Wie groß ist die Gefahr der Ansteckung und was ist die beste Prophylaxe?
In den letzten Jahren sind immer mehr Krankheiten vor allem bei den Hunden, aber auch bei Katzen und Pferden aufgetreten, die ursprünglich als Mittelmeerkrankeiten oder auch Reisekrankheiten betitelt wurden.Erstaunlicherweise erkranken aber auch Tiere, die sich nachweislich nie im Mittelmeerraum aufgehalten haben.Dafür gibt es 2 große Gründe: 1. die ÜBERTRÄGER der Krankheiten sind nicht nur im Mittelmeerraum heimisch, sondern auch schon bei uns. 2. die Krankheiten wurden durch Importtiere nach Deutschland eingeschleppt und verbreiten sich hier in den PARASITEN.
Das wichtigste in kürze...
Die wichtigsten Krankheiten sind:
Leishmaniose, Ehrlichiose, Anaplasmose, Babesiose, Dirofilariose.Die wichtigsten Überträger sind:
Zecken, Stechmücken, Sandfliegen.Wo liegt das Problem dieser Erkrankungen?
Die meisten dieser Erkrankungen sind schwer oder nicht zu therapieren. Es gibt zwar viele gute Diagnosemöglichkeiten, aber sie funktionieren leider nicht immer.
Beispiel Leishmaniose
Viele Importiere werden im Heimatland negativ auf Reisekrankheiten getestet, also scheinbar ist dasTier gesund. Es kann aber sein, dass es doch infiziert ist und noch keinen Antikörpertiter ausgebildet hat. 30 % der infizierten Tiere haben zeitlebens gar keinen Antikörpertiter. Werden diese Tiere von Fliegen gestochen, wird diese Fliege die Leishmanien aufnehmen und kann dann andere durch Stich infizieren!!!Da diese Fliegen auch schon bei uns heimisch sind, können Tiere an Leishmaniose erkranken, die nie im Mittelmeerraum waren.
Übertragungswege
Zecken, die länger als 36h Blut gesaugt haben, übertragen sehr häufig die Erreger von Ehrlichiose und Anaplasmose; die Babesiose kann schon nach ein paar Stunden Saugakt übertragen werden.
Hepatozoonose wird dadurch übertragen, dass das Tier die Zecke FRISST, der Stich der Zecke würde hier nicht zur Infektion führen.
Die einzige der eingangs aufgeführten Erkrankungen die (noch) nicht in Deutschland übertragen wird, ist die Dirofilariose. Zwar gibt es die Stechmücke schon bei uns, die die Mikrofilarien in sich trägt, allerdings werden sie nicht in die infektiöse Form weiter entwickelt.
Prophylaxe
Zeckenschutz!!! Letztendlich ist es vollkommen egal, welches Präparat verwendet wird, die Hauptsache ist, dass es wirkt und zwar 100%ig!!! Ich habe in meiner Klientel Tiere, die nur vereinzelt Zecken haben und die von den Besitzer frühzeitig entdeckt und entfernt werden. Sammeln die Tiere aber Zecken im größeren Ausmaß, sollte ein Präparat gegen Zecken angewendet werden.
Für den Urlaub in den Süden ist ein Präparat, das auch eine Zulassung gegen Stechmücken hat, sinnvoll.
Gegen die Dirofilarien kann eine Wurmkur prophylaktisch eingesetzt werden. Normalerweise haben Wurmkuren nur eine abtötende aber keine schützende Wirkung auf Würmer. Ausnahme sind die Mikrofilarien. Entweder wird das Medikament vor Reiseantritt verabreicht, oder innerhalb von 4 Wochen nach erfolgter Rückreise.
AUSNAHME:
Vorsicht bei IMPORT von Tieren aus belasteten Gebieten. Eine Infektion mit Dirofilarien verläuft häufig symptomlos. Die Chance auf Infektion ist aber sehr hoch. Wenn diese Tiere mit Präparaten gegen Filarien behandelt werden, kann es zum Absterben von adulten Herzwürmer kommen.
Die beste Prophylaxe ist, wenn das Tier nicht in belastete Gebiete reist :)
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