In der Reihe "Rhetorik" vermittle ich in kurzen Einheiten Grundsätze und Tricks der Rhetorik.
Das Thema heute ist Kunstgriff 31: ironisch für inkompetent erklären
Dieser Kunstgriff ist besonders mächtig, aber auch besonders schwer anzuwenden. Bei der Anwendung ist äußerst präzise vorzugehen, jeder kleine Fehler würde uns lächerlich machen. (Hier dramatische Musik einfügen.)
Wie funktioniert dieser Kunstgriff?
Unser Gegner bringt ein Argument vor, welchem wir nichts entgegenzusetzen haben. Daraufhin erklären wir uns mit (präziser und subtiler) Ironie für Inkompetent. Wir gaukeln vor, dass wir das Argument nicht ganz verstehen können.
Warum ist das jetzt hilfreich? Nun, vor allem wenn wir einen sozial höheren Status (Ansehen) als unser Gegner haben wird das Publikum das Argument unseres Gegners für Unsinn halten. Dieser Kunstgriff ist z.B. bei Dozenten an Universitäten sehr beliebt.
Bsp: Wir sind dabei den Professor in seiner eigenen Vorlesung zu widerlegen.
Professor antwortet: er habe es nicht ganz verstanden was wir mit unseren Ausführungen meinen. (So macht er uns wie oben gesagt vor dem Publikum lächerlich)
Aber Achtung, wenn wir geringeres Ansehen als der Gegner haben, funktioniert der Kunstgriff nicht.
Konter: Dieser sollte ebenfalls ironisch ausfallen.
Bsp: Bei ihrem großartigen Verstand hätte ich erwartet, dass sie meine Aussage trotz meiner schlechten Darstellung verstehen würden.
Ihr seht schon, dass uns eine so freche Antwort in einer Position mit untergeordnetem Ansehen echte Proleme bereiten kann(vor allem wenn der Professor ein harterHund ist). Das ist der Grund warum dieser Kunstgriff so effizient ist, weil wir im Zweifelsfall lieber auf den Konter verzichten werden.
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Quelle: Arthur Schopenhauer; Eristische Dialektik oder die Kunst, Recht zu behalten