Über einen angeblichen Eklat musste ich heute herzhaft lachen.
Bei der Eröffnung der Erstrundenbegegnung zwischen Deutschland und den USA im Damen Tennis, dem Fed Cup, kam es dazu. Der Sänger, der die Hymne vortrug, sang dabei die erste Strophe des Liedes der Deutschen. Im Deutschen Team kam das offenbar gar nicht gut an. Auch eine Spielerin zeigte sich darüber sehr empört, im Artikel findet sich ihr Zitat, das ich hier nicht zu verteilen gedenke. Ihre erste Partie verlor sie trotz ihrer Empörung.
Nun möchte ich, nach der Empörung, ein Paar Fakten über das Lied der Deutschen anfügen und seine Entstehungszeit. Es entstand 1841 auf der Insel Helgoland, 30 Jahre vor der Gründung des Kaiserreiches, also noch in der Zeit des Deutschen Bundes und der "Kleinstaaterei". Geschrieben wurde es von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874). Dieses Jahr wird es also 176 Jahre alt. Der Dichter steht höchstens für die damals aufkommende Absicht, aus den kleinen Staaten zu einem Reich zusammenzufinden. In der Realität hat die Entstehung des Reiches sicherlich ihren Anteil dazu beigetragen, dass 40 Jahre nach seinem Ableben der Erste Weltkrieg begann.
Mit der Machtergreifung und den Schandtaten des braunsozialistischen NSDAP-Regimes hatte er dann noch weniger zu tun. Interessanterweise wird trotz krass negativem Ergebnis die Reichsgründung in der Deutschen Geschichtsschreibung immer noch positiv bewertet. Als endlich erfolgte Abkehr vom kleinstaatlich-kleingeistigen Eigenbrötlertum zu einer zentralen Ordnung, die ab da für alle galt. Die ersten Konsequenzen, wie massiver wirtschaftlicher Aufschwung waren positiv, für mich ist aber eindeutig, dass der Deutsche Block gerade den Briten ein riesiger Dorn im Auge war, der der lose Deutsche Bund nie im gleichen Masse war.
Postkarte von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben mit Porträt und Unterschrift [4].
Zur deutschen Nationalhymne wurde es nach dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1922, unter einer sozialdemokratischen Regierung. Nachdem im Dritten Reich jeweils nur die erste Strophe gesungen wurde, entschied man im Jahre 1952, dass bei offiziellen Anlässen die dritte Strophe gesungen werden solle. Das Gerücht, wonach die erste Strophe verboten wäre, stimmt ganz und gar nicht. Das Lied der Deutschen hat drei Strophen und alle können gesungen werden. Auch wenn das Absingen der ersten Strophe verpönt ist, ist es dennoch erlaubt.
Um möglichen Fehltritten vorzubeugen, sollte man wohl besser ein anderes Lied zur Hymne erklären. Dann würden die Möglichkeiten für Verwechslung effizient eingeschränkt.
Abschliessend möchte ich den Text aller drei Strophen hier abdrucken (wie ich das von jeder anderen Nationalhymne auch täte, wenn ich die Energie verspürte, etwas dazu schreiben zu müssen). Man beachte auch die zweite Strophe. In ihr werden neben ein Paar Elementen der Kultur die Deutschen Frauen explizit erwähnt, das Wort Mann kommt im Lied im Wort brüderlich nur verklausuliert vor. In einem Punkt habe ich Verständnis dafür, die erste Strophe nicht zu singen. Die besungene territoriale Ausdehnung stimmt mit der heutigen eindeutig nicht überein.
Über alles in der Welt,
Wenn es stets zu Schutz und Trutze
Brüderlich zusammenhält,
Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt –
Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt!
Deutscher Wein und deutscher Sang
Sollen in der Welt behalten
Ihren alten schönen Klang,
Uns zu edler Tat begeistern
Unser ganzes Leben lang –
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang!
Für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben
Brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit
Sind des Glückes Unterpfand –
Blüh’ im Glanze dieses Glückes,
Blühe, deutsches Vaterland!
Als Satz zum Schluss sei gesagt, dass es auf diesem Planeten wahrlich dringendere Probleme gibt, als eine falsch gewählte Strophe einer Nationalhymne! So gesehen war das höchstens ein Eklätchen.
Karte des Deutschen Bundes, wie er von 1815-1866 Bestand hatte [5].
[1] Eklat beim Fed-Cup auf Hawaii „Das ist der Inbegriff von Ignoranz“, FAZ, 12. Februar 2017.
http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/deutsche-nationalhymne-panne-beim-hawaii-fed-cup-14873884.html
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Lied_der_Deutschen
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/August_Heinrich_Hoffmann_von_Fallersleben
[4] Gemeinfreies Bild. Gefunden bei:
https://de.wikipedia.org/wiki/August_Heinrich_Hoffmann_von_Fallersleben
[5] Das Bild wurde auf folgender Webseite gefunden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lied_der_Deutschen
Urheber ist ein User namens "ziegelbrenner". Er stellt die Datei unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation zur Verfügung. Original im .svg Format: 
The images fenomenal
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Thank you for your comment.
Which images do you mean? There is one old picture of a German poet and a map, which I found on Wikipedia.
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thanks for the information
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Ein herzliches Dankeschön an den freundlichen Schweizer!
Ergänzungen:
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Danke für den Kommentar!
Nach dem lesen des Artikels bei der FAZ habe ich sogleich gespürt, dass ich daraus einen Kommentar basteln könnte. Mit den Menschen, die wie Roboter exakt die Gesinnung nachplappern und nachleben, die sie im Medienmainstream, resp. der ÖR-Propaganda serviert bekommen, befinde ich mich nicht im vollständigen Friedenszustand.
Aus deren Ecke hört man nämlich dauernd, dass die Abweichler nur Abweichler seien, weil sie bewusst"Fakten" ignorierten oder emotional statt rational funktionierten. Oder weil sie so gestrickt seien, lieber die unglaublichsten Geschichten zu glauben, als sich an den (regierungsaufbereiteten) "nachprüfbaren Fakten" zu orientieren.
Da muss ich eindeutig entgegnen, dass ich viel lieber mit meinen, übrigens genuinen, also nicht fremdeingepflanzten, Emotionen klarkomme, als dass ich am Gängelband irgendwelcher Propagandisten laufe. Ich gehe mittlerweile sogar soweit, dass ich genuine Emotionen ganz als Fakten anerkenne, gerade weil sie weit weniger programmierbar sind, als die Denkfunktionen im Gehirn.
Deswegen will ich immer wieder die Gelegenheiten wahrnehmen, den Menschen im und ausserhalb des Mainstream-Glaubensgefängnis ein Paar Fakten zu präsentieren, die ihnen zuvor kaum gezeigt wurden. So zum Beispiel anhand des Liedes der Deutschen. Wenn dieses tatsächlich ein Problem darstellte, hätte man es längst durch ein anderes ersetzen können, nicht? Vielleicht ist die Buntlandhymne längst in Auftrag gegeben worden...
Was mir auch krass auf den Geist geht, ist die Haltung gewisser politischer Parteien, die teilweise so tun, als wären das Lobbyieren für Ausländer, der Kampf gegen die "entsetzlichen Diskriminierungen" von rechter Seite und das Stehlen von Geld für ihre Selbstinszenierung mittels riesiger Umverteilungsprogramme ihre einzigen Aufgaben. Ich empfinde das als Verrat. Politiker in Ämtern sind ihren Wählern, den eigenen Bürgern verpflichtet, niemand anderem.
Ich propagiere "Einigkeit und Recht und Freiheit" in Fülle für die Bürger, dann hat es für Fremde garantiert genügend übrig, dass die in letzter Zeit wieder oft thematisierte Fremdenfeindlichkeit kein Thema mehr ist. In einer solchen Zeit würde aber längst nicht einfach jeder willkommengeheissen, der dem Land auf lange Zeit nichts nützt.
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100% Zustimmung! Und ein herzlicher Gruß in die immer noch freiheitliche Schweiz!
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