24. Dezember 2018
Die geheimen Moskauer Papiere der SACP - Teil 3
James Myburgh | 31. Januar 2017 [1]
5. Die Entstehung des uMkhonto we Sizwe (MK)
Das Logo der SACP [2] |
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In dem Memorandum von 1962/63 hiess es, dass nach der Annahme der Resolution der SACP-Konferenz vom Dezember 1960 (und der Umsetzung von "b.") "erzieherischer und propagandistische Arbeit unserer Kader in vielen Bereichen fast alle politisch aktiven Elemente der Bewegung des Volkes zu einer einzigen Auffassung gebracht hat - nämlich zu der, dass die frühere ausschliessliche Konzentration auf gewaltfreie Methoden den Anforderungen der Bewegung nicht mehr genügt und dass verschiedene Formen des gewaltsamen politischen Kampfes notwendig und wünschenswert sind, als Ergänzung zu den normalen Formen der noch laufenden politischen Tätigkeit, die weiterhin unternommen werden."
Die Hauptrolle, zuerst den ANC [3] und dann die anderen Kongresse davon zu überzeugen, das Prinzip der Gewaltlosigkeit aufzugeben, übernahmen Nelson Mandela [13] und Walter Sisulu [14]. In seinem Manuskript, welches er 1976 im Gefängnis verfasste, schrieb Mandela, dass im Juni 1961 "der Arbeitsausschuss des ANC fühlte, dass Gewaltanwendung unvermeidlich sei, weswegen er die ganze Angelegenheit auf die Tagesordnung seines nationalen Exekutivkomitees (NEC) setzte, welches im selben Monat in Durban tagte". Trotz "scharfer Differenzen" in dieser Angelegenheit hat das NEC die Entscheidung schliesslich "einstimmig bestätigt". Dies wurde dann am nächsten Abend zu einer gemeinsamen Sitzung der Kongresse gebracht, die "die ganze Nacht dauerte und wir trotz Meinungsverschiedenheiten am Ende eine einstimmige Entscheidung erreichen konnten".
Er wurde dann vom ANC gebeten, "die Initiative zur Gründung der Organisation zu ergreifen, die Gewalttaten unternehmen würde, und zu gegebener Zeit wurden in verschiedenen Zentren Einheiten gebildet. Inzwischen hatte die SACP ihre eigenen Einheiten gebildet und im Oktober desselben Jahres die Telefon- und Stromkabel in Johannesburg und auf dem Witwatersrand unterbrochen. Später, als MK [4] gegründet wurde, löste die SACP seine Einheiten auf und die Mitglieder schlossen sich MK an. Ich war Vorsitzender des National High Command of the uMkhonto We Sizwe (MK) und kündigte am 16. Dezember 1961 seine Existenz inmitten einer Reihe von Bombenexplosionen in Johannesburg, Port Elizabeth und Durban an."
In dem Memorandum heisst es, dass die Entscheidung 1961 sowohl von der SACP als auch des ANC gefällt wurde, um "unabhängig eine eigenständige Organisation als den Beginn einer Streitkraft des Volkes zu gründen, deren Aktivitäten unter der allgemeinen Leitung und Kontrolle der etablierten führenden Organisationen des Volkes stehen würden, deren Mitglieder und Apparate jedoch vollständig von diesen Organisationen getrennt sind".
Unter den Überlegungen, die diese Entscheidung beeinflussten, war die, dass die SACP weder "unter den gegenwärtigen Bedingungen noch in naher Zukunft erwartet, dass sie einen Massencharakter haben wird. Jegliche ausschliesslich parteipolitischen Streitkräfte könnten daher nicht den bei den Massen populären Charakter haben, den eine Streitkraft des Volkes zur nationalen Befreiung zu Recht haben sollte."
Die Partei und der ANC hatten somit gemeinsam die volle Verantwortung für die Bildung einer "eigenständigen Kampforganisation mit Massencharakter" übernommen und dass die "Erwünschtheit der Schaffung einer solchen Streitmacht von den rechtlichen Partnern dieser Vereinigten Front akzeptiert werden, obwohl sie selbst nicht an deren Kontrolle beteiligt wären. Sowohl die SACP als auch der ANC haben daher getrennt voneinander die notwendigen Entscheidungen getroffen, um einen solchen Zustand hervorzubringen. Durch ihre beiden Entscheidungen wurde uMkhonto we Sizwe (UWS, MK) [4] als eigenständige, Streitkraft der nationalen Befreiungsbewegung des Volkes etabliert."
Das Memorandum besagt jedoch, dass die SACP-Mitglieder die Führung des UWS oder MK seit seiner Gründung dominiert hatten:
"Die nationale Führung der UWS bestand aus einer gleichen Anzahl von Männern, die von jeder der beiden Gründungsorganisationen nominiert wurden. Kraft der engen, brüderlichen Verbindungen, die zwischen diesen Organisationen existieren und der Positionen und des Einflusses und der Führung, die einzelne Parteimitglieder im ANC für sich gewonnen haben, bestand die zusammengestellte nationale Führung somit aus fünf Mitgliedern der SACP, zusammen mit einem absolut zuverlässigen und vertrauenswürdigen Nicht-Mitglied, den wir als engen Parteifreund am Rande einer Parteimitgliedschaft betrachten".
Gemäss Howard Barrells [62] Dissertation von 1993 bestand das anfängliche Oberkommando aus fünf Mitgliedern: Nelson Mandela (Oberbefehlshaber) [13], Walter Sisulu [14], Govan Mbeki [54], Raymond Mhlaba [38] und Joe Slovo [55]. In einem Artikel in der Zeitschrift Dawn im Jahr 1986, der an den 25. Jahrestag der Gründung von MK erinnert, zählte Slovo Andrew Mlangeni [56] auch zum ersten Oberkommando hinzu (obwohl er einer der SACP-Kader war, die Ende 1961 zur Ausbildung nach China geschickt wurden).
Alle sechs Personen waren damals hochrangige Mitglieder der SACP, und die fünf erstgenannten hatten an der SACP-Konferenz vom Dezember 1960 teilgenommen, auf der die Entscheidung, sich der Gewalt zuzuwenden, getroffen worden war. Mlangeni wurde vom Bezirkskomitee der SACP in Johannesburg (JDP) nominiert worden, um ebenfalls daran teilzunehmen, so Bob Hepple [43], sei aber vom CC blockiert worden, "weil eine vom JDC eingesetzte Kommission später den völlig unbegründeten Verdacht hatte, dass er ein Polizeispitzel sei (er war 1963 einer der Trialists(?) Angeklagten im Rivonia-Prozess [12])". Ellis und Lodge legen nahe, dass der "sechste Mann", auf den im Memorandum Bezug genommen wird, wahrscheinlich Joe Modise (1929-2001) [63] war, der zu diesem Zeitpunkt (nach Mandelas Verhaftung) in das Oberkommando aufgenommen worden war und der nie in die Partei aufgenommen wurde.
The control exerted by SACP members over the top leadership of MK extended down through the organisation. “This national leadership”, the memorandum stated, “has, in turn, nominated regional command groups in several main regions, again on the same basis of full agreement between the two founding organisations. In all cases, the effective control is in the hands of members of the Party. Regional commands have recruited selected personnel from the ranks of the Party, the ANC and other tried political activists who have the special characters and abilities necessary for this specialised work. They have been formed into small, disciplined and highly secret groups under the direct control of regional commands, and are subject to a strict code of military discipline.” (My emphasis)
Die Kontrolle, die die SACP-Mitglieder über die oberste Führung von MK ausübten, erstreckte sich über die gesamte Organisation. "Diese nationale Führung", wie es im Memorandum steht, *"hat ihrerseits regionale Kommandogruppen in mehreren Hauptregionen ernannt, wiederum auf der gleichen Grundlage voller Übereinstimmung zwischen den beiden Gründungsorganisationen. In allen Fällen liegt die tatsächliche Kontrolle in den Händen der Mitglieder der Partei. Regionale Kommandos haben ausgewähltes Personal aus den Reihen der SACP, des ANC und anderer erprobter politischer Aktivisten rekrutiert, die über die besonderen Charaktere und Fähigkeiten verfügten, welche für diese sehr spezialisierten Aufgaben notwendig sind. Sie wurden zu kleinen, disziplinierten und streng geheimen Gruppen unter der direkten Kontrolle regionaler Kommandos geformt und unterliegen einem strengen Kodex der militärischen Disziplin." (Meine Hervorhebung)
The Party seems to have kept a close eye on recruitment. Although members of MK were prohibited from disclosing their membership to any other person, “since recruiting is carried out only by decision of regional commands, Party District Committees are however aware of the facts as to which party members are to be approached to join UWS and are able to instruct them whether or not it is in the Party interests for them to do so.”
Die SACP scheint die Rekrutierung genau im Auge behalten zu haben. Obwohl es den Mitgliedern von MK verboten war, ihre Mitgliedschaft gegenüber anderen Personen offenzulegen, "da die Rekrutierung nur auf Beschluss regionaler Kommandos erfolgt, sind sich die Bezirkskomitees der SACP jedoch der Tatsachen bewusst, auf welche Parteimitglieder zugegangen wird, um ihnen den Beitritt zum UWS nahezulegen, und können sie anweisen, ob es im Interesse der Partei liegt, dass sie dies tun oder nicht".
According to the memorandum the low level operations by MK had already transformed the political climate of the country. As it put it:
Dem Memorandum zufolge hatten die Operationen des MK auf tiefer (Eskalations-)Stufe bereits das politische Klima des Landes verändert. Es heisst darin:
"Die Einheiten der UWS haben eine Reihe von Operationen von geringem Ausmass durchgeführt, die alle Sabotagecharakter haben, mit einem allmählich wachsenden Mass an Erfolg. Diese Operationen werden zahlreicher und erfolgreicher, da die Mitglieder die Fähigkeiten und Techniken erwerben, die ihnen, allgemein gesprochen, anfangs nicht zur Verfügung standen. Diese Operationen hatten einen tiefgreifenden Effekt auf das politische Klima des Landes. Sie haben einen grossen Teil der Trübsal, Verzagtheit und des Miesmacherei verflüchtigen lassen, die sich unter den Menschen nach der Niederschlagung des Streiks im Mai 1961 entwickelt haben.
Über den Einfluss, den die SACP auf den MK ausübte, war das Memorandum unmissverständlich:
"Die Gesamtstrategie und Ausrichtung der Politik der UWS bleibt jederzeit in den Händen der Parteiführung. Das nationale Kommando der UWS, das hauptsächlich aus den Mitgliedern der SACP besteht, handelt nur bezogen auf die allgemeine politische Strategie, die Hauptlinien der Strategie und die allgemeine Richtung der Parteiführung."
The policy lines, under which MK operated, were contained in a resolution adopted at the Party’s national conference held in October 1962 (the same conference at which the Party’s programme the Road to South African Freedom had been adopted). This stated:
Die Leitlinien, nach denen MK arbeitete, waren in einer Resolution enthalten, die auf der nationalen Konferenz der Partei im Oktober 1962 angenommen wurde (die gleiche Konferenz, auf der das Parteiprogramm Road to South African Freedom - Weg zur Südafrikanischer Freiheit angenommen wurde). Diese besagten:
a. Angesichts der eisernen Entschlossenheit der herrschenden Minderheit, der nationalen Bewegung keine Zugeständnisse zu machen und die äusserste, staatliche Gewalt zu verwenden, um die nationalen Bestrebungen der Mehrheit zu unterdrücken, ist die Konferenz der Ansicht, dass der nationale demokratische Kampf wahrscheinlich in eine zunehmende Abhängigkeit von gewalttätigem Kampf getrieben werden wird, was zu einem Massenaufstand des Volkes gegen die herrschende Klasse münden wird. In dieser Situation muss die nationale demokratische Bewegung eine Armee von Freiheitskämpfern vorbereiten, die sich der Vollendung der nationalen demokratischen Revolution widmet.
b. Dokumentiert seine Überzeugung, dass militärische und paramilitärische Kampfformen derzeit nicht die hauptsächlichen Akteure des Kampfes bilden, sondern den traditionellen Formen gegenüber immer noch subsidiär und sekundär gestellt sind...
c. erkennt die Tatsache an, dass die Art des revolutionären Kampfes, an dem wir beteiligt sind, so beschaffen ist, dass die Ziele am besten durch den Aufbau einer festen, einheitlichen Front aller Gruppierungen und Klassen erreicht werden können, deren Interessen in der Beendigung der weissen Herrschaft liegen. Und dass daher alle militärischen oder paramilitärischen Aktivitäten, die im Rahmen des politischen Kampfes durchgeführt werden, jederzeit so durchgeführt werden müssen, dass die einheitliche Front erhalten bleibt.
"Aus dieser Resolution", so steht es im Memorandum, "wird klar ersichtlich sein, dass das allgemeine Ziel der SACP in diesem Arbeitsbereich darin besteht, eine vollzeit tätige, militärische Streitkraft des Volkes zu entwickeln, die nach den Grundsätzen einer Guerilla im ganzen Land operiert, während sie gleichzeitig unterstützende Tätigkeiten mit Sabotagecharakter entwickelt und intensiviert. UWS hat bereits die Ausbildung einer Reihe ausgewählter Mitarbeiter aus diesem Land im befreundeten Gebiet im Ausland für diese beiden Zwecke organisiert und einen Plan begonnen, deren Zahl beträchtlich zu erhöhen."
Im Moment jedoch, so das Memorandum, blieb die Sabotage die wichtigste Form der Tätigkeit, zu deren Durchführung der MK in der Lage war. "Seine Ziele waren bisher Installationen der Regierung selbst und insbesondere ihrer repressiven Organe, wodurch die politische Orientierung der UWS in den Köpfen der Menschen klar verankert wurde."
Der Plan war jedoch, bald auch Unternehmen und Industriekonzerne ins Visier zu nehmen: "Diese Operationen sollen auch ausgeweitet und gegen staatlich geförderte Industrieunternehmen sowie gegen die ausländischen imperialistischen Industrieunternehmen und lokale kapitalistische Unternehmen gerichtet werden, die eindeutig wichtige Stützpfeiler der Regierung selbst und des Systems der weissen Vormachtsstellung im Allgemeinen sind."
Although the memorandum suggested that the prospect of a non-violent transition had not disappeared completely – especially if foreign capitalist support for the regime collapsed – the government had committed itself to an all-out military campaign to beat back the opposition. “As time goes on, the prospects of peaceful transition in South Africa recede, and the prospects of a violent outcome become ever more likely. It is in the light of this developing situation that we are now anxious to make speedy improvements in our own preparations, and effect rapid improvements in the activities and scale of UWS.”
Obwohl das Memorandum darauf hinwies, dass die Aussicht auf einen gewaltfreien Übergang nicht gänzlich verschwunden sei - insbesondere wenn die kapitalistische Unterstützung des Regimes durch ausländische Kapitalisten zusammenbrach - hatte sich die Regierung zu einer umfassenden militärischen Kampagne engagiert, um die Opposition zurückzuschlagen. "Mit der Zeit schwinden die Aussichten auf einen friedlichen Übergang in Südafrika und die Erwartungen eines gewaltsamen Ausgangs werden immer wahrscheinlicher. Angesichts dieser sich entwickelnden Situation sind wir nun bestrebt, unsere eigenen Vorbereitungen zügig zu verbessern und in den Bereichen der Aktivitäten und des Umfangs von UWS rasch Verbesserungen herbeizuführen."
Die Anfrage der SACP um Hilfe von Seiten der Sowjets scheint eine wohlwollende Aufnahme erhalten zu haben. Nach ihrem Treffen in Moskau trafen sich Vella Pillay [20] und Arthur Goldreich [23] im Februar 1963 in London mit Vertretern der tschechoslowakischen kommunistischen Partei. Gemäss Ellis' Papier (2015), das einen tschechischen akademischen Artikel aus dem Jahr 2007 zitiert, stellten sie einen Antrag auf "drei Tonnen Plastiksprengstoff, 10'000 Zünder, 500 Maschinengewehre, 300 Pistolen, 2'000 automatische Gewehre und militärische Ausbildung für MK-Rekruten".
Die sich noch entwickelnden Pläne für den Beginn des Guerillakrieges im ganzen Land wurden jedoch mit den Polizeirazzien auf die Liliesleaf-Farm [53] und der Gefangennahme vieler der Verschwörer im Juli 1963 in Unordnung gebracht.
6. Schlussfolgerung
Es ist klar, dass die Sicht auf das Verhältnis zwischen dem ANC und der SACP in den frühen 1960er Jahren, das von der Verteidigung im Rivonia-Prozess [12] aufgebaut und anschliessend von den westlichen Unterstützern der Befreiungsbewegung propagiert wurde, nicht mehr tragbar ist.
Wie in einem kürzlich erschienenen Artikel argumentiert wurde, war Mandelas Erklärung auf der Anklagebank eine aussergewöhnliche Leistung der politischen Irreführung. Seit Jahrzehnten hat sie die Aufmerksamkeit westlicher Wissenschaftler, Journalisten und Autoren von dem äusserst einflussreichen Programm der SACP vom Oktober 1962 The Road to South African Freedom (Der Weg zur Südafrikanischer Freiheit) abgelenkt, zu dem sich alle Verschwörer und ihr führender Rat tatsächlich verpflichtet hatten.
Auch bezogen auf den Übergang zum bewaffneten Kampf ist aus den oben genannten SACP-Dokumenten ersichtlich, dass die Partei im Gegensatz zu Mandelas Leugnungen eine absolut dominante, anfängliche Rolle gespielt hat. Sehr wenig von dem, was Mandela über diese Zeit gesagt hat - weder in seiner Erklärung von 1964 noch in seiner Autobiographie von 1993 - sollte als Tatsache angesehen werden, bis sie von unabhängiger Seite erhärtet wurde.
Wie Ellis trocken anmerkt: "Mandelas Beharren darauf, dass er nicht nur der erste Vorsitzende des nationalen Kommandos von uMkhonto we Sizwe, sondern auch der eigentliche Gründer der Organisation war und dass die SACP nur eine untergeordnete Rolle spielte, muss mit der Tatsache in Einklang gebracht werden, dass die Streitkräfte, die als MK bekannt wurden, ursprünglich durch einen Beschluss der Kommunistischen Partei auf ihrer nationalen Konferenz konzipiert wurden und dass die Führungsleute der Partei unhachgiebig darauf bestanden haben, dass sie sie sie kontrollierten."
Die Entlarvung aller alten Täuschungen und Verleugnungen kommt wahrscheinlich als eine Art Erleichterung für alle Bereiche der politischen Meinung in Südafrika. Die nationalistischen und liberalen Bedenken der Afrikaander (hellhäutige, Afrikaans sprechende Südafrikaner, in Südafrika Afrikaner genannt) über das Ausmass der kommunistischen Durchdringung des ANC waren in der Nachbetrachtung sicherlich nicht halluzinogen.
Ebenso kann die SACP nun endlich die alleinige Urheberschaft innerhalb der Befreiungsbewegung für ihre Rolle bei der Einführung des bewaffneten Kampfes und der Ausgestaltung der revolutionären, nationalistischen Ideologie des ANC beanspruchen, ohne den (nicht-kommunistischen) Anhängern der Bewegung im Westen ständig Stöckchen der Desinformation hinzuwerfen. Tatsächlich war es die Offenheit der alten Genossen - in Gesprächen, Memoiren und bei der Übergabe von Dokumenten an die Archive -, die entscheidend war, um den Nebel von Falschinformationen zu beseitigen, der sich über unser Verständnis von ANC und SACP in den frühen 1960er Jahren gelegt hatte.
Wenn jemand durch diese Offenbarungen leichtgläubig und lächerlich aussieht, dann sind es die westlichen liberalen Anhänger und Entschuldiger des ANC.
Fussnoten und Bibliographie von James Myburgh:
[a] Tom Lodge, “Secret Party: South African Communists between 1950 and 1960”, South African Historical Journal Vol. 67 , Iss. 4, 2015
[b] Stephen Ellis, “Nelson Mandela, the South African Communist Party and the origins of uMkhonto we Sizwe”, Cold War History Vol. 16 , Iss. 1,2016
[c] Vladimir Shubin, “ANC: A view from Moscow” (Second Revised Edition), (Jacan: Johannesburg, 2008)
[d] Stephen Ellis, External Mission: The ANC in Exile, 1960–1990, (Jonathan Ball: Johannesburg, 2012)
[e] Irina Filatova and Apollon Davidson, The Hidden Thread: Russia and South Africa in the Soviet Era (Johannesburg & Cape Town: Jonathan Ball, 2013)
[f] Bob Hepple, Young Man with a Red Tie: A Memoir of Mandela and the Failed Revolution, 1960–1963 (Johannesburg: Jacana, 2013)
[g] Nelson Mandela, Long Walk to Freedom (London: Abacus, 1995)
[h] Anthony Sampson, Mandela: The Authorised Biography (New York: Alfred A. Knopf, 1999)
[w] Tom Lodge, “Secret Party: South African Communists between 1950 and 1960”, South African Historical Journal Vol. 67 , Iss. 4, 2015. Lodge bemerkt in seiner Schlussfolgerung: "Karis Beobachtungen wurden bis zu einem gewissen Grad durch die damals nur beschränkt verfügbaren zuverlässigen Informationen leiten. Aber sie spiegelten auch die Anfälligkeiten liberaler Sympathisanten des ANC wider, die behaupteten, dass die 'unabhängig denkenden afrikanischen Patrioten', die den ANC führten, mehr als in der Lage seien, sich in jeder Zusammenarbeit mit Kommunisten durchzusetzen."
[x] Thomas G. Karis, “South African Liberation: The Communist Factor”, Foreign Policy magazine Volume 65, Number 2, 1986
[y] Siehe Stephen Ellis, External Mission: The ANC in Exile, 1960–1990, (Jonathan Ball: Johannesburg, 2012) und Irina Filatova & Apollon Davidson, The Hidden Thread: Russia and South Africa in the Soviet Era (Johannesburg & Cape Town: Jonathan Ball, 2013)
[z] Hepple sagt, dass nur aktive Mitglieder des SACP-Zentralkomitees (CC) von diesem Versteck wissen sollten. Ihm wurde von Joe Slovo, der ihn 1961 trotz dieses Verbots dorthin brachte (er war damals kein Mitglied des CC), gesagt, "dass die Partei eine beträchtliche Summe Geld aus dem Ausland erhalten habe (er wurde nicht spezifisch) und 24.000 Rand für Haus und Hof zahlen musste. Die Partei hatte auch ein Schiff und einen Lieferwagen gekauft."
Weitere Referenzen:
[1] The SACP's secret Moscow papers. PoliticsWeb.co.za, 31. Januar 2017, von James Myburgh http://politicsweb.co.za/opinion/the-anc-mk-and-the-communists
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/South_African_Communist_Party
https://de.wikipedia.org/wiki/South_African_Communist_Party
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/African_National_Congress
https://de.wikipedia.org/wiki/African_National_Congress
[4] https://en.wikipedia.org/wiki/Umkhonto_we_Sizwe
https://de.wikipedia.org/wiki/Umkhonto_we_Sizwe
[12] https://en.wikipedia.org/wiki/Rivonia_Trial
https://de.wikipedia.org/wiki/Rivonia-Prozess
[13] https://en.wikipedia.org/wiki/Nelson_Mandela
https://de.wikipedia.org/wiki/Nelson_Mandela
[14] https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_Sisulu
https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Sisulu
[20] https://www.sahistory.org.za/people/vella-pillay
[38] https://en.wikipedia.org/wiki/Raymond_Mhlaba
https://de.wikipedia.org/wiki/Raymond_Mhlaba
[23] https://en.wikipedia.org/wiki/Arthur_Goldreich
[43] https://en.wikipedia.org/wiki/Bob_Hepple
https://de.wikipedia.org/wiki/Bob_Hepple
[53] https://en.wikipedia.org/wiki/Liliesleaf_Farm
[54] https://en.wikipedia.org/wiki/Govan_Mbeki
https://de.wikipedia.org/wiki/Govan_Mbeki
[55] https://en.wikipedia.org/wiki/Joe_Slovo
https://de.wikipedia.org/wiki/Joe_Slovo
[56] https://en.wikipedia.org/wiki/Andrew_Mlangeni
[62] https://www.sahistory.org.za/people/howard-barrell
[63] https://en.wikipedia.org/wiki/Joe_Modise
https://de.wikipedia.org/wiki/Joe_Modise
https://www.sahistory.org.za/people/johannes-joe-modise
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Sehr interessante Reihe. Danke.
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Ja, es stehen schon nicht ganz die gleichen Dinge drin, die einem etwa die deutschsprachige Mainstreampresse erzählt. Aber es macht schon Sinn, die Geschichte einmal so zu beleuchten.
Ich sehe es auch positiv, dass ein Ronnie Kasrils, einer der Revolutionäre von SACP und ANC und mittlerweile 80 Jahre alt, ziemlich offen über die Geschichte sprechen und Dokumente zugänglich machen. Das ist sehr hilfreich, wenn man einen aufgeklärteren Einblick erhalten möchte. Wobei seine Offenheit eher aus seiner Treue zur Linksaussen-Sichtweise stammt, von der sich der ANC mit seiner Günstlingswirtschaft auch entfernt hat.
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