Grafik by @seo-boss

Sucht

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Oh, süßes Land der Kummer-freien Zeiten.
Durch meine Adern fließen Saft und neue Welten kann ich sehen.
Glückseligkeit durchströmt den Leib und Freiheit trommelt in den Venen.
Einen starken Zug nur, und die Frömmigkeit fällt weg aus meinen Augen.
Solange mir mein Schatten nicht den Weg versperrt, ist das Instrument gestimmt,
auf Wohlklang wie im Rosengarten meiner Kindheit froher Tage.
Und süßen Mutes male ich mir eine wunderschöne Welt,
wo zeitlos die Dinge mir zu Diensten sind und kribbelnd mich verzaubern.
Der Flasche Inhalt zündet mir ein Feuer an und Einsamkeit verkehrt sich in geselliges Alleine sein.
Hier bin ich lodernd, die Vollendung meiner drüben Stunden Überdruss.
Die Bilder taumeln zwar, doch sind sie nicht von dieser Seite.
Ich sehe mich im Spiegel an und wandere zu anderen Geschichten.
Illusionen werden Wahrheit und mein Geist, verzückt im Rausch der Göttin schöner Wollust.
Die Flasche leert sich und voll wird mir mein Herz in feierlicher Größe.
Lass mich einfach nur schweben durch die Zeit der bunten Mythen.
Die Pille nahm ich wohl, der Zauberer hat mich geladen zum Palast der letzten Sünde.
Mein Auge zeigt mir neue Dimensionen, wo ich Dinge und Gestalten sehe,
die niemand je im Blute hatte, niemand jemals niederschrieb.
So will ich diese hier der Ewigkeit zum Banner einer Dichtung senden.

Wirr die Bilder wechseln, wenn die Wirkung sich verdünnt.
Mein Meister hat verlassen mich, die Burg wird leerer und die Lieder noch von Ferne,
dringen kaum noch in mein Hirn. Ich brauche eine Dosis neuer Hoffnung.
Auf der Straße suche ich nach dem Händler des Teufels und finde ihn.
Mein letztes Hemd, getauscht für eine neue Reise, wohin sie führt, ich lass´mich überraschen.
Die Menge macht das Gift und der Drang danach ist übermächtig.
Meiner Süchte schönsten Welten zu entsagen fällt mir schwer.
Dort, nur dort bin ich ein Wesen, was dem Schmerz der Welt entflieht.
Gib mir keinen Ratschlag, Troll der ferngesteuerten Kohorten.
Mein ist mein Leben, so lasse die Ekstase mich zerstören, nur einmal, ein Mal nur noch.
Geboren ist der Träumer bunter Traum. In seinem Fleisch die Nadel hängt, vielleicht der letzten Reise.
Und treffe ich auf Unverstand, so weiß ich wo der Hammer hängt.
Die Menschen sind gebettet lebend, tief im Sarkophag der Ohnmacht.
Und sei die Sucht auch eine unverblümte ausweglose Reise in die Lande meiner Ahnen.
Ich weiß es selbst, dass Torheit diese Welt zerfrisst und ich selbst bin dieser dunkle Ort,
wo Ort an Ort die ganze Welt durchdringt. Ein jeder trage seine Last und sterbe in Etappen.
Mich hat das Licht verlassen und mein Stoff ist hell für Stunden, wie der hellste Stern.
So hilf mir nicht mit deinem zwanghaft angemalten Biedermann.
Ich werde träumen, immer wieder träumen von der glanzvoll-schönen Gott-Natur.
Mein Paradies ist längst gezeichnet, ich habe es gesehen.
Ist es ein Verbrechen von dieser Welt zu fliehen und sei es nur im Geiste?

© by @seo-boss

Es hat mich sehr gefreut!