Vom Umgang mit Warp-Antrieben und Einhornfürzen

in einhornfurz •  7 years ago 

Heute packe ich wieder einmal meine spitze Zunge und meinen DrachenSabber aus und widme mich einem Gebiet, das mir schon seit vielen, vielen Jahren Sodbrennen verursacht … Da mich gestern bei der Heimfahrt sogar ein Ö1-Beitrag zu diesem Thema erwischt hat, wollte ich meine Gedanken nun doch zu Tastatur bringen.
Seit meiner Jugend ist mir der Begriff „Warp-Antrieb“ genauso vertraut wie der von Tachyonen, Körperenergie, energetisiertem Wasser, Erdstrahlen und ähnlichem – und ich setzte all diese Worte voll bewusst in Bezug zu einander!

Auf diversen Esoterikmessen wird auch heute, nach 20 Jahren, der Versuch gestartet Dinge, die wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden absolut nicht zugänglich sind durch genau diese Methoden zu bestätigen. Damit geht der Glaubenskrieg munter weiter ob Engelsprays und Homöopathie mittels universitärer Studien belegt werden können oder eben immer noch nicht. Natürlich bedingt der bisherige Sabber auch eine Positionierung meiner Person (besonders für diejenigen, die mich nicht persönlich kennen). Ich lebe ein magisches Weltbild und das in der westlichen Welt, in der wir hier alle zu Hause sind, aber ich bin mir der Unvereinbarkeiten gewisser „Erkenntnisse“ durchaus bewusst.


Schön verpackter Einhornfurz

Meine Erfahrung ist, dass „Verschwurbelungen meiner Aura“ durchaus körperliche und geistige Auswirkungen haben (können). Welche, das ist sowohl von meinem aktuellen Zustand als auch von dem des „Verschwurblers“ abhängig. Ein kinesiologischer Test ist für mich eben kein standardisiertes, doppelblindstudienfähiges Werkzeug sondern von vielen Faktoren abhängig, die nicht zu 100% beherrscht und reproduziert werden können. Geistheilung kann möglich sein, und ich meine damit, dass ein einziger Kontakt bereits für Heilung ausreichend sein kann (und das sogar ohne Kontakt möglich ist) – das was die Schulmedizin als „Spontanheilung“ ansieht. Schlichtweg lebe ich in einer Welt, in der alles möglich sein kann aber nichts „genau so“ sein muss. Es ist alles eine Frage der Wahrscheinlichkeiten…

Auf der Seite der harten Fakten und wissenschaftlichen Beweise gibt es für mich aber genau dieselbe Problemstellung. Ein Antibiotikum hat zwar eindeutig eine nachweisliche Wirkung auf ganz bestimmte Bakterien (das kann belegt werden) aber das kann mir nicht garantieren, dass ich nach Absetzen desselben keine Blasenentzündung mehr bekomme (das hat ja auch keiner gesagt/versprochen und dazu ist ja das Antibiotikum auch nicht da ... sabber ich jetzt mal frei von der Leber weg). Aber all diese Diskussionen wurden durch die Jahre schon ad regurgitum geführt!

Mir geht es einmal mehr um ein Plädoyer für den „g´sunden Hausverstand“ und nein, ich meine nicht den, der in einer großen Supermarktkette angestellt wurde. Die Frage ist damit, wie mensch denn zu einem solchen Werkzeug überhaupt kommt?

Hirn allein reicht nicht

Jeder altgediente Startreck-Fan ist zumindest halbwegs in der Lage, den schon genannten Warp-Antrieb oder zumindest die Warp-Spule zu beschreiben und manchmal sogar schlüssig zu erklären. Blöd nur, dass es diese Technologie überhaupt nicht gibt, zumindest noch nicht, aber das ist wieder eine andere Geschichte. Genauso schlüssig können viele Hersteller ihre Produkte, mit denen sie den Esoterikmarkt versorgen, erklären – naja, sagen wir, zumindest einige Hersteller können das.

Der Intellekt allein reicht also in vielen Fällen nicht aus, weil nicht jeder von uns so viel Ahnung von Physik, Chemie, Medizin und/oder Pharmazie haben kann, um manch Erklärung überhaupt verstehen zu können. Studiert müsste mensch haben, und zwar soweit ich das beurteilen kann, alles davon, um Sachen tatsächlich nachvollziehen, geschweige denn widerlegen zu können. Damit wären wir dann aber auch im Bereich der medizinischen Beipacktexte, bei denen auch ein Studium kaum hilft, weil die Studien zur Erstellung der Texte in Form von Rohdaten wohl kaum verfügbar wären (und wenn, dann sicher nicht zur Verfügung stünden)!

Schaden tut eine intellektuelle Herangehensweise aber auch nicht, denn es lassen sich heftige „Einhornfürze“ allein mit ein bisschen Gehirneinschalten schon entlarven. Ein Deo wird mich wohl kaum zum Schwarm der Damenwelt machen, obwohl die Werbung, auch im öffentlich/rechtlichen Bereich, mir das vorspiegelt. Dass ein medizinischer Nagellack gegen Nagelpilz helfen kann ist auch eine sehr nette Ansage, aber was sagt das wirklich aus? Ein Aqua Aura ist kein „natürlicher Heilstein“, sondern meistens Bergkristall (oder ein anderer Quarz), der mit Metall (vorwiegend Gold) bedampft wurde. Resultat ist ein transparenter, blau gefärbter Kristall, zum Teil mit vielfarbigem Schimmer und durch die Behandlung eher nicht so „natürlich“.

Gerade an diesem letzten Beispiel zeigt sich für mich sehr schön, dass es auf der einen Seite Fakten gibt, die einfach für jeden nachvollziehbar sind und auch sein sollten. Auf der anderen Seite sagt das absolut nichts über irgendeine Wirkung des Kristalls auf mich persönlich aus!! Natürlich kann es durchaus sein, dass mit diesem Kristall irgendwelche Informationen an mich herangetragen werden, die dann eine, wie auch immer geartete, Wirkung haben. Das allerdings ist Weltbildabhängig, zumindest in meiner Welt. Wissenschaftlich werde ich (zur heutigen Zeit) absolut nichts davon beweisen können. Das wäre das Prinzip des Problems mit Homöopathie…

Ausweg gesucht

Leider kann ich keinen allgemeingültigen Ausweg anbieten! Solltet ihr jemanden kennen, der das kann, bitte richtet ihm einen schönen Gruß von mir aus und er möge sich bitte bei mir melden!

Was ich anbieten kann ist der Hinweis, dass jeder sich selber gut kennen sollte und falls das noch nicht der Fall ist, die Gelegenheit ergreifen sollte, sich selber gut kennen zu lernen.

Jeder kann dann für sich selber einen Mittelweg finden zwischen wissenschaftlicher Herangehensweise (wenn „natürliches Aroma“ auch Erdbeeraroma aus Holz sein kann, dann muss ich das intellektuell gelernt haben , weil auf so was täte mensch von allein nie kommen, zumindest ich nicht!) und individuellem Gefühl (nennen wir es Instinkt, Bauchgefühl, …). Die Überprüfung, zu guter Letzt, ist für mich der entscheidende Faktor, der den Unterschied macht.

Schön, wenn ich dies und das und schon wieder was spüre, jeden kleinen energetischen Furz fühlen kann, nur was hilft mir das, wenn ich diese Gefühle nicht greifbar verifizieren kann. Schlussendlich genauso nichts, wie die tausendste Studie in Händen zu halten, die mir versichert, dass gentechnologisch veränderte Pflanzen/Lebewesen völlig harmlos und problemlos in die Natur freisetzbar wären, wenn ich die Kriterien die für die Studie angelegt wurden nicht kenne.

Wirklich frei entscheiden etwas zu tun oder zu lassen, kann ich persönlich mich erst dann, wenn ich meinen Körper, meinen Geist und meine Seele auch um ihre Meinungen gefragt habe. Deshalb kann manchmal ein Einhornschaas für mich heilender sein als eine Vitaminpille - aber es kann auch das Reißen eines Zahnes sinnvoller sein als zwei Wochen Heilmeditationen zu machen...

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