Ein wirklich schön ausgearbeiteter Beitrag - informativ, sachlich ausgearbeitet und unterhaltsam.
Die Thematik "Drogenpolitik" ist wohl auch eine Frage der Ideologie - wie so oft. Entweder lässt man der Spezies Mensch die eigene Entscheidungsgewalt und wählt eine liberale Drogenpolitik ohne Verbote und lässt die Bevölkerung selber entscheiden ODER aber man verbietet jeglichen Konsum.
Bezüglich der Verbote sehen wir - du beschreibst es sehr gut - in welche Fallstricken man gerät: Substanzen die zur "Tradition" und "Kultur" gehören werden legal eingestuft, problemlos konsumiert und keinen stört es, obwohl diese (wie Alkohol) um einiges gefährlicher sind als andere Substanzen. Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist ein Verbot von Substanzen immer kritisch zu betrachten: a) dem Staat fehlen wichtige Einnahmen und die Ausgaben zur Kriminalbekämpfung erhöhen sich (siehe Prohibition)
b) es bauen sich unkontrollierte Schwarzmärkte auf, denn der Wille für Konsum liegt eben in der menschlichen Natur
Doch ein komplett liberaler Zugang zu Drogen muss ebenso kritisch betrachtet werden, denn:
Die Toleranzgrenze bzgl. "Hartem-Drogen" Konsum wird m.E. in jedem Falle erhöht. Wenn ich mich von klein auf an den Anblick gewöhne, wie in aller Öffentlichkeit Joints oder andere Drogen konsumiert werden, scheinen härtere Drogen für womöglich nicht "verwerflicher" (MÖGLICHERWEISE).
Letztlich bleibt es bei der alten Frage: Ist der Mensch bereit dafür, selbstmündig und bewusst über sich selbst zu urteilen und zu handeln?
Ich stimme dir in allem was du sagst vollkommen zu. Ich denke die ideale Lösung wäre, wenn der Staat für alle Substanzen (unabhängig von seinem Status in der Gesellschaft) auf angemessene Regulierungen und verstärkte Aufklärung setzen würde.
Zu deiner Frage: der Mensch hat definitiv das Potenzial, aber nicht die Disziplin.
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