1. Mai 2015 - Besteigung des Pan de Azúcar

in deutsch •  7 years ago  (edited)

Der Berg Pan de Azúcar in der Region Maldonado ist ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen mit einem angeschlossenen Tierreservat. Beim Aufstieg kann man verschiedene einheimische Tierarten in ihrem natürlichen Lebensräumen beobachten. Das Reservat hat es geschafft, mehrere Arten aus Uruguay zu retten, die kurz vor dem Aussterben standen, und den Besuchern die Möglichkeit zu geben, mehr über sie zu sehen und zu erfahren. Oben auf dem Berg ist ein großes Kreuz, in das man hineingehen kann und das für atemberaubende Aussichten und Fotografien sorgt.

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Nach dieser eher trockenen Einleitung kommen wir nun zur eigentlichen Geschichte :-)

1. Mai

Zusammen mit meinen Schwager hatte ich schon länger ins Auge gefasst am 1. Mai ganz typisch wandern zu gehen. Das war nun keine Sache die fest irgendwo eingemeißelt war, sondern halt so eine Idee.
Am Tag vor dem 1. Mai hatten wir abends noch einen Geburtstag außerhalb gefeiert und nach Rückkehr noch bis in die frühen Morgenstunden draussen bei einen Feuer weiter gemacht. Wir waren, als wir zu Bett gingen, voll.

Wenige Stunden später steht mein Schwager bei mir im Zimmer und meint: "Wir wollten doch wandern gehen".
An dieser Stelle passierte das erste Missverständnis, ich hatte die ganzen Wochen im Kopf den Pan de Azúcar hochzuwandern und mein Schwager hatte an diesem frühen Morgen die Idee etwa 500 m weit in die nächste Kneipe zu wandern.

Ok, in meinen noch nicht wirklich fitten Kopf stimmte ich der Idee zu obwohl mein Körper "nein" sagte. Dann lass uns mal die Rucksäcke packen. Wir hatten zu der Zeit auch Besuch von einen Kumpel, der auch noch seelig schlief und den haben wir auch aus dem Bett geschmissen. Die Rucksäcke wurden gepackt, meiner enthielt eine Flasche Cola und 2 Flaschen Whisky, der von meinen Schwager eine Flasche Cola und eine 2,5 Ltr. Flasche Rum. Dazu noch ein paar Becher aus Plastik.

Interessanter Weise glaubte mein Schwager zu diesem Zeitpunkt immer noch an den Fußmarsch zur Kneipe während ich zu dieser Zeit schon organisiert hatte das wir 3 zum Berge gefahren werden und wieder abgeholt sobald wir wieder unten sind.
Er war dann auch entsprechend erstaunt als ich sagte "Auto ist bereit, wir können los".
Er: "Was, ich dachte wir laufen die paar Meter?"
Ich. "ich lauf doch nicht die 15 km bis zum Berg und kletter den dann noch rauf und das ganze dann später wieder zurück bei der Hitze die wir heute haben"
Ich sah eine Kinnlade Richtung Boden wandern und eine Seifenblase über seinen Kopf platzen.
Er: "Du willst den Berg hochklettern? Ich dachte wir gehen gemütlich zur Kneipe rüber".
Ich: "Du hast mich eben aus dem Bett geworfen, wir hatten davon gesprochen da hoch zu klettern am 1. Mai und ich hab keinen Bock heute in einer Kneipe zu hocken."

Die Debatte war dann auch schnell vorbei, wir waren im Auto und schnell am Berg. Und standen dann vor dem selbigen.
Nun kommen wir zu einen weiteren kleinen, aber entscheidenden Missverständnis. Uns war ein ähnlicher Text wie der den ich hier zur Einleitung schrieb im Kopf und auch im Gespräch mit anderen Leuten ergab sich für uns ein Bild was sich dann vermischte mit dem was wir aus Deutschland so kennen: Waldwege die sich um den Berg schlängeln und man mehr oder weniger bequem oben auf dem Berg ankommt.

Wir standen also am Eingang des Parks und sahen auch sehr viele weitere Besucher, ganze Gruppen, Familien, alles vertreten. Und 3 Chaoten die den ersten Schritt zum Aufstieg des Berges erst einmal mit einen Drink begossen. Weil in unserem Zustand war alleine der Ausstieg aus dem Auto vergleichbar mit einer außergewöhnlichen Leistung wie etwa das bewältigen eines Marathons.

Wir machten uns sodann auf den Weg. Es ging auf einen schönen Weg ohne Probleme vorbei an Tiergehegen und hinein in den Wald.

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Dann war der Spaß zuende :D Es gab keinen Weg, es gab klettern, springen, hochziehen.

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Etwa auf der Mitte kam ich zum Ergebnis das wir es niemals wieder runter schaffen und wenn doch, nicht in einem Stück.

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Nach dieser Erkenntnis war uns klar das wir zum Gipfel gehen (nicht umkehren) und darauf wurde mal wieder angestossen. Als höfliche Menschen haben wir natürlich den Einheimischen angeboten einen Schluck zu trinken. Der ein oder andere hat das auch gerne wahrgenommen, der größte Teil hat nur mit dem Kopf geschüttelt.

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Wir waren tatsächlich nach knapp über einer Stunde oben.

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Da saßen wir sodann unterm Kreuz und haben darauf dann erstmal .... ihr könnt es euch denken.

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Die Aussicht grandios.

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Wir haben dann da oben gute 2 Stunden verweilt, hatten unseren Spaß und dann kam der Abstieg. Und was soll ich sagen, den haben wir quasi ebenfalls ohne einen einzigen Kratzer geschafft. Wir wurden wieder abgeholt, es ging nach Hause und dann haben wir erst mal gegrillt :D

Der Autor (also ich) rät davon ab dergleichen nachzumachen. Nicht einmal im Traum daran zu denken.
Der Aufstieg und die Aussicht ist wirklich die Anstrengung wert, aber ich empfehle als Getränke Fruchtsaft oder Wasser und ein paar Energieriegel.

Fotos im Beitrag von mir und meinen Schwager.

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der ist aber niedlich. anspruchsvoll war wohl eher der geringe blutpegel im alkohol ;)
ist in uruguay am 1 mai auch tag der arbeit? der aufstieg ist wohl erst mit whisky im blut als arbeit zu empfinden!

Der ist stellenweise schon recht heftig, gerade auf den letzten Metern. Da ist blanker abgerundeter Fels, ein paar Zentimeter Platz zum laufen und auf der einen Seite geht es richtig bergab.
Zum Glück sind wir nicht noch auf die Idee gekommen einen Leiter-Wagen mitzunehmen :D Und btw. den Abstieg habe ich zensiert, das stimmt zwar das wir heil wieder alles hinter uns gebracht haben, das war eine Geschichte für sich und leider ohne Fotos :D

Und stimmt schon, im Normalzustand ist es kein Problem hochzukommen :D Und so wirklich als Berg kann man das nicht wirklich bezeichnen, aber OK, für die Urus ist es ein Berg, dann ist es auch einer für mich.

Ja, den ersten Mai feiern sie auch hier.

Hoch zu gehen ist vielleicht mühsamer, aber runter gefährlicher! Zum Glück hattet ihr anfangs Schatten und die Luft war nicht ganz so dünn, das hätte dem Alkoholpegel zusätzlich angesetzt

Ich glaube die Luft hätte da keinen Unterschied mehr gemacht :D Wegen dem runtergehen hatte ich auch bedenken, tatsächlich wurde das noch erschwert das wir meinen Schwager quasi runtertragen mussten :D Manuel an der Seite am stützen und ich am kontrollieren von hinten. 130 kg wollten geschützt werden.