Die Mentalitäten in der Wüste

Dieser nun mehr oder weniger seit über 100 Jahren bestehende Krisenherd wird wohl noch solange weiterbestehen, bis die USA ihre militärische Vormachtstellung in der Welt verlustig wird oder sie in ihrer Außenpolitik eine gravierende Änderung vornimmt. Letzteres gilt in Hinblick auf die mächtige Israel-Lobby in den Staaten als eher unwahrscheinlich.

Von Israel heraus wird man wohl auch keine Lösung bzw. Initiative erwarten dürfen, die zu einer friedlichen Koexistenz führt. Im Gegenteil, seit der Ermordung Rabins (1995) hat sich auch Israel verändert. 1996 bereits war Netanjahu Ministerpräsident. Und seither stellt das Parteienspektrum, das grob gesprochen an einem Groß-Israel und auf keinen Fall an einer Zweistaatenlösung interessiert ist, die Mehrheit der Wähler. Die meist aus den USA eingewanderten radikalen Siedler wären ein eigenes Thema.

Egal, wie man zu den Arabern stehen mag. dass was in Gaza vor den Augen der Weltöffentlichkeit passiert, ist ein Skandal. Der EU kommt wie so oft die Rolle des Finanziers zu. Die von der deutschen Regierung ausgerufene BEDINGUNGSLOSE SOLIDARITÄT mit Israel wurde trotz dieser Aussagen von israelischen Politikern getätigt. Daran sollte man sie erinnern, wenn, so wie es nun aussieht, Gaza von den Israelis vernichtet wird. Der Rest der Welt außerhalb der NATO wird es ohnehin nicht vergessen.