Auch auf die Gefahr hin, mich gleich in der Schublade der Vielschwätzer wiederzufinden, möchte ich trotzdem ein paar Gedanken beisteuern.
Dies tue ich Anhand eines kleinen Beispiels.
Meine Erfahrung ist die, dass ich zwischen dem Vielschwätzer und seinem Pendant intuitiv entscheide, wer von den Beiden mir auf den Geist geht.
Früher Montagabend. Es klingelt, ich öffne dir Tür. Peter (guter Freund) steht da und beginnt zu reden. Das ganze Potpourrie seiner auf dem Weg zu mir gesammelten Eindrücke, geführter Telefonate und unsortierter Gedanken wird auf mir abgeladen und wir haben noch nicht einmal das Wohnzimmer erreicht. Peter redet weiter und greift gleichzeitig zur neuen Ausgabe des SPIEGEL, der auf dem Tisch liegt, und beginnt zu blättern. Ich öffne 2 Flaschen Bier, hole Gläser aus dem Schrank, während Peter blättert und redet. Doch plötzlich stoppt der Redefluss! Denn Peter trinkt, um Lippen und Zunge anzufeuchten. Und dann sagt Peter: "Das hier muss ich dir unbedingt vorlesen."
Natürlich könnte ich meinen Freund darauf hinweisen, dass das mit dem Lesen bei mir noch ganz gut funktioniert. Es wäre zwecklos. Er wird sowieso lesen. Und ich muss mir eingestehen, dass mich Peters Verhalten nicht nervt. Wäre Peter dagegen Hannes (ein zufälliger Bekannter), er hätte wohl noch nicht einmal den Fuß über meine Türschwelle gesetzt.
Ab und an unterbreche ich meinen Freund mit den Worten: "Kannst du nicht einfach mal 5 Minuten deine Klappe halten?"
Die Antwort kommt sofort: "Kann ich. Und was machen wir dann? Hier sitzen und uns anschweigen?"
Das Beispiel ist zwar nicht sehr psychologisch tiefgründig, aber hoffentlich wenigstens unterhaltsam.
Gruß, Wolfram
Das ist es in der Tat. Hauptsache du genießt die Gesellschaft. Wäre ja noch schlimmer, wenn du jetzt da sitzen würdest und die ganze Zeit daran denkst, wie du ihn jetzt wieder los wirst :D
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