Warum weibliche Quoten am Arbeitsplatz nicht wirklich 'disruptive' sind (und nicht effektiv sind)
Als Frau in der Technik bereich, ist die geschlechtsspezifische Ungleichheit in der Führung immer hervorstechend. Ich glaube jedoch nicht, dass der Weg zum Gleichberechtigung am Arbeitsplatz die Einstellung unqualifizierter Frauen in Spitzenpositionen erfordert.
Der Organisationsphysiologe Tomas Chamorro-Premuzic hat die Wurzel des Problems herausgearbeitet: Die meisten Weltführer sind männlich, aber das größere Problem ist, dass die meisten dieser Führer auch inkompetent sind. Wir sollten uns nicht fragen, warum es nicht mehr weibliche Führung gibt, aber warum werden so viele Männer zu inkompetenten Führung?
Hauptgründe:
- Unsere Unfähigkeit, zwischen vertrauen (confidence) und Kompetenz zu unterscheiden.
- Unsere Liebe zu charismatischen Führern und Unterhaltung (entertainment), insbesondere in Massenmedien.
- Unsere Unfähigkeit, der Faszination narzisstischer Einzelpersonen zu widerstehen.
- Unser unverdientes Selbstvertrauen in unsere eigenen Intuitionen und Instinkte.
Unser archaisches System bildet die zukünftigen Generationen zu inkompetenten Führung aus, indem sie eine narzisstische, hohl-charismatische und grundlos-selbstvertrauen Denkweise fördert und pflegt. Stattdessen sollten wir Führung anstellen, die auf Kompetenz, Demut und Integrität basieren. Dies würde übrigens auch zu einem höheren Anteil weibliche Führer schaffen, da Frauen in diesen Merkmalen im Allgemeinen im Vergleich zu Männern in groß angelegten Studien einen höheren Rang einnehmen. Wir sollten nicht unsere Standards senken, wenn wir weibliche Führung auswählen, sondern unsere Standards erhöhen, wenn wir männliche Führung auswählen. Dies bedeutet, Frauen nicht zu bitten, sich mehr wie inkompetente Männer zu benehmen. Das bedeutet auch, Männer nicht auszuschließen, die unseren fehlerhaften Führungs-Archetypen nicht entsprechen. Wir brauchen nicht nur mehr weibliche Führung, wir brauchen bessere männliche Führung.
Ich habe das selbst gesehen. Während ich zwei Jahrzehnte lang in großen Konzernen arbeitete, fiel mir oft auf, dass Frauen, die sich eher wie inkompetente Männer benahmen, eher befördert wurden. Ich erinnere mich insbesondere an die jüngste Frau in der Geschichte des Unternehmens, die in ihren frühen 20er Jahren eine Führungsposition auf der dritten Führungsebene in meinem Unternehmen erlangt hatte. Aber ehrlich gesagt sie war nicht die Art von Person, die ich nachahmen wollte. Ihre Ehe ging mit zunehmender Karriere zurück. Ich kannte ihren Mann persönlich, er war ein geduldiger, ruhiger und freundlicher Mann. Wenn sie eine Ehe mit einem idealen Partner nicht zusammenhalten könnte, sollte sie dann eine Firma leiten? Bitte nicht. Zum Glück kann man sicher sagen, dass sie nach dieser Beförderung nie hoch genug in den Führungspositionen gestiegen ist, um größeren Schaden anrichten zu können. Die traurige Tatsache bleibt, dass ich viele gute weibliche Kandidaten für eine so hohe Position in dieser Zeit kannte, die aber aufgrund ihrer Demut übersehen wurden.
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