Die Ankunft!
Die Fähre von Buenos Aires nach Colonia.
Hallo aus Uruguay,
am 15.9.2009 bin ich in Buenos Aires erstmals in Südamerika aufgeschlagen und habe eine Nacht in einem Mittelklassehotel verbracht um dann genau heute vor 10 Jahren, mit der Buquebus Fähre nach Colonia del Sacramento, übrigens eine der ältesten Städte Uruguays, überzusetzen. Die Fahrt selbst über den Rio de la Plata, auch Silberfluss genannt, war recht unspektakulär aber trotzdem aufregend.
Was erwartete mich in Uruguay? Wie ist das Leben dort, was kommt da auf mich zu?
Uruguay, das Erste was ich von diesem Land sah war der Küstenstreifen. Eine Küste wie man sie auch von anderswo her kennt. Dann kamen so langsam Details zum Vorschein. Übrigens ist der Rio de la Plata an dieser Stelle schon ca. 50 km breit und er kommt einem so vor als würde man über das Meer fahren. Wenn man auf dem Wasser ist sieht man in der Mitte des Flusses weder Buenos Aires noch Colonia de Sacramento, was wieder für eine Erdkrümmung spricht, falls dies hier ein Flacherdling liest.
Das Anlegemanöver war recht interessant zu verfolgen und der Ausstieg von der Fähre lief geordnet ab. Bepackt mit einem großen Trecking Rucksack, einem Koffer und einer Umhängetasche, machte ich mich von Board und betrat zum ersten Mal uruguayischen Boden.
So betritt man Neuland.
Ich folgte den Menschen die sich auskannten weil sie diese Fahrt anscheinend öfters machen. So kam ich gen Ausgang an eine Zoll Kontrolle. Fast Alle, vornehmlich Frauen, gingen freiwillig zu den Zöllnern und öffneten Ihre Taschen. Ich machte mir keinen Kopf darum und ging einfach am Zoll vorbei. Niemand hat mich aufgehalten oder gar behelligt. Draußen standen dann einige recht moderne Busse von Buquebus bereit um uns damit in die Hauptstadt Montevideo zu bringen. Nach recht kurzer Wartezeit ging es dann auch schon los. Von Colonias Sehenswürdigkeiten habe ich an diesem Tag, Nichts gesehen.
Der Bus von Colonia nach Montevideo.
Die Fahrt, es sind etwa 120km, dauert 1,5 Stunden auf einer, für deutsche Verhältnisse, bestens ausgebauten Autobahn ähnlichen und 4 Spurigen Strasse verlief ruhig. An mir zog eine Landschaft vorbei welche mich sehr an den Norden Deutschlands erinnerte. Die Kühe sehen genauso Schwarz bunt aus, die Landschaft ist flach und ab und an stehen eine paar Baumgruppen zusammen. Es waren Wohnhütten zu sehen, die eigentlich viel zu klein erschienen als dass da eine Familie drin leben könnte. Ein Zeichen dafür, dass das Leben meist außerhalb des Hauses statt findet und die Hütte wirklich nur zum schlafen und Essen dient.
Ankunft in Montevideo.
Schon aus der Ferne erkennt man, das man nun in eine größere Stadt kommt. Es sind die Hafenanlagen zu sehen, der Verkehr nimmt zu, Fahrräder, Motorräder und für die damalige Zeit noch unheimlich viele alte Autos. Es kam mir vor wie ein Zeitsprung ca. 40 Jahre zurück.
Montevideo ist eine alte Stadt mit ca. 1,8 Millionen Einwohnern, das sind mehr als die Hälfte der Menschen die überhaupt in Uruguay leben. Ja Du liest richtig. Uruguay hat nur ca. 3,3 Millionen Einwohner. Aber das vierfache an Rindern und ich denke das doppelte an Pferden.
Tres Cruzes Montevideo mitten in der Innenstadt.
Die Ankunft im Bus Terminal Tres Cruzes, also drei Kreuze, war aufregend, denn niemals zuvor in meinem Leben habe ich so ein großes Busterminal gesehen. Da waren richtige Menschenmassen unterwegs.
Menschenmassen am Terminal Tres Cruzes an eine normalen Tag.
Dazu muss man wissen, dass der Busverkehr in Uruguay sehr wichtig und bestens ausgebaut ist. Mit den Bussen kommt man wirklich überall hin in Uruguay. Sie sind preiswert und komfortabel. Dies gilt übrigens für ganz Südamerika. Eisenbahnverkehr gibt es nur gelegentlich.
So viele Busse am Terminal Tres Cruzes in Montevideo.
Meine Reise hatte ich, vorausschauend, so geplant, das ich am Terminal erwartet wurde. Wir fanden uns recht schnell und ich wurde erst einmal zu einem Cappuccino im Terminal eingeladen bevor man mich dann in mein Neues und mitten in der Stadt gelegenes, gemietetes, zu Hause brachte.
Dieses zu Hause entpuppte sich als mittlere Katastrophe. Es waren 2x2 Meter, abgeteilt durch Metall und Glaswände in einem ansonsten recht großen Wohnraum. Das Bett war mit 1,90 Metern gerade ausreichend für mich, stand unter einem großem Fenster mit Aussicht auf eine der wohl meiste befahren Straßen Montevideos. Da es hier in Uruguay meist nur Einfachverglasung gibt, war auch der Geräuschpegel entsprechend und der lies auch die ganze Nacht kaum nach. Einzige lustige Abwechslung für mich war der Puff auf der gegenüberliegenden Straßenseite in den ich von meinem Fenster direkt schauen konnte. Die Mädels waren hübsch und nicht gerade prüde.
Das Bad und die Küche musste ich mir mit der Vermieterin, welche sich auf diese Art Ihre zu zahlende Miete und einiges zum Leben verdiente, teilen. Die Miete damals betrug 5000,--Pesos, was ungefähr 150,--€ entsprach. Nun ja was wollte man für den Preis auch verlangen. Leider war die Vermieterin nicht das was ich mir als Frau vorstellte und sie entpuppte sich im Nachhinein immer mehr als Hexe welche nur auf ihren eigen Vorteil bedacht war.
Aber ich war in Uruguay angekommen. Ich hatte erst einmal ein Dach über dem Kopf und musste nicht in meinem mitgebrachten Zelt und Schlafsack nächtigen.
Sprachlich war es eine mittlere Katastrophe. Eigentlich dachte ich, dass ich nach 11 Jahren Fernverkehr nach Spanien einigermaßen Spanisch sprechen konnte. Aber weit gefehlt, das uruguayische Spanisch hat mit dem spanischen Spanisch nur schriftlich was gemein. Gesprochen wird ganz anders und auch das musste ich erst einmal lernen.
Doch davon mehr im nächsten Artikel.
Liebe Grüße aus Uruguay
Ich war ein paar mal auf Kuba, dann kam mir der Zeitsprung zurück sehr bekannt vor :-).
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Ich denke auf Kuba ist es noch gravierender.
Liebe Grüße aus Uruguay
Peter
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Sehr interessant, bin gespannt wie es weiter geht
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Ich denke es wird nicht langweilig.
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