Einleitung
Das Toverland hat sich seit der Eröffnung 2001 erstaunlich schnell Erweitert. In nur knapp 17 Jahren, ist aus dem kleinen Indoor Park ein ausgewachsener Themenpark geworden. Bereits 2004 schaffte man sich mit Booster Bike einen Prototyp von Vekoma an. 2007 folgte mit Troy und dem zugehörigen Themenbereich der erste europäische GCI Woody, der bis heute weit oben in den Ranglisten rangiert. Nur 5 Jahre darauf eröffnete man den fantasievoll detaillierten Themenbereich „Magisches Tal“ inklusive Spinning Coaster, Rafting und Kinderfahrgeschäften sowie Spielplätzen und überraschend guter Thematisierung.
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Nun, 6 Jahre später, legt man so richtig nach und katapultiert sich mit einem neuen Eingangsgebiet sowie einem weiteren Themenbereich in die gehobene Mittelklasse der Themenparks. Was das Toverland 2018 im Detail aufgefahren hat, schauen wir uns jetzt mal an. Dabei behandelt dieser Ride Check nicht nur Fenix, sondern auch die neuen Themengebiete im allgemeinen.
Port Laguna – Eingangsbereich mit mediterranem Flair und Magie
Nach all den Jahren des Wachstums hat das Toverland nun dafür gesorgt, das man den Park durch einen Eingang betritt, der nicht nur die Anforderungen in sachen Kapazität erfüllt, sondern den Gast auf einen Tag in magischen Welten einstimmt und angemessen willkommen heißt.
Port Laguna präsentiert sich Maritim und Fantasievoll. Mit einem Hauch Magie an allen Ecken. Von hier aus, hat man Zugänge in alle angrenzenden Themengebiete geschaffen. Dies löst auch gleichzeitig sehr sinnvoll einige Sackgassen im Park auf und sorgt für bessere Verteilung der Besucherströme. Die Gestaltung der Gebäudefassaden und Landschaft in Port Laguna ist großartig geworden. Wenn man sich dann noch vorstellt, wie hier alles wirkt, wenn erst einmal alle Pflanzen richtig wachsen dann ist dies hier einer der schönsten Eingangsbereiche der mir bekannten Parks. Auch das der Bereich nicht zu großflächig ausgefallen ist kommt ihm meiner Meinung nach nur zu gute. Das sorgt für eine dichtere Atmosphäre und funktioniert gut. Man fühlt sich einfach wohl hier und ich hatte Schwierigkeiten mir das breite Grinsen aus dem Gesicht zu wischen als ich durch den Bereich schlenderte.
Hauptsächlich finden sich hier Shops und Gastronomie. Selbst im großen Leuchtturm „Solaris“ werden feine Leckereien offeriert. Nahe der Kassen wurde ein neuer sehr schön gestalteter Merch-Shop eingerichtet. Dazwischen drängen sich Spielbuden die hier aber so schön integriert wurden, das sie nichts mehr vom störenden Kirmes-Flair haben. Daumen hoch dafür. Übrigens gilt dies alles auch für sämtliche Soundtracks der neuen Themenbereiche. Wunderbar! Sehr stimmig.
Avalon – Im Magischen Reich von Merlin und Fenix
Der Themenbereich welcher nicht nur Fenix, zu dem wir gleich noch kommen, sondern auch die Bootsfahrt „Merlin’s Quest“ beherbergt zeigt sich ganz ähnlich aufwändig gestaltet. Der Rundweg durch den Bereich bietet viele unglaublich einnehmende Sichtachsen. Über Hügel und in Täler schweift der Blick und man kann sich hier tatsächlich etwas in der tollen Umgebung verlieren.
Ständig begleiten einen dabei „Merlin‘s Quest“ und Fenix. Vorbei geht es an Felsen, Wasserfällen, Seen und einem Restaurant-Bau, der direkt aus einer Mischwelt von Mittelerde und Harry Potter stammen könnte. Mit dem Restaurant „The Flaming Feather“ hat man endlich auch ein Bedienrestaurant im Park das sich mehr als sehen lassen kann. Zusätzlich kann man auch draußen einige Snacks auf die Hand mitnehmen.
Was man außerdem in beiden Bereichen sehr schön gemacht hat, ist die Innengestaltung der Toiletten. Das mag trivial klingen, sorgt aber auch mit für ein stimmiges Gesamtbild.
Auch hier wird sich alles nochmal verschönern, sobald die vielen gesetzten Pflanzen richtig sprießen. In Avalon gibt es aber auch 1-2 Ecken, wo man bei genauerem hinsehen feststellt, das man entweder nicht ganz fertig, oder das Budget doch ein wenig knapp wurde. Dazu muss man aber schon bewusst darauf achten und danach suchen.
Für die eher ruhigen Gemüter gibt es die sehr gelungene Bootsfahrt. Mit „Merlin‘s Quest“ lässt einen das Toverland nicht nur im freien durch Avalon schippern, sondern schickt uns auch durch eine fantastisch thematisierte Höhle. Ich möchte hier nicht spoilern, sondern einfach eine absolute Empfehlung aussprechen, hier mal ein zu steigen. Wer trotzdem zu neugierig ist, findet auf meinem YouTube Kanal aber auch ein Onride Video dieser Fahrt.
Kommen wir zum Highlight:
Fenix: Mit dem Feuervogel über Avalon schweben:
Das neue Flaggschiff des Parks ist unumstritten der neue B&M Wing-Coaster Fenix, doch zuerst einmal die technischen Daten:
Bis zu 40 Meter erhebt sich der Mystische Vogel in den Himmel. Mit bis zu 95km/h geht es auf den 813m und 1:45 Minuten langen Rundflug über Merlins Reich. Dabei windet sich der sehr schön gestaltete Zug durch 3 Überschläge. Die 17 Millionen Euro teure Anlage nimmt jede Stunde bis zu 1000 Fahrgäste mit auf den Erkundungsflug.
Die Thematisierung:
Für eine Achterbahn in dieser Größe und Bauart wie sie „Bolliger & Mabillard“ hier hin gestellt hat, ist die Anlage wirklich sehr gut in die Sichtlinien des Parks integriert worden. Auch wenn Fenix von fast überall im Toverland präsent ist, wirkt die Bahn nie aufdringlich.
Besonders gute Arbeit hat man wieder einmal da geleistet, wo alles beginnt. In der Wartezone.
Diese ist nicht nur sehr schön ausgeleuchtet und dekoriert, sondern besitzt auch einige Projektionen die auf den Flug mit dem Phönix einstimmen und eine schöne Vorgeschichte erzählen. Die mystische Atmosphäre und starke Magie des Merlin’s und seinem Feuervogel ist in diesen Höhlen allgegenwärtig. Eine großartige Arbeit der Designer und kreativen Köpfe des Toverland’s. Die Station steht dem dann in fast nichts nach. Auch hier hat man sich viel Mühe bei der Ausgestaltung des Innenraumes gegeben.
Die Fahrt beginnt dann aber leider mit der Durchfahrt durch eine dunkle Halle ohne jegliche Thematisierung. Allerdings soll es Aussagen seitens des Parks geben, das hier noch nachgearbeitet wird.
Ebenfalls etwas störend ist die unthematisierte Hallenseite wenn man die Schlussbremse erreicht. Fährt man doch direkt auf eine kahle Metallwand zu.
Im Gesamtergebnis ist die Integration und Gestaltung für eine Achterbahn dieser Größe sehr gut gelungen. Die vielen Interaktionen mit dem Gelände und den Wegen geben ein sehr stimmiges Gesamtbild.
Das Layout:
Nach der Stationsausfahrt geht es durch eine Rechtskurve in Richtung des Lifthügels. Sanft übernimmt die Kette den Zug und befördert ihn zügig auf den höchsten Punkt der Bahn. Hier weicht Fenix schon das erste mal vom typischen Wing-Coaster Design ab und setzt vor den bekannten Dive-Drop eine 90 Grad Rechtskurve. Dies gibt dem Zug auch einen Moment um etwas Fahrt auf zu nehmen, wodurch der folgende Kopfstand und Sturz in die Tiefe sehr dynamisch daher kommt. Der Zug taucht unter dem Weg durch und erhebt sich in einen weiten Airtime-Hügel. Dieser bietet recht starke floating Airtime die die Fahrgäste in die nächste Unterführung wirft.
Daran schließt sich der Immelmann an. Diesen schnell hinter sich gelassen, führt Fenix das nächste ungewöhnliche Manöver aus. Es geht in die Bodennahe Helix, welche für sehr lange Zeit starke positive Kräfte austeilt. Ein derart intensives Element dürfte ein Novum bei einem Wing Coaster darstellen. Nach der Helix dreht sich der Zug schlagartig aber geschmeidig in eine nach links gedrehte Zero-G-Roll. Diese Drehung geht fließend durch einen weiteren Tunnel in eine aufsteigende Linkskurve über nur um sich direkt wieder nach rechts zu werfen, für die finale Kurvenkombination die sanft in der Schlussbremse beendet wird. Der Phönix ist gelandet.
Das Fahrgefühl:
Das Fahrgefühl hat mich im Falle von Fenix doch sehr überrascht. Das meine ich durchaus positiv. Die Bahn sticht recht deutlich aus der Riege der bisherigen europäischen Wing Coaster heraus und geht einen etwas intensiveren Weg. Man ist von diesem Achterbahntyp bisher mehr ein Gefühl von erhabenem dahinschweben gewohnt. Doch Fenix beschränkt sich da nicht, sondern packt an vielen Stellen ordentlich zu und scheut dabei nicht, die Passagiere mal mit ordentlich Kräften zu belasten. Insbesondere die lange kräftige Helix nach dem Immelmann drückt wirklich richtig lang in die bequemen Sitzschalen. Dabei bleibt das Abrollverhalten des wuchtigen B&M Zuges jederzeit in angenehmen Bereichen. Je nach Sitzposition hat man auch „typisch Wing Coaster“ stark unterschiedliche Fahrerlebnisse. Beispielsweise wird man auf der rechten Seite des Zuges in der Zero-G-Roll in den Sitz gedrückt, während einem die linke Seite in die Westen der Sicherheitsbügel hebt. Das ist üblich bei diesen Bahnen und Fenix macht das aufgrund der höheren Intensität noch einmal etwas deutlicher. Lediglich auf den äußeren Sitzen der hinteren Reihen geht es ab und zu ein wenig holprig zur Sache. Allerdings in einem Rahmen, der den Fahrspaß bei weitem nicht trüben kann. Zudem nimmt in diesen Reihen die Intensität so weit zu, das viele Wiederholungsfahrten an sehr warmen Tagen tatsächlich sogar anstrengend werden können. Nachteil dieser dynamischen und intensiven Achterbahn ist die Fahrzeit. Fenix wirkt verhältnismäßig kurz, obwohl die Anlage mit 813 Metern die längste in Europa ist. Dies ist der durchgängig hohen Geschwindigkeit geschuldet, denn die Version des Toverland’s lässt vom Dive Drop bis zur Schlussbremse keine Verschnaufpause und zieht den Flug mit allen Manövern gnadenlos durch.
Daumen hoch für eine Anlage bei der man seitens des Parks wirklich Mut beweist und auch mal ungewöhnlich kreativ und kompromisslos einen vorzeige- Thrillride aufgebaut hat.
Fazit:
Mit Port Laguna, mit Avalon und Merlin’s Quest und auch mit „The Flaming Feather“, Fenix und den Shops sowie Thematisierungen hat das Toverland ein ganz neues Level erreicht. Dabei scheut man sich weder vor Hochwertiger Familienunterhaltung noch vor dem bedienen der Thrill Junkys. Insgesamt ergibt das eine äußerst gesunde Mischung, die auch auf die älteren Bereiche des Parks angewendet werden kann. Mit dieser Erweiterung hat mich das Toverland endgültig davon überzeugt, das sie verdammt viel Potential haben, sehr bald zu den ganz, ganz Großen zu gehören. Da dürften sich einige im Einzugsgebiet etwas in Acht nehmen müssen.
Ich wünsche dem Toverland auf diesem tollen Weg den man da geht alles erdenklich gute. Für mich geht das Konzept sehr gut auf und ich hoffe, das man uns dort noch viele solche großartigen Neuheiten präsentieren wird.
Dieser Blog ist ein Transskript meines review Videos zu den Neuheiten.
Wenn ihr das ganze in Action sehen wollt, hier ist das Video:
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