RE: Geldsystemkritik – und wie man damit reich werden kann

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Geldsystemkritik – und wie man damit reich werden kann

in deutsch •  6 years ago  (edited)

Die Engländer sind ein bisschen Traditonsbewust. Stimmt ja heute auch nicht mehr.
Das Near Money ist kein Zentralbankgeld es wird erst zum Zentralbankgeld wenn man es dagegen eintauscht. Bitcoin müsste auch nicht zum Zentralbankgeld werden, wenn es liquide wäre. Doch da es nicht liquide ist, wird es ins Wertmaß Euro oder Dollar getauscht. Wir haben ja einen Währungswettbewerb, der ist jedoch gesetzlich reglementiert und es gibt einen Annahmezwang, also auch gesetzlich.

Bei Mises ist das so, dass er keine Geldtheorie hatte. Das bemängelte mein Großvater schon. Er sprach viel über Geld, aber lehrte nicht was Geld eigentlich ist. Das Wesen des Geldes blieb er schuldig. Die Austrians haben das Problem, dass sie die amerikanische Geldtheorie als gesetzt bezeichnen und nicht anhand der Beobachtungsdaten ergründen. Ich war mit Dr. Eckardt letztes Jahr beim Bankenverein und hatte über das Wesen des Geldes referiert. Da wurde von Bänkern selbst festgestellt, dass sie fast keine Fachkompetenz in Sachen Bonitätsprüfung haben.

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Was stimmt nicht mehr? Eine Banknote ist eine Forderung gegen die Zentralbank auf Nichts und die Engländer schreiben es eben drauf. Bargeld ist ausserdem kein "near money", ich weiss daher nicht was Du damit sagen willst. Zu Mises: was versteht Dein Grossvater denn unter "Geldtheorie" wenn Mises keine hatte? Regressiomstheorem schonmal gehört? http://www.misesde.org/?p=2540

Natürlich kenne ich "Die Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel“, das ist aber keine Geldtheorie, sondern beschreibt den Umgang mit Geld. Es erläutert nicht das Wesen des Geldes. Dort wird beschrieben das nur materielle Güter Geld sind. Das Wesen des Geldes ist aber ein geistiger Vorgang "ein Versprechen“. dem Gütertausch geht ein Versprechen voraus. Ein Versprechen ist ein immaterielles Gut. Es haben nicht nur physische Güter einen bewerteten Wert. Auch ein Versprechen kann einen bewerteten Wert haben.
Ein Gutschein ist ein Versprechen.
Ein Wechsel ist ein Versprechen.
Eine Banknote auf Gold ist ein Versprechen (beim Pfund steht es drauf, hast du selbst dargestellt, war ursprünglich Pfundsterling)
Ein Kreditvertrag ist ein Versprechen.
Ein Zertifikat ist ein Versprechen.
Eine Goldmünze enthält ein Versprechen (auf Gewichtseinheit und Reinheit)
usw.
Bei jedem Gütertausch bin ich Gläubiger und Schuldner in einem und wenn dieser Tausch nur Millisekunden andauert. Als Schuldner verspreche ich meine Schuld zu tilgen und wenn es nur eine Sekunde andauert. Nach dieser Sekunde bin ich wieder schuldenfrei. Je länger der Tausch auseinander liegt, je länger muss ich mein Versprechen Aufrecht erhalten Tilgen zu müssen = Tilgungsversprechen.
Ein Lehrer verspricht Dir das Du bei ihm etwas lernen kannst! Ist die „Lehre“ denn kein Gut, dessen Wert man bewerten kann?

Er beschreibt das Wesen des Geldes klarer und verständlicher als Du, inkl dessen Entstehung (Regressionstheorem) der Du da offenbar auf Biegen und Brechen eine Versprechen draus machen willst. Du bist mir etwas zu apodiktisch bei ganz offenkundig falschen Aussagen.

warum auf einmal so abwertend? Wenn es doch ein Versprechen ist. Was ist an den Aussagen falsch, nur weil ich andere Ansicht über Geld habe? Dann überzeuge mich doch davon, dass es sich beim Wesen des Geldes nicht um ein Versprechen handelt

Weil Du deutlich weniger Ahnung zu haben scheinst als Du tust. Ich teile die angebliche inexistente Geldtheorie von von Mises, die Du angeblich kennst.

Lieber @fabio ich habe ein wenig deine Kommentare in punkto Geld verfolgt. Mir scheint es gerade so, also ob du nur Antworten gelten lassen willst, die deiner vorgefertigten Meinung entsprechen. Die Logik dahinter ist wohl nicht deine Logik, denn du übernimmst Aussagen, wie auch die von von Mises, ohne sie zu hinterfragen. Deine Logik und Beobachtung hört dort auf, wo andere sie Dir geliefert haben.
Von Mises war ein herausragender Ökonom und alle, die wir uns zu den Libertären zählen, haben ihm sehr viel zu verdanken. Seine Leistung ist überragend gewesen. Aber er hat zu einer Zeit geschrieben, in der seine Auffassung zu Geld dem Kontext dieser Zeit geschuldet war. Seine Entstehungsgeschichte zum Geld war ein grober Umriss und er hatte auch erkannt, das das Wesen des Geldes im Tausch zu suchen ist. Aber seine Suche endete sehr frühzeitig und er war mehr beschäftigt damit den Unsinn des Sozialismus zu widerlegen. Vielleicht wäre seine Suche nach dem Wesen des Geldes noch tiefer gegangen, aber seine Lebenszeit (die ein knappes Gut ist) ließ es einfach nicht zu.
Aber zu meinen, dass seine Geldlehre (die lediglich den Umgang mit Geld und einen kurzen Umriss in die Geschichte des Geldes beinhaltet) als den heiligen Gral zu bezeichnen, ist genau so fatal, wie zu behaupten das die Geldmengenausweitung auf Grund einer Geldddruckmaschine passiert.
Das Kreditieren ist so alt, wie der Tauschhandel selbst. Das Kreditieren war und ist der wichtigste Bestandteil einer Wirtschaftskraft überhaupt. Ohne das Kreditieren würden wir nicht an einem PC sitzen und wenn er dennoch erfunden worden wäre, währe er kein Massengut zur Befriedung Vieler sondern ein Luxusgut von z.B Goldbesitzern.
Aber auch Gold hat nur einen Wert, auf Grund geistiger BEWERTUNG. Sein innerer Wert besteht in seiner Nutzung. Sein innerer Wert ist in der Elektroindustrie und der Schmuckindustrie zu finden. Und was Gold noch kann ist die Tatsache, dass es ein hervorragender Korrosionsschutz ist. Das ist sein innerer Wert und dort ist er sinnvoller eingesetzt, als sein Dasein als Barren in irgendwelchen Tresoren um dort Nutzlos zu verstauben. Und warum verstauben sie dort? Weil ein paar Heilige Gralshüter Dir versprechen, dass dieser Gral das Goldene Ei des Geldwesens ist. Das ein Thorsten Polleit diesen Gral verteidigt ist wohl logisch, er handelt ja auch mit Gold, was soll er auch anderes tun.

Ich mag es schlicht nicht, wenn man nicht weiss wovon man redet aber aus Eitelkeit so tut. Ich bin Dir aufgeschlossen begegnet, bis ich das leider feststellen musste. Argumentieren ist auch nicht so Deines und ich habe keine Lust mehr auf Deine langatmigen Strohmann Dreschereien einzugehen.

Du hast die Fragen gestellt und ich habe versucht nach bestem Gewissen und so kurz wie es mir bei der Komplexheit um dieses Themas möglich ist, zu antworten. Wenn Du mir geistig nicht folgen kannst, liegt das bestimmt an mir, da ich es eventuell nicht verständlich herübergebracht habe. Ein Strohmann bin ich jedoch nicht. Im Gegenteil, ich bin weiter davon entfernt als deine Vorstellungskraft erlaubt. Und Du hast Recht eine weitere Diskussion bringt wirklich nichts. Vielleicht ist diese Diskussion nicht aufgehoben, sondern nur verschoben, vielleicht. Trotz allem ein schönes hoffentlich sonniges Wochenende