Die armenische Duduk

in duduk •  6 years ago  (edited)

Die armenische Duduk


Obwohl die Duduk als ein originär armenisches Instrument bekannt ist, wird sie bereits seit langem in der ganzen Welt gespielt. Die Duduk taucht nicht nur in armenischer Volks- und Kunstmusik auf, sondern wird immer wieder auch als Soloinstrument in Filmmusik, Weltmusik und sogar als Klangfarbe in der Musik für Videospiele verwendet.

Die Duduk sticht mit einem unverwechselbaren Klang hervor, der süßlich-weich, nasal und schwermütig zugleich anmutet. In Armenien wird die Duduk sowohl auf Hochzeiten als auch auf Beerdigungen gespielt, ein Indiz dafür, wie wandelbar die Stimmungen sind, die mit dem Instrument nachempfunden werden können. Für den besonderen Klang der Duduk ist vor allem das Mundstück (Ghamish) verantwortlich. Im Vergleich zu anderen Doppelrohblattinstrumenten, wie Oboe oder Zurna, ist das Rohrblatt des Duduk-Mundstücks länger und breiter. Deshalb klingt die Duduk auch viel weicher und ähnelt im Klang einer hauchig gespielten Klarinette in tiefer Tonlage.


Die Duduk ist diatonisch (Dur) gestimmt. Die meisten Instrumente werden mit acht Grifflöchern vorn und einem hinten gebaut und haben den Tonumfang einer Dezime. Das Spielen einer chromatischen Skala ist mit Hilfe von Fingertechniken möglich. Am häufigsten gespielt werden auf den Ton A gestimmte Instrumente. Die meisten armenische Notenschriften sind für A-Duduk verfasst. Es gibt die Duduk auch in weiteren Größen und Stimmungen. Für die tiefe Tonlage gibt es z.B. die ebenfalls auf A gestimmte Bass-Duduk. Die Instrumente sind ohne Mundstück zwischen 27 und 55 cm lang. Hergestellt wird der Korpus der Duduk heute aus dem Holz des Aprikosenbaumes. Aprikosenbaumholz unterstützt den einzigartigen Klang der Duduk am besten. Das Holz wird zunächst mehrere Tage lang gekocht und danach mehrere Jahre getrocknet, bevor es weiterverarbeitet wird.

Das Mundstück


Das Mundstück Ghamish wird aus einem, am oberen Ende dünner werdenden und zusammengefaltenem Schilfblatt gefertigt, das durch eine hölzerne Klemme zusammengehalten wird. Die Mundstücke haben eine Länge zwischen 7,5 und 11 cm und sind bis zu ca. 3 cm breit. Die Blätter der Mundstücke gibt es in verschiedenen Stärken (leichte, mittlere und schwere Blätter). Zum Mundstück gehört eine Kappe aus Holz, die auf das obere Ende des Ghamish aufgesteckt werden kann, um die Rohrblätter vor Beschädigungen zu schützen.

Belegt ist der Ursprung der Duduk in Armenien. Die ersten Instrumente werden auf etwa 500 n.Chr. datiert. Andere Quellen behaupten die Duduk habe es bereits mehrere Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung gegeben. Dass die Duduk solistisch eingesetzt wird, ist eher ein zeitgenössisches Phänomen. In der armenischen Musik erklingen die Instrumente im Duo und in Ensembles. Ein wichtiges Merkmal ist die Stimmverteilung: es gibt eine Bordun-Stimme und eine Melodie-Stimme.

Die weltweite Verbreitung und Bekanntheit der Duduk ist u.a. auf die große armenische Diaspora zurückzuführen. Mehr als 3/4 der Armenier leben nicht in Armenien. Zurückzuführen ist dieser dramatische Umstand auf ihre Geschichte, die geprägt ist von Vertreibung und Verfolgung. Viele Armenier, ob in Armenien oder in der Diaspora, verbindet die Duduk und ihr Klang mit der Kultur und Geschichte Armeniens. 2005 wurde die Duduk und ihre Musik von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt.


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Da brauch man ja ganz schön Luft zum spielen, wenn man den Mann sieht, wie er seine Backen füllen muss. Schöner entspannender Musiktitel und sehr interessanter und informativer Beitrag.

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