Ruhestätte und Parklandschaft.
Mit einer Fläche von 2,5 km2 und rund 330.000 Grabstellen zählt der Wiener Zentralfriedhof im 11. Wiener Gemeindebezirk zu den größten Friedhofsanlagen Europas.
Geschichte
Mitte des 19. Jahrhunderts strömten aus allen Teilen der Österreich-Ungarischen Monarchie Menschen auf Arbeitssuche in die Hauptstadt des Kaiserreiches. Es war die Zeit, als unter Kaiser Franz Joseph I die Stadtmauer fiel und mit dem Bau der Ringstraße begonnen wurde.
Aufgrund der rasanten Bevölkerungszunahme erwies sich die Kapazität der bestehenden fünf Vororte-Friedhöfe bald als unzureichend.
Nach einer dreijährigen Bauzeit wurde der Zentralfriedhof zu Allerheiligen 1874 seiner Bestimmung übergeben. Nicht ohne vorangehende politische Diskussionen über den interkonfessionellen Charakter der Begräbnisstätte.
Heute sind auf dem Friedhof folgende Abteilungen vereint: alter und neuer jüdischer Friedhof, orthodoxe Abteilung, evangelischer Friedhof, islamische Abteilungen, buddhistischer Friedhof.
Die "Totenstadt" wurde von der Bevölkerung aufgrund der beschwerlichen Anreise und der Trostlosigkeit ob der kargen Vegetation wenig besucht.
Um dieser Unzufriedenheit entgegen zu wirken, wurde die Errichtung einer Ehrengräberanlage beschlossen. Zu diesem Zweck wurden die sterblichen Überreste einiger prominenter Persönlichkeiten, unter anderen von Franz Schubert oder Ludwig von Beethoven, von umliegenden Friedhöfen auf den Zentralfriedhof überführt.
Die römisch-katholische Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromäus im Zentrum der Friedshofsanlage - ein weiterer Anziehungspunkt für die Besucher - wurde 1911 eingeweiht.
Die Kirche weist architektonische und künstlerische Gestaltungsmerkmale des Jugendstils sowie Elemente ägyptischer Baukunst auf.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kuppel der Kirche zerstört und wieder instand gesetzt. Eine Generalsanierung fand in den Jahren 1995 bis 2000 statt.
Babyfriedhof
Die Stadt Wien bietet seit 1985 für totgeborene oder unmittelbar nach der Geburt verstorbene Babies gebührenfreie Grabstätten und ein kostenloses Begräbnis an.
Die Betreuung der Gräber, die mit einem einfachen hölzernen Grabzeichen versehen werden, übernimmt die Friedhofsverwaltung für die Dauer von zehn Jahren.
Babies mit einem Gewicht von mehr als 500 g werden eingeäschert und die Sammelurne im Schachtgrab bestattet.
Park der Ruhe und Kraft
Mit einem Straßen- Wegenetz von über 80 km und einer beeindruckenden Pflanzen- und Tierwelt lädt der Zentralfriedhof zur Erholung und Besinnung ein.
Im "Park der Ruhe und Kraft" , der nach Grundsätzen der Geomantik (Erdweissagung) angelegt wurde, laden uralte Symbole der Kulturgeschichte dazu ein, mit den Kräften der Natur in Kontakt zu treten und Ruhe und Besinnung zu finden.
Links:
Wiener Zentralfriedhof: Website
Wiener Zentralfriedhof: Wikipedia
Wolfgang Ambros: Es lebe der Zentralfriedhof (mit Lyrics)
Bisherige Teile der Serie VieAnna Calling:
#01 - #30 Übersicht
#31 : Secession - die Künstlervereinigung
#32 : Kunsthistorisches Museum - Teil 1 (Eine Außenansicht)
#33 : Kunsthistorisches Museum - Teil 2 (Der Raub der Saliera)
Passendes Wetter für eine Friedhofsbesichtigung!
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Ja, ich hatte mir speziell einen nebeligen, trüben Tag ausgesucht, um die Stimmung besser einzufangen. Leider hat es bald zu regnen begonnen und die Foto-Ausbeute war eher bescheiden. Daher gibt es im Artikel auch Friedhofs-Aufnahmen vom Sommer ;)
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Ausgezeichneter Artikel, speziell für die kommenden "Feiertage".
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Danke @nicoletta!
Ja, passt perfekt ;) Ich besuche aber nicht nur zu Allerheiligen gerne einen Friedhof. Das ganze Jahr über sind Friedhöfe für mich so etwas wie Kraftplätze.
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Hallo liebe @vieanna,
das erste Bild vermittelt ein recht schauriges Gefühl.
Richtig passend zum Friedhof.
Na, wenigstens können sich die dort liegenden Angehörigen der genannten, verschiedenen Glaubensrichtungen nicht mehr gegenseitig an die Gurgel gehen ;-)
Vielleicht kommt daher der Name "Friedhof", da auf dem Friedhof endlich Frieden herrscht?
Es lebe der Zentralfriedhof und alle seine Toten!
Lieben Gruß nach Wien, @double-u
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Guten Morgen lieber @double-u,
"Friedhof" kommt von Frieden - so habe ich das noch gar nie gesehen. Klingt sehr einleuchtend und ist auch richtig, wie das folgende Zitat aus wissen.de zeigt:
Herzliche Grüße nach Hanau und einen schönen Tag!
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Das ist mir gestern beim Schreiben meines Kommentars plötzlich aufgefallen, dass ja das Wort "Frieden" im "Friedhof" steckt.
Es war mir vorher auch nie bewusst geworden.
Es ist schon komisch. Man kann ganz schön alt sein (also, ich meine mich) und begreift manche Dinge erst unheimlich spät im Leben. Unwichtige und Wichtige.
Liebe Grüße, @double-u
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Das geht mir auch manchmal so.
Einiges erschließt sich mir erst jetzt im fortgeschrittenen Alter, das nennt sich dann wohl "Altersweisheit" ;-)
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Halloween :-o
Next year, night time photography :-)
Very interesting post Vieanna!
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Vielen, lieben Dank @roused für deine Unterstützung :-)
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Also, Das passt ja perfekt zu unserem Wetter :)
Tolle Photos.
Wollte Dir gleich Mal meinen zeigen. Ich fand den Zentral Friedhof immer so unglaublich interessant.
https://steemit.com/travel/@mammasitta/alive-not-dead-yet-graves-at-the-central-cemetery-vienna-es-lebe-der-zentral-friedhof
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Whow @mammasitta, ich bin total geflasht von deinem unglaublich tollen Beitrag!
Neben all den informativen Details und schönen Fotos machen die berührenden, persönlichen Details den Artikel einfach einzigartig!
Du solltest den Beitrag unbedingt noch einmal posten!
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Das freut mich aber und eigentlich ist es lustig solche Beiträge von der Vergangenheit zu finden. Es lebe der Zentralfriedhof :)
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Ein wunderschön morbides Thema! Leichter Grusel, etwas Romantik - schon seit meiner Jugend kann ich mich dafür begeistern.
Der Zentralfriedhof wird noch genutzt. Ganz anders wirken Friedhöfe, wenn sie entwidmet sind; wenn Efeu, Kletter-Hortensie und zuweilen auch wilder Wein Grabsteine und Gruften überwuchert. Ich kannte so einen Friedhof...
Mit etwa 14 bekam ich eine Kamera geschenkt; eine Yashica, Spiegelreflex mit Belichtungsmesser. In den Ferien habe ich dann diesen speziellen Friedhof besucht.
Schon von der Straße aus konnte man damals das Unglaubliche sehen. Eine breite Gruft, die ihren Eingang wie ein Gesicht der Straße zuwandte, war mit hölzernen Türen verschlossen, die so uralt waren, dass man, beim richtigen Stand der Sonne, durch die Spalten im Holz Gestelle sehen konnte auf denen Särge standen.
Es war später Nachmittag und ich bester Laune.
Im hintersten Winkel der hohen Friedhofsmauer befand sich ein Grabstein, in dessen Mitte, hinter einem gußeisernen Gitter, zwei schwarze Urnen standen. Ich machte ein paar Bilder, wobei ich jedoch feststellte, dass ein unten im Sucher eingeblendeter roter Pfeil hartnäckig auf zu geringe Belichtung hinwies. Zunächst konnte ich mir das nicht erklären. So sah ich mich um. Während sich mir die Nackenhaare aufstellten bemerkte ich, dass die Dämmerung recht schnell fortgeschritten war. Es wurde dunkel. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Wollte ich nicht über die Mauer klettern, was mir sicherlich Ärger eingebracht hätte, blieb mir nur ein schmaler Weg, der direkt zwischen zwei Gruften hindurch führte. Von einer hatte ich bereits Fotos gemacht. Sie kam mir besonders gruselig vor, weil in diesem stillen Haus eine Treppe nach unten führte. Zu allem Überfluss drang von unten das Licht eine flackernden Kerze, das hüpfende Schatten an die Wände malte.
Zwischen den Gruften schien es bereits Nacht zu sein. Der Efeu hatte sich sogar am Boden ausgebreitet. Bei jedem Knacken zu meinen Füßen schreckte ich zusammen und so fiel mir nur ein, diese eine Textzeile, die mir gerade in den Sinn kam, leise und mit zittriger Stimme zu singen: "Smoke on the water, a fire in the sky..."
Irgendwann trat ich hinaus auf den kleinen Platz vor der Kirche. Ich atmete auf und schwor mir, niemandem von meinem Erlebnis zu erzählen. Leichten Herzens und sogar etwas beschwingt ging ich an der Kirche vorüber. Drinnen brannte schwaches Licht, aber den Ausgang vor mir und die Autos auf der Straße schon in den Ohren dachte ich, nichts könne mich nun noch schockieren. In diesem Moment jedoch erklang aus der Kirche die Orgel. Es war ein tiefer und ohrenbetäubend lauter Akkord, der in meiner Erinnerung zum Horn eines Ozeanriesen geworden ist. Zugleich setzte in der Kirche ein befremdlicher Gesang ein. Mir schoss Lovecraft durch den Kopf. Voodoo. Degenerierte Mulatten oder eher ein leuchtender Trapezoeder - egal, ich rannte schneller als je zuvor. Jarriba! Jarriba! Jandale! Jandale!
Das war meine erste Begegnung mit einer Nekropole. Von den Dimensionen her kein Vergleich zu Wien, aber romantisch und in einer der schönsten Kleinstädte Deutschlands gelegen.
http://alter-friedhof-kulmbach.de/
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Danke für die anschauliche Schilderung deines schaurigen Friedhof-Erlebnisses!
Sehr packend geschrieben, da stellen sich auch beim Lesen die Nackenhaare auf!
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Der Zentralfriedhof ist schon irgendwie was besonderes. Ich bekomm immer eine Gänsehaut wenn der Ambros beginnt: "Wenns Nocht wird über Simmering..."
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"... kummt Leben in die Toten ..."
Ja, Ambros mit seiner Friedhofs-Hymne ist schon gewaltig und der Zentralfriedhof eine Wiener Institution, die weit über die Grenzen hinaus bekannt ist.
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Es lebe der Zentralfriedhof! Und ich könnte ihn persönlich besichtigen. zwischen dem 4.11. und 8.11. Da bin ich nämlich in Wien. Na Servus!
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Wir sehen uns beim Stammtisch - freue mich darauf, dich persönlich kennen zu lernen :-)
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Ich schätze, der zentralfriedhof wäre echt einen Besuch wert... ich glaube ich fahre mal mit den Kindern hin...
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Ich finde auch, dass sich ein Besuch lohnt. Alleine schon wegen der weitläufigen Parklandschaft und der Stille.
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nice photos!!
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You make an amazing post
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Good Post Thanks for sharing
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This post has received a 5.63 % upvote from @boomerang thanks to: @roused
@boomerang distributes 100% of the SBD and up to 80% of the Curation Rewards to STEEM POWER Delegators. If you want to bid for votes or want to delegate SP please read the @boomerang whitepaper.
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Informativer Artikel, sehr ausführlich beschrieben. Upvoted und resteemed :-)
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