Wir folgen dem Süden nach Frankreich

in deutsch •  5 years ago 

Um ein bisschen Entspannung rein zu bekommen, bin ich diesmal komplett gefahren.
Wir sind wieder überwiegend Autobahn gefahren, daher war die Fahrt relativ unspektakulär aber auch dank Maut teuer.

Im Süden am Meer entlang- es war wieder Windig, das Meer, viele Klippen.
Unser Ziel war Vauvert in Frankreich. Wie bereits in den anderen Berichten erwähnt, haben wir uns dagegen entschieden direkt von Italien nach Spanien durchzufahren, da es schlicht zu weit ist. Also mussten wir zwangsläufig irgendwo in Frankreich ein zwischen stopp machen und dort vlt. auch paar Tage zum runterkommen stehen können. Zur Sicherheit haben wir uns ein Campingplatz rausgesucht, der auch abgesperrt und Bewacht ist. Ziel war es das wir ca. 50% inmitten des Landesinnere von Frankreich stehen, um dann weiter nach Spanien zu kommen.

Die Fahrt war sehr schön und bis auf eine Ausnahme wie erhofft entspannt.

Unsere 1. Panne

Wir sind durch Italien. Wir sind durch Monaco. Wir waren in Frankreich an einem Autohof.

Eine ganz normale Pause. Als wir weiter fahren wollten, springt plötzlich die "Berti" nicht mehr an.
Wir schauen uns beide an, oh NEIN. Paar mal probiert, aber dann entschieden lieber nicht zu oft zu probieren. Nicht das die Batterie komplett leer ist.
Erster Gedanke, die Start-Batterie ist leer. Wir haben ausversehen alles was per 12 V angeschlossen war, nicht abgeklemmt.
Shit, und jetzt? Wir haben echt an viel Gedacht bei der abfahrt, aber nicht an ein Starthilfekabel.
Haben wir uns geärgert. Aber hilft ja nichts, es muss weitergehen. Wir haben alles gecheckt und als erstes unseren KFZ Kontakt in Deutschland angerufen, auch wenn du das vlt. nicht ließt, danke an der stelle Maxi! Das Auto ist ohne irgendwas nicht mehr angesprungen. Komisch war, das unser Licht noch ging. War es doch nicht die Startbatterie?
Wir waren Ratlos. Wir sind losgezogen und haben auf den Parkplatz Leute gefragt, ob wir Starthilfe bekommen.
Jetzt muss ich mal was loswerden: In Frankreich sind die Leute so unfreundlich und sowas von nicht Hilfsbereit, dass ist unsere Erfahrung. Auch schon vor der Fahrt. Fragt man, ob ein Franzose Englisch spricht, kommt sofort "NO". Aber wenn er kein Englisch spricht, wie kann er das dann verstanden haben? Es ging soweit, dass ein Mann den ich gefragt habe, sich von mir abgewandt hat, in sein Auto eingestiegen ist mit seinem Sohn und alles abgeriegelt hat und schnell weggefahren ist. Sehe ich so gefährlich aus?

Vor unserer Fahrt, als wir uns auf anderen Blogs über das vorhaben beschäftigt haben, haben wir eine Familie digital kennen gelernt: Die @diereiseritter. Wir standen während unserer Fahrt schon in Kontakt, haben uns ausgetauscht und haben uns Telefonisch kennen gelernt. Wir haben jede Möglichkeit ergriffen, hier eine schnelle Lösung zu bekommen. Wir haben per Video-Telefonie das Auto gecheckt. Danke nochmal an der stelle an @diereiseritter - das hat uns so bei Laune gehalten und wir haben uns nicht alleine gefühlt. Mega Danke an euch - ihr seid die besten! Wir haben Erfahrungen ausgetauscht. @diereiseritter hatten auch auf Ihrer Reise Probleme beim Starten des WoMo's. Es könnte auch am Anlasser liegen. Wir haben das nochmal mit unserem KFZ Kontakt besprochen. Ja das könnte sein. Problem war nur, wir hatten ein Unterschutz und sind sehr schwer an den Anlasser gekommen. Wir haben also erstmal weiter probiert und sind bei der Startbatterie als mögliche Fehlerquelle geblieben.

Wir haben auch unsere Eltern angerufen. Danke das Ihr alle da wart und uns die nötige Kraft und unterstützung gegeben habt.

Wir haben nochmal probiert, ob uns jemand helfen kann. Neben uns ist ein Franzose in sein Auto eingestiegen, ein junger Mann.
Er konnte zum Glück sehr gut Englisch. Er wollte uns helfen.
Und das hat er, er hat mit uns alles abgeklappert.
In der Zwischenzeit haben wir auch versucht ein Starthilfekabel zu organisieren.
Wir sind also an den Rastplatz, um dort ein Starthilfekabel zu kaufen oder ausleihen.
Man glaubt es nicht, es gab kein Starthilfekabel.
Ist das euer ernst? An einer Tankstelle - kein Starthilfekabel?
Wir haben nochmal alle Leute in der Umgebung abgeklappert und auch auf dem LKW Parkplatz.
Keine Chance. Der Mann wollte uns mit nehmen, in eine nahe gelegene Werkstatt.
Plötzlich hatten wir Angst, wir hatten dankend abgelehnt und haben alleine wieder nach einer Lösung gesucht.

Da uns keiner Helfen wollte, waren wir kurz davor den Pannendienst zu rufen.
Jetzt hohlt uns die Realität ein - der ADAC kann nicht kommen, da wir auf einem Privatgelände stehen und es dem ADAC untersagt ist, dort hin zu fahren. Wir haben nochmals nach Hilfe auf dem Parkplatz gesucht. Vergebens. Eine Möglichkeit war, eine Werkstatt in der Umgebung zu Kontaktieren, die das dann mit dem ADAC abrechnet. OK, ich bin also nochmal zum Rastplatz und habe mich durchgefragt, bis sich jemand mit mir auf Englisch verständigen konnte. Irgendwann hat die Dame mit jemanden gesprochen, der hat irgendwas zu mir auf Französisch gesagt, ich hab 0 verstanden aber er ist irgendwo hin und ich bin hinterher. Wir sind raus und Richtung der LKWs. Er spricht mit einem Mann, der Nickt und ich so überglücklich gedacht, echt jetzt? Ich lauf mit dem LKW Fahrer zu seinem Truck. Er wühlt in den Sachen und plötzlich, ein Starthilfekabel. Ihr glaubt gar nicht was für eine erleichterung das war. Wir laufen schnell zu unserem WoMo und wie es der Zufall so will, in den Moment parken deutsche neben uns. Wir fragen sie ob sie uns Starthilfe geben können. Das war kein Problem. Wir haben alles angeschlossen und die Berti ist wieder angesprungen. Meine Frau war völlig außer sich vor Freude und der LKW Fahrer hat sich mitgefreut. Wir haben den Moment so abgefeiert, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Was für eine Erleichterung. Es war doch die Startbatterie.

Weiter ging die Fahrt. Wir waren so erleichtert.
Wir haben 2h verloren. Wir dachten das wir endlich mal zeitig ankommen.
Aber wenigstens waren wir wieder on the road.

Ankunft

Wir sind durch irgendeinen Ort gefahren, ich bin erstmal so erschrocken, es kam mir vor wie ein "Ghetto", die Menschen haben mir äußerlich angst gemacht. Ich dachte mir: Wo sind wir hier gelandet. Wenn der Campingplatz hier ist, fahr ich freiwillig nach Spanien durch. Ich hatte Angst um meine Familie.

Zum Glück war es noch ein stück zum Campingplatz außerhalb dieser Ortschaft mitten in der Natur.

Der Platz war der Hammer. Wir sind angekommen, die Schranke ging hoch und meine Frau geht schonmal vor zur Rezeption anmelden und alles abklären. Ich Fahr rein und die Menschen heißen uns Herzlichst willkommen. Erster Eindruck "WOW". Ihr müsst euch vorstellen, in mitten von Rebstöcken ein Wald und in mitten dieser Campingplatz. Man fühlt sich mitten im Wald. Wir konnten uns ein Stellplatz aussuchen. Auf der Fahrt dort hin haben wir festgestellt, das es hier wirklich alles gab. Mitten auf dem Platz eine Hüpfburg für Kinder. Ein Pool. Tolle Stellplätze.

Wir haben uns dazu entschlossen hier 5 Tage zu bleiben. Endlich mal zur ruhe kommen. Das war ein mega toller Platz. Mitten in der Natur. Das brauchten wir jetzt.

Nach der Ankunft haben wir uns erstmal wie immer um unsere Hunde gekümmert.
Dann alles "aufbauen".
Es folgte der nächste Schreck: Der Kühlschrank ist auf Gas nicht mehr angesprungen.
Er war aber Kühl. Komisch. Er muss doch noch während der Fahrt funktioniert haben.

Tipp: Lasst euch nicht von falschen Herleitungen beirren. Unsere Schlussfolgerung war folgende: Nach der Starthilfe hat evtl. unsere Boardelektronik einen abbekommen. Der Kühlschrank zündet ja das Gas mit Strom. Was nimmt er dafür für Strom? Vlt. ist da was kaputt gegangen. Aber warum ging der Kühlschrank während der Fahrt noch über 12 V? Es gab nur eine Möglichkeit das rauszubekommen, wir mussten 220 V Landstrom anschließen. Wir hatten zwar Solar und brauchten kein Strom, aber für den Test haben wir uns an den Landstrom angeschlossen. Und alles hat funktioniert. Unsere Schlussfolgerung hat sich bestätigt - zumindest für den Moment. Zu späterer Zeit haben wir gelernt, das es natürlich nichts mit der Überbrückung der Startbatterie zu tun hatte. Daher der Tipp, lasst euch nicht von falschen Schlussfolgerung täuschen die auch kein Sinn ergeben - sondern nur in diesen Moment. Für den Moment ging erstmal alles und das war erstmal für den Moment OK.

Es waren 16° Sonnenschein. Es war dort sehr windig. Die Bäume haben uns vor den Wind geschützt, aber außerhalb war es schon sehr windig. Das Meer war ca. 20 km entfernt. Ich bin aufs WoMo um erstmal ein überblick zu bekommen.

Da wir 5 Tage hier bleiben wollten, haben wir endlich mal komplett alles aufgebaut. Ein Zelt für die Hunde, Tisch Stühle und für uns ein Sonnensegel. Da es so krass windig war, haben wir die Markise drinnen gelassen, für den Fall hatten wir extra Sonnensegel in Deutschland gekauft. Das sind elastische Planen mit Alu drauf, um die Sonne abzuhalten. In den Zwischenräumen sind ganz viele Löcher damit es auch schön elastisch bleibt.

Meine 1. Fahrrad Tour

Ich hab mir gedacht ich nutze die Zeit und erkunde mal die Gegend mit dem Rad.
Kaum habe ich das Gelände verlassen, wusste ich das war eine doofe Idee.
Es war so windig, ich bin kaum vorwärts gekommen.
Ich bin trotzdem gefahren. Die Gegend war sehr ruhig, ringsherum überall Rebstöcken.
Mehr gab es nicht zu sehen. Die Strecke war der Hammer - gerade mit dem Mountainbike. Ich bin voll durchs Gelände gefahren.
Das hat mega Laune gemacht. Wie geschaffen für Mountainbikes. Aber durch den Wind blieb es bei einem kurzen vergnügen, aber es hat spaß gemacht.

Leben im WoMo

Die 5 Tage haben so gut getan. Wir sind an dem Ort sowas von runter gekommen.
Das war genau richtig. Ein wirklich geiler Platz.
Wasser wurde auf den Platz komplett über Solar beheizt. Wirklich Nachhaltig gedacht, das war mega.
Es gab Duschen - JA duschen. Im freien duschen und durch das Solar war es sogar wirklich Heiss.
Eine Heisse dusche, wie uns das gefehlt hat, ausgiebig heiss duschen.
Wir haben auch eine Dusche im WoMo. Aber ausgiebig duschen, geht leider nicht aufgrund vom Wasserverbrauch.

Auf dem Platz gab es ein kleines Restaurant. Wir waren dort 2x Essen.
Naja, wir hatten gehofft typisch Französisch essen zu können.
Es gab eig. nur Fast-Food snacks.

Dafür hatten sie eine Bäckerei. Jeden Morgen typisch Französische Backwaren. Ein Traum.
Baguette, Brot, Brötchen und süsse Leckereien.

Morgens tolle Sonnenaufgänge. Abends tolle Sonnenuntergänge.
Arbeiten war auch kein Problem und in der Umgebung sehr cool.

Alles in allem können wir den Platz weiterempfehlen.
Ein wirklich toller Platz.
Für uns der Perfekte Platz für die nötige Ruhe.

LG stephan
-- wirthschon

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Danke für euren sehr interessanten Reisebericht.
Toll, dass es nach der Panne doch noch gute geklappt hat.
Spontan einen guten Campingplatz zu finden ist sehr schön.
Eine gute Erholung wünsche ich euch noch.
Viele Grüße.

Wirklich toller Bericht😘
Wir wünschen euch auf jeden fall Allezeit gute Fahrt.....ihr gehört in das Wohnmobil, und nicht in eine Wohnung.☺✌

Gaaanz lieben gruß....
DieReiseRitter

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Da habt ihr aber was erlebt. Schade, dass euch die meisten Franzosen so abweisend begegend sind. Wir haben bis jetzt noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Wir sind auch Mal auf einem Rastplatz liegen geblieben. Der ADAC war trotzdem sehr hilfreich. Wir mussten dann an einem Notruf Telefon auf dem Rastplatz den Abschleppdienst anrufen. Als der dann da war, hat der Typ mit dem ADAC telefonieren und die haben dann das finanzielle geregelt. :-) ich wurde dann sogar nochmal vom ADAC angerufen. Falls ich in der Werkstatt Hilfe mit der Sprache brauch. Ging aber dank Google translater sehr gut.
Liebe Grüße und weiterhin eine gute Fahrt und tolle Erlebnisse!

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Ja leider, war auch leider kein Einzelfall. Aber wir hatten sicher auch Pech, manchmal kommt alles zusammen. Am ende ging alles gut aus und wir hatten ja Hilfe 👍 danke euch auch weiter gutes Reisen ✌️

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