Der CDU-Fraktionschef Brinkhaus hat ein Interview zum Thema "Wohnungskrise" gegeben.
Zunächst einmal vorweg:
In einem Punkt gebe ich ihm Recht "Von der Regierung müsse mehr kommen"
Naja wie lange ist seine Partei nun schon in der Regierung und warum ist bisher nicht mehr gekommen ?
Allerdings widerspreche ich ihm in dem Punkt "Langfristig hilft nur bauen, bauen, bauen" entschieden.
Wenn man sich die Lage in Deutschland ansieht ist es nämlich so, dass es weder eine Wohnungskrise noch Mangel an Wohnraum gibt.
Ganz im Gegenteil: Es gibt in Deutschland zu viel Wohnraum.
Herr Brinkmann soll sich nur einmal in weiten Teilen des ländlichen Raumes in Deutschland umsehen und übrigens auch in vielen Städten, die nicht zu den absoluten Ballungsräumen zählen.
Da kommt nun auch unser gemeinsamer Punkt ins Spiel, nämlich das von der Regierung zu wenig kommen würde.
Wie ich ja schon gesagt habe sind Herr Brinkhaus und ich da einer Meinung, nur in der Frage was zu tun ist unterscheiden wir uns.
Während Herr Brinkhaus offenbar meint wir sollen in den Ballungsräumen weiter bauen, weiter Flächen versiegeln und parallel die bestehenden Wohngebäude im ländlichen Raum leerstehen und verfallen lassen, bin ich der Meinung, dass unsere Regierung genau dort ansetzen müsste und ihre Bundesbehörden soweit es irgendwie geht dorthin zu verlegen wo Wohngebäude (und oft auch Gewerbegebäude) leer stehen.
Sicherlich wären viele Angestellte froh statt ihrer teuren Stadtwohnung oder langen Pendlerstrecken eine preisgünstige Wohnung in Arbeitsortnähe finden zu können.
Dies würde einerseits den Wohnungsmarkt entspannen und andererseits könnten die Gebäude der bisher in den Ballungsräumen befindlichen Behörden vielfach in Wohnraum umgewidmet werden.
Wie ist Eure Meinung hierzu ?
Einerseits ist es eine interessante Überlegung, Behörden in ländliche Gegenden zu verlagern, andererseits sollten meiner Meinung nach Verwaltungen immer 'schlanker' werden und letztlich bald alles komplett online erledigt werden können. Dann wird man ohnehin keine Monsterbehörden mit etlichen Angestellten mehr benötigen ... ich hoffe, es wird selbst im digital eher behäbigen Deutschland irgendwann soweit sein ... :)
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Wenn wir soweit sind wird es auch kein Notwendigkeit mehr geben in Großstädten zu leben oder ?
Aber ich glaube bis dahin wird noch viel Wasser den Rhein herunterfließen oder ?
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Es wird letztlich immer Geschmackssache bleiben, wo man lieber wohnt.
Und ja, es dürfte - insbesondere hier, in diesem konservativen Land - noch ziemlich lange dauern, bis meine 'Vision' zur Realität wird.
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"Es wird letztlich immer Geschmackssache bleiben, wo man lieber wohnt."
Es ist doch gar nicht die Frage wo man lieber wohnt, sondern vor Allem wo der Arbeitsplatz ist.
Ich denke, dass es viele Menschen in der Stadt gibt, die lieber auf dem Land wohnen würden, die aber keine Lust haben jeden Tag 3-4 Stunden oder auch mehr im Auto oder in öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbringen und genau deshalb in der Stadt wohnen.
Meine Vision wäre das jeder einen angemessenen Arbeitsplatz in der näheren Umgebung seines Wohnortes haben oder von zu Hause arbeiten kann.
Aber ich glaube Deine Aussage:
"Und ja, es dürfte - insbesondere hier, in diesem konservativen Land - noch ziemlich lange dauern, bis meine 'Vision' zur Realität wird."
dürfte auch auf meinen Wunsch zutreffen, wenn ich nur daran denke, dass Jobcenter von Menschen verlangen über 100 Km weit entfernt vom Wohnort eine Arbeit anzunehmen statt diesen Menschen wohnortnah etwas anzubieten.
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Ich denke, der Arbeitsplatz ist ein Faktor unter vielen, und wird - ebenso wie 'Nähe zu Behörden' - an Bedeutung verlieren, weil m. E. langfristig gesehen ...
Arbeit ist überbewertet und sollte in zunehmendem Maße, dort, wo sie mehr schadet als nutzt, durch energiesparende, umweltfreundlichere Nichtarbeit substituiert werden. :)
Für viele junge Leute ist die Stadt mit ihren zahlreichen Einkaufs- und Party-Möglichkeiten attraktiver als das Land.
Ich selbst, was zum Teil ebenfalls am Alter liegen mag, könnte mir ein Leben auf dem Land dagegen durchaus vorstellen. Menschen sind verschieden.
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" Für viele junge Leute ist die Stadt mit ihren zahlreichen Einkaufs- und Party-Möglichkeiten attraktiver als das Land. "
Das ist sicher korrekt, allerdings wage ich zu bezweifeln, dass viele junge Leute alleine deswegen ein vielfach höhere Miete zu zahlen bereit sind. Wenn ich nur vergleiche, dass aktuell die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Wohnraum in München bei ca. 20 Euro und in weiten Teilen Ostdeutschlands bei ca. 3 Euro liegen.
Aber wenn man halt eine Wohnung für 3 Euro den Quadratmeter ohne Arbeit und eine Wohnung für 20 Euro den Quadratmeter aber mit gut bezahltem Arbeitsplatz vergleicht …
Aber ich bin auch der Hoffnung, dass Deine Wünsche in Erfüllung gehen und wir wirklich irgendwann nicht mehr von der Nähe zum Arbeitsplatz bei der Wohnortwahl abhängig sind.
Übrigens schürt der Staat den Trend in der Stadt zu wohnen noch dadurch, dass jemand z.B. in München vom Staat (bei entsprechender Bedürftigkeit) wesentlich mehr Geld (in Form von Wohngeld oder Harz-4-Leistungen) erhält als jemand auf dem Land.
So etwas dürfte in meinen Augen nicht sein - wie kann es sein, dass (die Höhe von) Sozialleistungen vom Wohnort abhängen ?
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