Liebe Steemit Community,
liebe Freiheitsfreunde,
liebe Freiheitsfeinde,
folgende zwei Artikel haben mich dazu gebracht, diesen Artikel hier zu schreiben.
Geldschöpfung und Geldschöpfungsmonopol des Staates? Der hartnäckigste Irrglaube schlägt in eine Überzeugung um die sich nicht halten lassen kann von @zeitgedanken.
Ein hervorragender Artikel, den ich nur jedem empfehlen kann.
Robert ist definitiv einer der klügsten Autoren im Bereich Geld und Ökonomie, den wir hier haben.
Unter dem Artikel wurde dann fleißig diskutiert und eine Antwort von mir hat dann @kelte dazu gebracht folgenden Artikel zu schreiben:
Zinssenkungen und Märkte, der auf folgendes Zitat von mir eingegangen ist:
Glaub mir die Zinssenkungen der EZB oder Fed spielen an den Märkten nur eine marginale Rolle.
Wenn man über Märkte diskutiert, bekommt man häufig zu hören, dass doch die Märkte sowieso durch die Zentralbanken, Hedgefunds, Investmentbanken wie Goldman Sachs und Spekulanten wie George Soros gesteuert seien und es gibt durchaus prominente und kluge Köpfe in der Finanzszene, die diese Annahmen bestätigen. Das Problem an den Leuten, die solche Dinge behaupten ist, dass sie entweder nicht selber traden, also no skin in the game, oder eben eine bestimmte Agenda vertreten.
Würde z.B. Greg Mannarino nicht ständig von fake markets sprechen, hätte er bestimmt weniger Zuschauer. Ist Thorsten Polleit ein Goldbefürworter, weil er für die Degussa arbeitet oder arbeitet er für die Degussa, weil er Goldbefürworter ist?
Hätte zerohedge so viele Leser, wenn sie nicht ständig von Marktmanipulationen und dem nächsten Crash schreiben würden?
Nun ich trade seit über 20 Jahren. In der Zeit habe ich zehntausende von Trades gemacht. Gleichzeitig beschäftige ich mich seit über 20 Jahren kritisch mit unserem Geldsystem.
Ich schaue nicht nur ab und zu was die Märkte machen, sondern ich beobachte die Märkte nahezu Tick für Tick.
Die Finanzmärkte sind eine hervorragende Institution. Jedesmal wenn man zu hochnäsig wird und glaubt irgendwas zu wissen oder etwas zu sehen, was andere nicht sehen, bekommt man von den Finanzmärkten derartig auf die Fresse, dass man schnell wieder Demut lernt.
Es gibt kaum etwas, was so charakterbildend wirkt, wie die Finanzmärkte.
Nicht die Gewinne, die man macht sind charakterbildend, sondern die Verluste.
Ich kann aber alle verstehen, die glauben wir hätten fake markets, die durch gierige Investmentbanker in Zusammenarbeit mit den Zentralbanken gesteuert werden, um den Rest der Menschheit auszubeuten.
Wenn man sich an den Finanzmärkten engagiert, durchläuft man in der Regel 3 Stufen:
1. Die CNBC, CNN, Telebörse, Handelsblatt Stufe:
Man beginnt sich für die Finanzmärkte zu interessieren, schaut Mainstream-Börsennachrichten, kauft Börsenzeitungen und kauft alle Aktien, die die "Experten" empfehlen.
Das geht dann solange gut, bis der nächste Crash kommt und man mindestens 50% seines Kapitals verliert. Diese Stufe kann auch mehrere Crashs dauern. Viele bleiben ewig auf dieser Stufe.
2. Die Zerohedge Stufe:
Viele haben nach dem 2008/2009 Crash begonnen das Finanzsystem anzuzweifeln und den Mainstream-Finanzmedien nicht mehr zu glauben (mit Recht). In diese Lücke ist Zerohedge (und im deutschsprachigen Bereich z.B. hartgeld) gestoßen.
Zerohedge übt natürlich häufig berechtigte Kritik, aber wenn man sich in seinen Investmententscheidungen nach Zerohedge gerichtet hätte, wäre man auch sehr schnell pleite gegangen.
3. "Die Ich weiß, dass ich nichts weiß" Stufe:
Diese Stufe erreichen die wenigsten.
Die Tatsache stock markets are random and efficient anzunehmen, erscheint für viele, die ja eine Welt erleben, die vom Vater Staat scheinbar perfekt durchgeplant und durchorganisiert ist, doch sehr schwierig.
Diese Erkenntnis bekommt man nur durch tausende von Trades und unendlich vielen Niederschlägen.
Die Finanzmärkte sind vollkommen chaotisch und unberechenbar.
Niemand hat genug Kapital, um die Märkte in irgend eine Richtung zu drehen.
Auch nicht George Soros, dessen unglaublich erfolgreicher British Pound Short gerne als Beispiel genommen wird. Nicht Soros hat das Pfund zum Absturz gebracht, sondern die Politiker, die versucht haben die Märkte durch feste (viel zu hohe Wechselkurse) anzubinden. Soros hat nur die Ernte eingefahren. Soros ist einer der größten Hassadeure und hatte halt Glück. Nach der US Wahl hatte er kein Glück und hat beim Versuch die Rally zu shorten, mehrer Milliarden verloren.
Goldman Sachs und JP Morgan haben im letzten Jahr mit Trading auch kein Geld mehr verdient.
Kann es vielleicht daran liegen, dass diese Herren die Märkte eben nicht steuern können?
Warum kam es überhaupt zur Finanzkrise, bei der die meisten großen Investmentbanken pleite gingen oder nur mit Mühe vom Steuerzahler gerettet werden konnten, wenn doch diese Banken die Märkte steuern?
Wo war das Plunge Protection Team?
Wo war das Plunge Protection Team beim Long Term Capital Management Sell Off, wo war es bei der Asienkrise, wo war es bei der Russlankrise, wo war es beim Platzen der Dotcom-Bubble, wo war es bei der Finanzkrise 2008, wo war es am 24. August 2015?
Glaubt mir, niemand weiß irgend etwas, und diejenigen die über Insiderwissen verfügen, haben trotz ihres Wissens schon oft genug Geld verloren, weil niemand voraussagen kann, wie die Märkte auf irgendwelche Nachrichten reagieren.
Nicht die Nachrichten machen die Kurse, sondern die Kurse machen die Nachrichten.
Schaut euch nur mal die Nachrichten auf cnbc.com an.
Wie oft liest man da Überschriften, wie z.B.: Oil prices sell off because of production cuts..., schaut man aber dann den Ölpreis an, sieht man, dass er im Minus ist und die Redakteure noch gar nicht gemerkt haben, dass sich die Märkte gedreht haben.
Die einzige Möglichkeit, die man hat etwas Ordnung in das Chaos Finanzmärkte zu bringen, sind mathematische Wahrscheinlichkeiten, alles andere sind 50/50 shots.
Deshalb trade ich Optionen und deshalb schreibe ich ein Buch über Optionshandel.
Aber darum soll es heute nicht gehen.
Nur noch so viel, alle professionellen Trader und ehemaligen Floor Trader, die ich kenne, interessieren sich weder für Nachrichten noch für Charttechnik und keiner gibt irgendwas auf die Fed.
Nun aber zu den Zinsen, Anleihenpreisen und Zentralbanken:
Erst mal zu den Begrifflichkeiten:
1. Anleihen:(Bonds)
Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die an der Börse gehandelt werden.
Staatsanleihen werden vom Finanzministerium unter den sogenannten Primary Dealers versteigert. Je nach dem wie hoch die Preise sind, die die Primary Dealers bereit sind zu zahlen, fallen die Zinsen auf die Staatsanleihen hoch oder niedrig aus. Also nix Fed.
Die Primary Dealers verkaufen dann diese Anleihen an ihre Kunden weiter.
Die US Bondmärkte hatten im ersten Quartal 2017 laut Wikipedia eine Größe von fast 40 Billionen USD ($39,688 billions). Das sind 40'000 Milliarden (billions sind im Englischen Milliarden, Trillions = Billionen).
Das Balance sheet der Federal Reserve ist im Zeitraum von 2007 bis 2015 durch Anleihenkäufe von 1 Billion USD auf 4.5 Billionen angewachsen:
(Quelle:https://www.federalreserve.gov/monetarypolicy/bst_recenttrends.htm)
Das tägliche durchschnittliche Handelsvolumen im US Treasury Markt beträgt aber zwischen 450 und 650 Milliarden USD. (Quelle:https://www.sifma.org/resources/research/us-treasury-trading-volume/).
D.h. in nicht mal zwei Wochen wird an den Märkten so viel umgesetzt, wie die Fed in 5 Jahren gekauft hat.
Glaubt jetzt wirklich noch jemand, die Fed hätte einen entscheidenden Einfluss?
Zinsen: (Yields)
- auf Anleihen müssen jährlich Zinsen gezahlt werden, der sogenannte Zinscoupon auf englisch Yields
- steigen die Anleihenpreise, fallen die Zinsen und umgekehrt. Angenommen ich kaufe ein Zinspapier mit einjähriger Laufzeit und dem Nennwert 100 für $100 und bekomme einen Zinscoupon von 5%.
Steigt jetzt der Wert dieser Anleihe auf $105 und jemand kauft mir die Anleihe ab, ist sein Zinscoupon nur noch Null Prozent, da er ja wenn nach einem Jahr die Anleihe fällig wird, nur $100 plus die $5 Zinsen zurückbekommt.
Schauen wir also mal, was in der Zeit, in der die Fed QE betrieben hat, mit den Zinsen passiert ist?
Hier ein Chart der Zinsen auf US Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit:
Die Zinsen sind erst gestiegen, dann gefallen, dann wieder gestiegen, dann wieder gefallen und seit 2016 steigen sie nur noch.
Ziemlich random würde ich sagen.
Oder steckt doch wieder dieser Soros dahinter?
Wie man sieht kontrolliert die Fed überhaupt nichts.
Naja, ein bisschen was schon.
Die Zentralbanken haben drei Werkzeuge der Geldpolitik: (alle drei Werkzeuge sind extrem schwach, geradezu bedeutungslos)
1. Kontrolle der Geldmenge
2. Zins (kurzfristig oder langfristig)
3. Wechselkurse
Sie können immer nur eines der drei Werkzeuge anwenden.
Jeder Versuch mehrer Werkzeuge gleichzeitig anzuwenden hat immer sehr schnell in die Katastrophe geführt (siehe z.B. Argentinien).
Beim Euro oder Dollar ist die Kontrolle der Geldmenge bei den unglaublichen Summen die jeden Tag umgesetzt werden sowieso nahezu unmöglich, dazu bräuchte es schon extreme Maßnahmen, die aber die Währung und Wirtschaft sofort töten würden.
Auch die Kontrolle der Wechselkurse funktioniert auf Dauer nicht (und macht auch keinen Sinn), wie viele historische Beispiele gezeigt haben.
Beim Euro oder Dollar wäre ein fester Wechselkurs in der heutigen Zeit auch nicht mehr möglich. Das geht bei einer relativ kleinen Währung wie dem CHF, aber selbst da wurde der Peg zum Euro ja wieder sehr schnell aufgegeben.
Kommen wir zum Zins. Wie ich oben schon gezeigt habe, sieht man, dass man auch dieses Werkzeug vergessen kann.
Bleiben noch die kurzfristigen Zinsen. Selbst hier hat man sich gezwungenermaßen für die overnight rate entschieden, da sämtliche anderen Märkte zu groß sind.
Die Fed und EZB kontrollieren also die overnight rate, also den Zins, den die Banken zahlen müssen, um sich Zentralbankgeld zu leihen. Das ist alles und selbst da laufen sie den Märkten hinterher, wie man immer sehr gut am Eurodollarfuture (Börsenkürzel /GE) sehen kann.
Die Renditen auf die Eurodollarfutures sind nämlich nicht da, wo die fed rate ist, sondern da, wo die Märkte glauben, dass die fed rate in 90 Tagen ist.
Zusätzlich kaufen bzw. kauften die Zentralbanken Staatsanleihen. In den USA hat das kaum Auswirkung, wie ich schon gezeigt habe, da auch hier der Markt viel zu groß ist, bei kleineren Staatsanleihenmärkten, wie in einigen europäischen Ländern wirkt sich das aber schon aus (z.B. Italien), aber die Frage ist ja, bewirken die Zentralbanken, dass die Zinsen sinken, oder laufen die Zentralbanken den Märkten hinterher.
Ich sage es ist das Letztere.
Schauen wir uns mal die Zinsentwicklung auf die 10 jährigen US Treasury Bonds seit dem zweiten Weltkrieg an:
Quelle: 10 Year Treasury Rate - 54 Year Historical Chart
Wenn man sich die Entwicklung der Zinsen seit dem 2. Weltkrieg anschaut, sieht man, dass es bis Anfang der 80er nur nach oben ging und seitdem bis vor ein paar Monaten mit Schwankungen nur nach unten.
Seit wann intervenieren die Zentralbanken?
Die 10 jährige US Rendite ist von fast 16% im Jahr 1981 auf unter 4% im Jahre 2007 gefallen ohne QE.
Der Tiefstand war dann ca. 1.5% im Jahr 2012 und jetzt sind wir wieder bei ca. 3%.
Die Zinsen sind also von 1981 bis 2007 um 12 Prozent gefallen, ganz ohne QE.
Ich frage also nochmal jeden der hier mitliest:
Welchen Einfluss haben die Zentralbanken?
Warum steigen oder fallen Zinsen
Im Zins werden viele Zukunftserwartungen ausgedrückt:
- Wirtschaftswachstum
- Geldnachfrage
- Inflationserwartung
- demographische Entwicklung
Glauben die Märkte, dass die Wirtschaft in der Zukunft stärker wächst und deshalb die Geldnachfrage steigt, steigen die Zinsen. Da starkes Wirtschaftswachstum auch häufig mit steigenden Preisen einhergeht, drückt sich das natürlich auch im Zins aus.
Die Inflation kann aber auch steigen, wenn die Wirtschaft schrumpft, wie man in den 70ern und frühern 80ern gesehen hat.
Die für ein Fiatgeldsystem relativ niedrige Inflation, die wir seit den achtziger Jahren erleben, haben wir einerseits der Globalisierung und andererseits dem technischen Fortschritt zu verdanken.
Ich weiß, das bei der Inflationsberechnung beschissen wird ohne Ende, trotzdem ist sie im historischen Vergleich, für ein Fiatgeldsystem, sehr niedrig.
Die Demographie ist auch ein entscheidender Faktor. Besteht eine Gesellschaft aus vielen jungen Menschen, die hungrig sind und nach oben wollen, steigen auch die Zinsen. Junge Menschen gründen Familien, bauen Häuser, gründen Unternehmen, usw. haben aber in der Regel wenig Geld, brauchen also Kredite.
Schauen wir uns mal die Entwicklung des Durchschnittsalters an:
1. Europa:
2. USA:
Wir altern ohne Ende. Nix hungrige Gesellschaft, in der die Nachfrage nach Krediten hoch ist.
Ich hoffe, ich konnte mit diesem Artikel einige Verschwörungstheorien aufklären.
Sehr interessant wäre auch noch die Entwicklung der Zinskurve (Yield Curve), aber dazu an anderer Stelle mehr.
Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht plötzlich zum Freund des Fiatgeldsystems oder der Zentralbanken geworden. Was die Zentralbanken tun, ist und bleibt ein Verbrechen, aber so einfach wie es auf den ersten Blick erscheint, ist es halt doch nicht.
Und ich bin mir auch sicher, hätten die Staaten und Zentralbanken 2008 das Geldsystem nicht noch mal gerettet, würden sich 99% der Menschen heute beschweren und auf die Staaten und Zentralbanken schimpfen. Der Zusammenbruch eines Finanzsystems ist nämlich nicht so lustig wie sich das einige vorstellen.
Also,
bis bald und denkt immer daran was an den Finanzmärkten gilt:
Niemand weiß irgend etwas!
Stephan Haller
Ein brillanter Artikel, den man verständlicher hätte nicht schreiben können. Freilich werden einige das ein oder andere nicht verstehen, dass liegt aber nicht daran das sie dumm wären, sondern daran, sich mit dieser komplexen Materie, vor allem Geld und Ökonomie nicht ausreichend auseinandergesetzt haben. Selbst hochintelligente Geldphilosophen und Ökonomen (auch aus der österreichischen Schule) scheitern im einen oder anderen. Das liegt aber an der fehlenden Fortentwicklung im Libertären Kreis. Auch Ludwig von Mises, oder August Friedrich von Hayek stammen aus einer Zeit, als der Geldumgang noch auf anderen Füßen gestanden, unter anderen Voraussetzungen gelebt hat. Es klafft daher eine Lücke von fast 100 Jahren in welcher die Libertären ausschließlich gegen den Unsinn des Sozialismus anschreiben mussten. Da blieb keine Zeit der Fortentwicklung in Sachen Geldwesen und inernationalisierten Finanzströmen.
Für dein Kompliment möchte ich mich herzlich bedanken, auch wenn es ein wenig zu gut ausgefallen ist.
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Vielen Dank! Das Wort brilliant aus deinem Munde für einen Artikel über das Geldwesen fühlt sich an wie ein Ritterschlag.
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Mein armer Kopf ist im Moment etwas gesättigt, deswegen kann ich nicht so enthusiastisch aufsaugen wie @hatoto. :)
Dieser philosophische Ansatz ist komplett neu für mich, das finde ich sehr spannend.
In Deinem 3-Stufen-Modell kann ich mich gut wiederfinden und irgendwo auf Stufe 2 einsortieren. Ich habe allerdings noch nicht die Motivation gefunden, daran weiter zu arbeiten, weil ich es lediglich als eine Investition in die Jetztzeit sehe und mein Weltbild für die Zukunft, in die ich investieren möchte, anders aufgestellt ist. Daß der Weg dahin, durch einen Crash hindurch, mit massiven Umbrüchen verbunden und "nicht lustig", wie Du es formulierst, ist, ist mir klar.
Einen kurzen Schreckmoment hast Du bei mir ausgelöst... :)
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Um die Stufe 3 zu erreichen muss man ca. drei mal fast pleite gehen. Zumindest war das bei mir so.
Tut mir leid, dass ich Dich erschreckt habe.
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Ich habe nach dem ersten Mal aufgehört mit dem Sammeln von Folgeerfahrung.
Ok, Stufe 3 kommt für mich also nicht mehr in Frage.
Es sei Dir verziehen! :)
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Danke für den erstklassigen und sehr umfangreichen Artikel!
Ein weiterer Beweis dafür, dass es zwar nicht einfach ist, Dinge zu verstehen. Und dass es unerlässlich ist, die Tatsachen qualitativ und quantitativ einigermassen einordnen zu können, wenn man etwas verstehen will.
Dass sich die Finanzmärkte weitgehend chaotisch verhalten, ist eine ganz wichtige Erkenntnis, dazu eine unbequeme. Sie zeigt, dass man zwar schon da und dort mal die richtigen Moves machen kann, aber auch als Grossinvestor kann man höchstens partiell mitbeeinflussen und nicht dirigieren.
Für linksdrehende Verschwörungs- und Marktversagentheoretiker ist es natürlich bequem, von Steuerung, Orchestrierung usw. zu sprechen. Um das glaubwürdig vertreten zu können, muss man aber doch irgendwann mit einer Quantifizierung ankommen. Oder man schlägt andere "Lösungen" vor, wie Jean Ziegler, der in einer TV-Sendung in Österreich vor nicht allzu langer Zeit sagte: "Spekulanten gehören aufgehängt." Eine Position, wie sie aus ökonomischer Sicht kaum ignoranter sein könnte.
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Vielen Dank für den Kommentar.
Ja es ist einfacher sich über "Fake Markets" zu beschweren.
Bei den roten Sozialisten gehört das zum Standardrepertoire, bei den braunen Sozialisten wird das ganze gerne noch garniert mit etwas Antisemitismus.
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Sehr guter Content. Danke! Upvote & Follow. Beste Grüße aus Paderborn
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Danke!
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vielen dank für diesen großartigen artikel, lieber @stehaller! einen post zur yield curve würde ich extrem begrüßen und mich darüber freuen, wenn genau dieses thema dein nächstes wär. es hat aktuell hohe brisanz. lg
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Vielen Dank!
Die Yield curve wird definitiv mein nächstes Thema und auch Tipps wie man sie traden kann.
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Super Artikel. Ich sauge die Infos nur so auf 😋
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Danke! Dafür sind wir schließlich hier.
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Den Beitrag muss ich mir echt 2-3 mal durchlesen, um wirklich komplett nachvollziehen zu können wie hoch die informationsdichte ist. Es sind viele Mauern in meinem Kopf eingerissen durch deinen Beitrag. Damit muss ich erstmal zurecht kommen :)
Danke für den Horizonterweiternden Beitrag
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Das freut mich.
Wegen der Horizonterweiterung sind wir schließlich hier.
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Ausgezeichneter Artikel. Speziell zur Frage, ob und inwiefern Zentralbanken denn "die Zinsen" beeinflussen, kann ich ganz selten etwas derart differenziertes finden, auch und gerade unter Leuten, die eigentlich Profis in der Materie sind (Fondsmanager etc, aber auch Zentralbanker selbst). Danke!
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Vielen Dank!
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Hi, excellent article Stephan, I really enjoyed reading it
Totally agree with you this.
What do you think are consequences of the US Dollar losing slowly World dominance? Do you think it will continue losing its world currency reserve status?
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Thanks!
I appreciate your comments.
Well, I don't see that the USD loses its dominance.
Aren't we hearing that the USD is losing its world dominance for decades now?
The US still has and always will have the most liquid financial markets in the world. Every institution who wnats to invest or trade sends it to the US. I don't see how this is gonna change.
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Thank you for your response, would agree with you although Russia, China and others are moving away, even Saudi Arabia might soon sart selling oil in Chinese Yuan.
That said, ive just turned bullish on the dollar
https://steemit.com/money/@fedescolari/stronger-dollar-ahead
Hope you will find it interesting
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I never turn bullish or bearish. I'm totally agnostic to the market. That's why I always trade delta neutral.
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Die Aussage, dass die Zukunft nicht vorhersehbar ist und niemand weiss, wie die Zukunft aussieht - sprich reiner Zufall wäre möchte ich etwas relativieren.
Denn diese Ansicht existierte in der Menschheit bis zum Mittelalter - bis Blaise Pascal und Fermat, zwei begnadete Mathematiker sich daran machten Gedanken über die Aufteilung nach dem Abbruch eines Spiels zu machen. 1554 kannte man noch nicht den heute für uns so selbstverständlichen Begriff der Wahrscheinlichkeit. Der erst mehr als 100 Jahre später allmählich Eingang in das mathematische Verständnis gefunden hat.
Die Finanzmärkte sind in erster Linie vor allem eines - Mathematik.
Algorhythmen basieren allesamt auf mathematischen Operationen.
Die Zukunft ist nur in Teilen reiner Zufall, vielleicht ist sie es universalistisch betrachtet sogar alles andere als Zufall, was aber ein tieferes Verständnis mathematischer Phänomene verlangt.
Heute kann man zumindest mit Wahrscheinlichkeiten versuchen zukünftige Szenarien einzugrenzen - vorausgesetzt man hat brauchbare Ausgangsdaten.
Was selten ist, ist im allgemeinen unwahrscheinlich, was häufig ist hingegen wahscheinlich, was aber natürlich nicht bedeutet, dass das seltene nichts destotrotz auftreten kann.
Die Informationsverarbeitung auf Nachrichtenebene erscheint mir langfristig kaum zielführend - da mathematische Aspekte eine wesentliche größere Rolle spielen. Letztere sind nun mal halt stets auch eine Funktion der Bewertung durch die Marktteilnehmer. Letztere sind in der Mehrzahl inzwischen Computer, denen Emotionen vollkommen fremd sind und die mit Sicherheit auf Basis von Wahrscheinlichkeiten ihre Strategien runterspulen, welche die Eigner dieser Computer in den Großbanken vorher eingeflößt haben, in dem sie die Variablen und Sollstellen regelmäßig wahrscheinlich an die Marktgegebenheiten anpassen.
Dabei ist es denen egal ob es runter oder rauf geht, solange der Profit in Form des kollektiven Raubzuges durchs Gesellschaftssystems nicht behindert wird.
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Danke für den langen Kommentar.
Genau davon spreche ich in allen meinen Artikeln und deshalb trade ich Optionen und zwar delta neutral.
Niemand kann voraussagen, wo der $SPX heute, morgen oder in einem Monat steht, man kann aber über die IV berechnen, welche Schwankungsbreite er mit einer 68% Wahrscheinlichkeit hat.
Da die IV in über 80% der Fälle overstated ist, gewinnt man bei einem 16 delta short strangle eben nicht in 68% der Fälle, sondern in über 80% der Fälle. Managet man, bei 50% of max profit, gewinnt man in 91% der Fälle. Optionshandel ist reine Mathematik. Aktien und Futures bleiben 50/50 shots. Da helfen auch keine Computeralgorithmen.
Wo bitte ist Trading ein Raubzug?
Für alle herrschen die gleichen Bedingungen.
Pleite zu machen und sich dann von Steuergeldern retten zu lassen, das ist verwerflich.
Aber kein trader beraubt einen anderen.
Oder bist Du schon mal zu einer Transaktion gezwungen worden?
Berauben tut Dich nur der Staat.
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Vielen Dank @stehaller fuer diesen tollen Artikel der auch mich nochmal dazu bewegt hat ueber das gesagte nachzudenken. Denn vielleicht habe ich die Einflussmoeglichkeiten der Notenbanken ueberschaetzt. Aber Du meintest eben auch Sie haben "kaum Einfluss" und dass wiederum bedeutet doch das der Einfluss mal staerker und mal schwaecher ist aber ueber die Zeit abnimmt. Ich beschreibe es doch mal so, es gibt den Spruch "don't fight the FED" also handle nicht gegen die vorgegbene Richtung der FED.
Somit empfinde ich die Notenbanken als Signalgeber oder wichtigen "Marktteilnehmer mit hoher Liquiditaet" der sich entweder auf einen Zinsabschwung oder Zinsaufschwung eingeschossen hat. Letztendlich entscheidet der Markt nach jeder Zinssenkung oder erhoehung darueber wie es weiter geht. Aber im Grundton ist es doch so dass der Markt "Respekt" hat vor der Marschrichtung der FED. Oder anders gesagt dieser Marktteilnehmer hat mehr Einfussmoeglichkeiten als alle anderen Marktteilnehmer und daher ist er auch in seiner Wirkung bedeutender(kurzfristig gesehen + langfristige psychologische Wirkung)
Aber trotzdem vielen Dank nochmals fuer deinen Denkanstoss!!!
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Setze Dich mal um 19:55 Uhr am Tag eines FOMC realease vor den Bildschirm und schau Dir die verschiedenen Treasury futures an. Um 20 Uhr kommt dann die Fedmeldung. Verfolge dann den Markt für weitere 30 min. Nebenbei kannst Du auch die Fedmeldung lesen.
Du wirst feststellen absolute randomness.
Grüße,
Stephan
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Naja was der Markt unmittelbar zur News macht ist wirkich Random. Es ging mir hierbei wirklich um den Grundton den die Notenbanken von sich geben. Oder anders gefragt welcher Investor waere denn so dumm gewesen in den Jahren 2009-2016 sich in einen Zyklus wo Zinssenkungen und QE herrscht auf steigende Zinsen zu spekulieren. Also das war doch ganz klar eine Phase wo die Zinspolitik den grossen Trend ausgeloest hat.
Ohne Zinssenkungen und QE waere doch die Wirtschaftskrise von damals einen ganz anderen Lauf genommen oder etwa nicht?
Die Notenbank muss als grosser Marktteilnehmer Einfluss auf die Maerkte haben. Sie besitzt eine hohe Liquiditaet und eine Marktmacht von der andere Marktteilnehmer nur traeumen koennen -> dass ist doch der unfaire Vorteil den viele Menschen in der Macht der Notenbanken sehen. Sie haben mehr Moeglichkeiten als der normal "Investor" davon abgesehen herrschen dann noch absprachen zwischen den einzelnen Notenbanken - man erinnere sich nur an das Rettungskonzert von 2009 wo alle Notenbanken auf Kommando die Geldschleusen geoffnet haben.
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Schau Dir noch mal meine Charts an. Die Zinsen haben 1981 begonnen zu fallen, ganz ohne Notenbanken.
Die Notenbanken hinken meist nur hinterher. Außerdem können die auch nur das short end kontrollieren, auf das long end haben die keinen Einfluss.
Das gilt aber nur für die US Märkte. Die sind selbst für die Zentralbanken zu groß. In Europa sieht das schon anders aus, da der Markt zu eng ist.
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Ich denke Du hast sicherlich mehr Erfahrung als ich in diesem Bereich und bin wirklich erstaunt dass Du den Einfluss der Notenbanken als so gering ansiehst. Ist natuerlich immer Subjektiv was viel und gering ist und im Daytradingbereich spielen News keine Rolle. Aber longterm bin ich erstaunt ueber deine Aussage!
Wobei ich noch Anmerken muss dass der Zeitraum ab 1981 natuerlich der Peak der Zinsen nach der Oelkrise darsestellt und demnach der gesamte Anleihenmarkt in einer extremen ueberkauf Situation war. Ich denke dass auch der Wegfall des Goldstandards und der damit verbundenen ungedeckten FIAT Waehrung auch auf die niedrigen Zinsen zurueck zu fuehren ist.
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