Immer öfter hört man in unseren Tagen, wenn man sich mit Freunden oder Bekannten unterhält die Worte "so langsam verstehe ich die Welt nicht mehr". Die Geschwindigkeit der Veränderungen steigert sich täglich, die Informationsflut verwirrt zunehmends mehr Menschen, obwohl ich dies für gewollt und aktiv gesteuert empfinde. Denn abgelenkte & verwirrte Menschen können sich keine ordentlichen Gedanken machen, zudem beschleicht sie ein Gefühl der Hilflosigkeit, was zusätzlich sediert.
Bei meiner alltäglichen Morgenlektüre bin ich auf 2 außergewöhnlich gute Artikel gestoßen, die ich hier verbinden möchte, auch wenn dies nicht so einfach ist. Beide Texte sind recht komplex und auch sehr lang, es lohnt sich aber definitiv, sich diese zu Gemüte zu führen.
Den ersteren habe ich auf www.geolitico.com gefunden und ist im Grunde eine Rezension des Buche von Österreich Außenministerin Karin Kneissel, die ich bisher nur als Expertin für den Mittleren Osten und Energie-Politik kannte. Dass sie mittlerweile Österreichs Außenbelange vertritt, wusste ich nicht, aber so etwas würde ich mir anstelle unseres Kasperls namens Maas wünschen, eine Person, die 4 oder 5 Sprachen spricht, in diversen Ländern aufgewachsen ist und eine anerkannte Spezialistin auf ihrem Gebiet ist. Klein-Hansel-Maas war außer mittelmäßiger Jurastudent und SPD-Nachwuchspolitiker sein Leben lang nur ein Nichtsnutz, der nach oben gespült wurde, ein klassischer Emporkömmling.
Den Artikel, auf den ich mich beziehe und aus dem ich diverse Passagen hier einstelle, findet Ihr unter :
https://www.geolitico.de/2018/09/04/wie-die-welt-um-uns-herum-zerfaellt/ (schönen Gruß an steemcleaners)
Und dass diese kompetente Frau auch noch für die FPÖ als ursprünglich Parteilose angetreten ist, lässt diversen Journalisten den Schaum vor den Mund treiben :-))
<<„In die Arme der FPÖ hat sie die Flüchtlingskrise getrieben. Als sie in der „Presse am Sonntag“ auf den hohen Anteil junger Männer unter den arabischen Migranten und die testosterongesteuerten Implikationen hinwies, brach ein Shitstorm über sie herein. Die FPÖ indes bat sie zu Veranstaltungen, woraufhin man sie anderswo auslud.“
Man ersieht den üblichen Vorgang der Verunglimpfung durch die herrschende Hypermoral bei abweichender Meinung von ihrem universal-humanistischen Grundkonsens. >>
<<Karin Kneissl hat sich aber niemals einschüchtern und den Mund verbieten lassen, ob das ihre positive Einstellung zur katalanischen Unabhängigkeit ist oder ihre grundsätzlicher Kritik am Vorgehen der deutschen Bundeskanzlerin in der Flüchtlingskrise 2015. Letzteres sah sie als grob fahrlässig an, auch eben aufgrund der Zusammensetzung der Zuwanderer, die vor allem aus jungen Männern bestehe, die in der traditionellen arabischen Gesellschaft schlichtweg überflüssig seien, keine eigene Arbeit und Wohnung hätten und deshalb dort keine Chance auf eine Gründung einer Familie besäßen.>>
Mit einer solch klaren Positionierung wurde sie allerdings schnell zur Zielscheibe aller Linker und Gutmenschen, die es mit ihrem trivialen Weltbild nicht wahr haben wollen, dass es auf dieser Welt auch "schlechte Menschen" gibt, die vielleicht besser nicht in Deutschland/Europa aufgehoben wären, sondern einfach in ihren "Shitholes" gelassen werden sollten.
<<Was die Einschätzung der Flüchtlingspolitik angeht, hat Kneissl allerdings einen großen Lernprozess hinter sich gebracht, denn in ihrem Buch hat sie die Europäer angesichts der Tendenz, eine Festung Europa gegen Flüchtlinge zu errichten noch heftig kritisiert (ZW, S. 136).>>
Schön zu sehen, dass selbst "Experten" noch lernfähig sind, die Realität überholt halt doch oftmals die eigenen Vorstellungen. Dies bitte nicht als negative Wertung ansehen, denn deutsche Politiker zeichnen sich im Umkehrschluss ja oftmals durch ihre dogmatischen Weltbilder aus, die niemals aufgegeben werden, selbst wenn die Realität in Form eines Baseballschlägers auf sie eindrischt.
<<Ausgangspunkt in Kneissls Buch ist, welche Auswirkungen sich mit dem absehbaren Ende der Vorherrschaft einer von westlichen Kulturen geprägten Globalisierung ergeben werden. Aus Sicht Kneissl durchlaufen wir eine Zeitenwende, in der sich die Machtzentren allmählich verschieben hin zu den asiatischen Mächten, wobei niemand voraussehen kann, ob dieser Prozess friedlich oder über Brüche und Kriege verlaufen wird:
„Fest steht aber, das Zeitalter der westlichen Kulturen, welche die letzten 500 Jahre bestimmten, verabschiedet sich.“ (ZW, S. 19)>>
Diese Zeitenwende empfinden sehr viele Bürger, verständlicherweise, als unangenehm. Der Mensch tendiert ja generell zum Status Quo, Veränderungen empfinden viele als Unsicherheit, denn alte Lebensgewohnheiten müssen aufgegeben werden. Hier merkt man gerade den Unterschied auch in Deutschland zwischen Alt-Wessis und Alt-Ossis, letztere haben schon einmal einen gesellschaftlichen Zusammenbruch erlebt, der Untergang der DDR war sicherlich ein einschneidendes Erlebnis, auch ehemalige UdSSR-Bewohner, unsere sogenannten Russland-Deutsche kennen dieses Gefühl zu genüge. Wahrscheinlich sind es genau deshalb diese beiden Gruppen, die sich am lautesten und am widerstandsfähigsten gegen die Merkel-Diktatur auflehnen, das westdeutsche Schlafschaf dagegen ist noch in der Aufwachphase bzw. träumt weiter dumm vor sich hin.
<<Der Titel ihres Buches enthält mit dem Schlüsselbegriff „Zersplitterung“ im Grunde schon eine Antwort, was auf jeden Fall passieren wird: Zersplitterung, ob in Politik oder in der Gesellschaft, ist nach Meinung Kneissls das Hauptkennzeichen schon der heutigen Zeit. Und diese Zersplitterung werde weiterhin andauern und sich vertiefen. Die Fahrt gehe weiter in eine instabile Welt mit vielen Zentren.>>
Ob der "Westen" dem Untergang geweiht ist, ist für mich noch nicht endgültig bestimmt, wobei ich allerdings auch nicht viel Gutes ahne, die Veränderungen im alltäglichen Leben werden für viele, wie im obigen Foto, immer bitterer und bevor es langfristig besser wird, haben wir, speziell in Deutschland noch einen langen Weg vor uns.
<<„Gegenwärtig steht die nordwestliche Hemisphäre, also der Westen schlechthin, zu dem auch Japan wirtschaftlich gezählt werden darf, im Visier. Die Schuldenspirale in den USA, Japan und der EU in ihrer Gesamtheit birgt viel Sprengkraft, die letztlich das Kapitel der westlichen Vormachtstellung der letzten 500 Jahre beenden könnte.“ (ZW, S. 109)
Das alte Wohlstandsversprechen im Westen, dass die Kinder jeder Generation es besser haben werden als die Vorgängergeneration, gelte ungefähr seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Zusätzlich sei fraglich, wie denn künftigen Verpflichtungen aus den Sozialsystemen, vor allem Renten und Pensionen, gestemmt werden könnten. Bis jetzt ist dem Westen nicht viel mehr als Niedrigzinspolitik und immer weitere Verschuldung zur Lösung der Probleme eingefallen. Und wie die immer höheren Schuldenberge jemals abgetragen werden sollen, ist völlig ungewiss – und vor allem wer das machen soll:
„Die westlichen Industrienationen ersetzten vielmehr Einkommen durch das Schaffen neuer Schulden. Wir kaufen derart Zeit und leben jetzt auf Kosten der kommenden Generationen. Durch kreditfinanzierten Konsum ist noch niemand nachhaltig zu Wohlstand gekommen.“ (ZW, S. 110)>>
Die Politik regiert darauf mit immer mehr Zentralisation und Delegation von Entscheidungen und Machtbefugnissen nach Brüssel, die Entnationalisierung schreitet voran und die Sowjetisierung via EU der Apparatschiks kommt allerdings an eine Grenze, die sehr vielen Bürgern Europas negativ aufstößt. So verlieren speziell auch wegen der desolaten Migrationspolitik, die im Grunde ja nur eine Umsetzung von UN-Resolutionen ist, die alteingessenen Parteien in so gut wie allen Ländern Europas massiv an Wählern, speziell ursprünglich "linke bzw. sozialdemokratisch" regierte Länder erleben wahre Revolutionen und den Zerfall ehemaliger Volksparteien in die Bedeutungslosigkeit. All dies ist das Ergebnis des konsequenten Vorbei-Regierens am Volkes-Wille, welches zunehmend zum Wutbürger mutiert und seinen Unmut kund tut.
Die politische Kaste gießt hierbei stetig mehr Öl ins Feuer und bezeichnet immer grössere Teile der Bevölkerung als Rechte oder gleich als Nazis... es gab ja auch schon den Ausspruch eines Bundespräsidenten, dass das Volk das Problem ist !!!
Da allerdings dieser Text recht umfangreich geworden ist, werde ich zum anderen Artikel keine Verknüpfung herstellen, sondern widme ihm einen eigenen Blogartikel...
p.s. ich hoffe, dass Willy Wimmer mit seinen Vorhersagen irrt, befürchte allerdings, dass er Recht bekommen könnte...