Über meine bessere Hälfte... Bedingungslose Liebe meines Hundes

Die bedingungslose Liebe eines Hundes... kennt ihr dieses Gefühl?!

Pablo Picasso:

"Hunde kommen in unser Leben, um zu bleiben.
Sie gehen nicht fort, wenn es schwierig wird, und auch, wenn der erste Rausch verflogen ist, sehen sie uns immer mit genau diesem Ausdruck in den Augen an.
Das tun sie bis zu ihrem letzten Atemzug.
Vielleicht, weil sie uns von Anfang an als das sehen, was wir wirklich sind:
fehlerhafte, unvollkommene Menschen.
Menschen , die sie sich dennoch genau so ausgesucht haben.
Ein Hund entscheidet sich einmal für den Rest seines Lebens.
Er fragt sich nicht, ob er wirklich mit uns alt werden möchte. Er tut es einfach.
Seine Liebe, wenn wir sie erst verdient haben, ist absolut."

Dieses Zitat hat mich mitten ins Herz getroffen und begleitet mich seit vielen Jahren.

Ich habe das große Glück, jeden Tag aufs neue bedingungslose Lieben von meinem Hund erfahren zu dürfen.
Sobald mein Wecker morgens läutet, höre ich das tapsen seiner Pfoten auf den Parkettboden. Er gähnt, streckt sich und wartet schon vorm Schlafzimmer auf mich. Voller Freude - ein neuer Tag beginnt, ein neues Abenteuer. Während ich den genauen Ablauf inkl. Zeitpläne für den jeweiligen Tag kenne, steht er einfach nur mit mir im Badezimmer, sieht mir zu wie ich mich frisch mache und hofft, dass es nicht allzu lange dauert ansonsten könnte er vielleicht noch verhungern ;)
Nach dem Fressen geht's los. Aber was geht los? Auch das weiß er nicht... Gehen wir eine Stunde Gassi? Gehen wir 5 Stunden? Kommen wir eventuell nie wieder heim? Er hat keine Ahnung... und doch weiß ich, dass er mich begleitet. Egal wo hin, egal wie lang.

In Zeiten von Selbstzweifel reicht ein Blick von ihm und meine Welt ist wieder heil. Doch manchmal frage ich mich, wie ich so einen Engel an meiner Seite verdient habe. Aramis ist drei Jahre in einem Tierheim gesessen, bevor sich unsere Wege gekreuzt haben. Er bedankt sich jede Sekunde bei mir. Dieses Liebe ist wirklich unbeschreiblich.

Er gibt mir Kraft und Energie. Ich durfte durch unsere Spaziergänge so viel neues entdecken und lernte Mutter Natur durch einen anderen Blickwinkel kennen. Ich erfreue mich im Frühling an den neuen Sprossen, im Sommer an den goldigen Weizenfeldern, im Herbst an der wunderschönen Verfärbung der Blätter und im Winter an den wunderschönen Eiskristallen die überall zu finden sind. Die Spaziergänge sind für mich die beste Art der Meditation.

Er hat mir gelernt im Regen zu tanzen, im Wind zu singen und im Schnee zu toben.

Manchmal werde ich traurig. Aramis ist nun 10 Jahre alt.. und gerade wieder beginne ich zu weinen, weil mir klar wird, das diese Zeit nicht für immer hält. Seine Reise hier auf Erden wird irgendwann vorbei sein - meine wird aber noch einige Jahre andauern... dieser Gedanke zerreißt mir wirklich das Herz.

Aber genau so wie ich mich mit dem Kauf von Aramis für die schönen Abenteuer entschieden habe, habe ich mich auch dazu entschieden, die Erfahrung zu machen, wie es ist ihn mal gehen lassen zu müssen.

Und wieder mal sind es nur meine eigenen Gedanken die mir ein Unwohlsein herbeiführen. Aramis liegt gerade tiefen entspannt neben mir und lässt sich seinen Bauch kraulen. Wir beide wissen nicht, wann unsere gemeinsame Reise zu Ende geht - er wird sich diese Frage auch nie stellen - daher sollte ich es auch nicht.

Wir alle können einiges von Hunden lernen. Ich zum Beispiel versuche jeden Tag, der Mensch zu sein, der Aramis glaubt, dass ich bin.

Hunde fragen sich nicht "was wäre wenn" - es ist wie es ist und so ist es auch gut!

Ich weiß nicht ob ich immer ein guter Besitzer bin - ich weiß nur, dass ich für diesen Hund bis ans Ende der Welt gehe wenn es dies erfordert! Ich würde den letzten Funken meiner Energie und mein gesamtes Hab und Gut opfern nur damit es ihm gut geht.

Ich glaube ein bisschen was habe ich von seiner bedingungslosen Liebe schon gelernt...

Namasté,
Nici