Dieser Blog ist ein Transcript aus meinem Review Video zu dieser neuen Achterbahn. Wer nicht lesen, sondern lieber Bewegtbild sehen will, der kann jetzt zum Ende des Beitrages scrollen. Dann verpasst du aber ein paar nette Bilder :-).
Einleitung:
Im Freizeitpark Plohn gibt es im Jahr 2019 nicht nur die große Eröffnung der neuen Dynamite Achterbahn zu feiern. Auch eine weitere große Achterbahn feiert Jubiläum. Genau zehn Jahre vor Dynamite, kam El Toro als erste größere Achterbahn in den kleinen Freizeitpark und war gleichzeitig die erste Holzachterbahn von Great Coasters International in Deutschland.
El Toro – Ein Achterbahn Klassiker:
Dies nehme ich gern zum Anlass, ein Ride Check Spezial nach zu liefern. Denn El Toro verdient nach wie vor Aufmerksamkeit und hat auch nach 10 Jahren absolut keine seiner Qualitäten verloren. Bevor wir ins Detail gehen, wie immer ein Blick auf das Datenblatt.
Bevor wir uns auf die Wilde Fahrt über die 725 Meter lange Strecke begeben können, werden wir von einem Kettenlift auf eine Höhe von 24,5 Meter gebracht. Die folgende Abfahrt über 21,5 Meter beschleunigt den 24 Personen in 12 Reihen fassenden Millenium Flyer Zug auf fast 75 Kilometer pro Stunde. Was folgt ist ein Wilder Kurs durch Tunnel und Kurven.
Die Thematisierung:
Wenn wir im Falle von El Toro, abseits des Logos bzw. Schriftzuges von Thematisierung reden, dann konzentriert sich diese auf die Einbettung in die Umgebung des Parks. Eine wirkliche Thematisierung ist nicht vorhanden, jedoch benötigt es diese auch kaum.
Selbst die kurze Wartezone zieht sich einfach gerade an der Stationsausfahrt der Achterbahn entlang. Das gibt etwas Interaktion, ist aber nichts Nennenswertes. Viel wichtiger und absolut gelungen ist die Integration der Bahn in den Park. Man spielt hier stark mit der bereits bestehenden Wildwasserbahn und Führt El Toro in gleich zwei Tunnel Durchfahrten unter dieser hindurch. Im weiteren Verlauf geht es durch viel Grün und die Holzachterbahn wirkt damit schon fast wie in den Park hineingegossen.
An dem Punkt stört es auch schon gar nicht mehr, das man der Bahn keine aufwändigere Thematisierung gegeben hat.
Das Layout:
Nach der Stationsausfahrt folgt ein kleiner Pre- Drop um mit etwas Schwung in die Liftkette ein zu fahren. Diese bringt uns geradewegs auf die fast 25 Meter, bevor sich die Strecke gen Boden neigt. Der First Drop beginnt gerade, geht jedoch schnell in eine Rechtskurve über die direkt im ersten Tunnel eine leichte Wende nach Links einleitet. In einem kurzen Airtime Moment lehnt sich der Zug wieder nach rechts um eine Weite Kurve über einen See zu vollziehen.
Ein weiterer kurzer Airtime Umschwung folgt und bringt uns mit einem leichten schwenk nach Links zurück durch den zweiten Tunnel in eine weitere Linkskurve die uns parallel zum Lifthügel in drei Airtime Hügel leitet.
Der Dritte dieser Airtime Hügel führt dabei leicht nach Links um dann direkt wieder nach rechts ab zu drehen. Eine gleichzeitig erklommene Steigung führt uns in eine Weite Panorama Kurve welche uns am Ende in einem Sturz an der Fotoanlage vorbei führt.
Weiter geht es durch eine weitere lange Rechtskurve um in zwei weitere Airtime Momente auf zu steigen, damit ist der Figur- Acht- Abschnitt abgeschlossen und es folgt einzig noch eine weite Rechtskurve in die Schlussbremse welche gerade hinter der Station platziert ist.
Der Wilde Ritt auf dem Stier ist beendet.
Das Fahrgefühl:
El Toro ist ohne Zweifel, trotz der etwas kleineren Ausführung, eine typische GCI Spaßmaschine vom Anfang bis zur Schlussbremse.
Das geht los bei den bequemen, sehr weich gepolsterten Ledersofas der Millenium Flyer Züge, über die Typisch Wilde und doch Harmonisch abgestimmte Fahrt durch die schrägen Übergänge der Kurven und Neigungen, bis zum angenehmen „Shake, Rattle’n Roll“ das viele so an Holzachterbahnen lieben. Natürlich fährt sich so eine Holzkonstruktion völlig anders als eine Stahlachterbahn, doch finden die Ingenieure von Great Coasters International fast immer eine tolle Balance zwischen all den Elementen, die eine Holzachterbahn gut machen. Kurze knackige Airtime wechselt sich mit wilden Richtungswechseln und plötzlichen Stürzen ab.
Dabei legt El Toro viel Wert auf Tauglichkeit für ein breites Publikum und schafft es, auch die Fahrgäste gut zu unterhalten, die sich etwas mehr Action wünschen. Die zehn Jahre Betriebszeit merkt man der Bahn überhaupt nicht an. Lediglich der geübte Blick verrät, dass der Park die Anlage mit viel Liebe pflegt und sofort zur Stelle ist, wenn auch nur ein Balken erneuert werden könnte. El Toro ist nach wie vor ein Erlebnis das man nicht verpassen darf und der hohe Qualitätsanspruch bis heute einwandfrei gehalten werden konnte.
Fazit:
El Toro ist eine Spaßmaschine für alle ab sechs Jahren. Zwischen sechs und acht Jahren muss jedoch ein Erwachsener zur Begleitung mit auf die Reise. Ab neun Jahren und mindestens 1.20 Meter Größe darf der Ritt auf dem Stier alleine gewagt werden. Nicht ohne Grund, sieht man hier besonders Oft auch die ganz jungen Fahrgäste mit freudig strahlenden Augen aussteigen. Untermauert wird dies auch von verschiedenen Awards, die El Toro über die Jahre bekommen hat und das absolut zu recht.
Man hat mit dieser Holzachterbahn eine kleine Perle im Vogtland stehen, die sich auch vor größeren Bahnen ihrer Art nicht verstecken muss.
Dies verdankt El Toro der gelungenen Integration in die bestehende Landschaft, dem gut ausbalancierten Layout welches ein gutes Maß an Abwechslung bietet und der typischen GCI Eigenheiten welche die Fahrt auf diesen Amerikanischen Zimmermanns Werken zu etwas Besonderem machen.
Auch wenn man denken könnte, das die große neue „Dynamite“ Achterbahn El Toro vielleicht den Rang ablaufen würde, kann ich nur empfehlen, auch auf dem Hölzernen Stier ein zu steigen, absolutes Pflichtprogramm im Freizeitpark Plohn und auch nach 10 Jahren, noch sehr weit davon entfernt, zum „alten Eisen“ zu gehören.
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