Ich schliesse mich @jaki01 und @kadna an und möchte etwas zum Thema #freiheitswoche schreiben, auch auf das Risiko hin, dass es schon mehrfach gesagt wurde. Nur eben noch nicht von mir. ;)
Die Welt hat sich in den letzten 50-100 Jahren rasant entwickelt und ist in gewisser Hinsicht immer unsicherer geworden.
Kaum noch jemand übt ein Leben lang dieselbe Arbeitstelle aus oder weiss bereits früh, wo er später enden wird.
Alles ist zum Flickenteppich geworden und sichere Jobs haben Seltenheitswert. Viele Menschen sehnen sich nach Sicherheit, in einer Welt in der nichts mehr vorhersehbar zu sein scheint. Für selbstverständlich gehaltene Gewissheiten scheinen nicht mehr zu gelten. Das Leben ist heute ein stetiger Lernprozess, bei dem man sich ständig neu orientieren, alte Überzeugungen über Bord werfen muss und nie auslernt. Viele Menschen fürchten sich davor und sehnen sich in einer Zeit der Ungewissheit, nach einem Leben in absoluter Sicherheit.
Ich sehe die Freiheit jedoch als Chance. Denn sie birgt auch neue Chancen und Möglichkeiten, wenn man Willens ist, die Gelegenheiten beim Schopf zu packen und seine Ängste und Hemmungen zu überwinden.
Wie Benjamin Franklin einst sagte: "Wer seine Freiheit für Sicherheit aufgibt, wird am Ende beides verlieren."
Freiheit und Sicherheit sind wie die beiden Waagschalen einer Waage. Je mehr Gewichtung die eine Seite hat, desto weniger hat die andere. Man muss immer abwägen, je mehr Freiheit man hat, desto weniger Sicherheiten hat man. Es kommt ganz darauf an, was für ein Typ man ist, um glücklich zu sein.
Ich bin ziemlich freiheitsliebend, kann es gar nicht leiden mich herumkommandieren zu lassen oder für den Profit anderer zu arbeiten, bis ich kaputt gehe. Ich habe mich daher vor einiger Zeit entschieden mich selbständig zu machen und bereue diese Entscheidung bisher noch kein bisschen. Ich habe die Freiheit aufzustehen wann ich will, zu arbeiten wann ich will und was ich will (ein riesen Luxus für mich). Natürlich muss Geld reinkommen und in der Hinsicht ist man leider nie ganz frei, weil man sich bestimmten Zwängen unterordnen muss. Dennoch ist es ein großer Unterschied, wenn man es in Eigenverantwortung tut, anstelle in einem Angestelltenverhältnisses bei anderen. Man ist sein eigener Chef und dieses Gefühl beschwingt mich ungemein. Ich habe mein Schicksal selber in der Hand, auch das ist für mich ein großes Stück Freiheit. Ich habe zudem noch das große Glück, eine Partnerin zu haben, die zu 100% genau so denkt wie ich und die mich dabei genau so unterstützt, wie ich sie auch. Das hilft ungemein und es befreit noch mehr, wenn man jemanden hat, der einem den Rücken frei hält, wenn es manchmal ungemütlich wird. Alles in allem bedeutet Freiheit für mich insbesondere Selbstbestimmtheit. Möglichst tun und lassen zu können was man will und wann man es will.
Auf die Sicherheit eines Netzes mit doppelten Boden wird man verzichten müssen, aber auch auf all zu enge Ketten. Natürlich ist Freiheit nicht nur über materielle Dinge definiert. Sie besteht auch in der Abwesenheit von Bevormundung und Abhängigkeiten. Die sogenannte negative Freiheit. Wenn ein Pferd auf der Weide steht und kein Zaun die Weide umgibt, sprich, wenn man nicht durch äussere Zwänge eingeschränkt wird. Positive Freiheit ist es, wenn man diese Freiheit auch nutzt.
Ich werde nie verstehen, warum Menschen sich freiwilig in Unfreiheit begeben, indem sie sich in Abhängigkeitsverhältnisse begeben oder sich einen starken Führer, Vormund oder dominanten Partner wünschen. Warum sie sich einen Zaun um ihre Weide wünschen oder nur auf vorgetrampelten Pfaden wandeln.
Klar verstehe ich die Hintergründe dessen: Unmündigkeit, Unsicherheit und Angst davor Verantwortung zu übernehmen. Jemandem zu folgen ist einfacher als die Richtung selber zu entscheiden. Ich kann das aber nicht nachempfinden, es ist mir absolut fremd. Ich habe das Steuer lieber selber in der Hand. Dafür muss man aber auch das eine oder andere Opfer bringen. Manchmal heisst es sich aus seinem Umfeld, der Gesellschaft, aus Gruppenzwängen zu befreien, mit einem hohen Preis für manch einen. Freiheit kommt von innen und von aussen. Man muss seine Ängste überwinden. Freiheit ist auch die Freiheit der Gedanken. Die hat man zwar immer, aber auch nur dann wenn man seine Gedanken von Ängsten, Konventionen und Zwängen befreit. Auch hier "zäunen" sich viele Menschen freiwillig ein. Freiheit ist auch Mündigkeit. Auch mal etwas zu tun, obwohl es einem die Eltern oder andere Autoritätspersonen raten. Immer den Zwang zu verspüren, rebellieren zu müssen ist ebenfalls keine Freiheit. Alles kann nichts Muss, fasst es für mich wohl am Besten zusammen. Nicht immer auf Impulse oder Konditionierung reagieren. Die möglichst maximale Abwesenheit von inneren und äusseren Zwängen. Freiheit ist auch die Freiheit der Anderen. Jeden nach seiner Facon glücklich sein lassen, auch wenn es den eigenen Überzeugungen widerspricht (solange niemand zu schaden kommt). Alles nicht ganz einfach, aber für mich alles in allem eines der höchsten Güter.
Man könnte vermutlich ganze Bücher darüber schreiben, aber soviel erstmal von meiner Seite dazu und vielen Dank für die Aufmerksamkeit. :)
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Hallo :)
Großartiger Text zu dem Thema !
Ich frage mich auch warum wir Menschen oft sogar Angst vor der Freiheit haben.
Vieleicht ist es eben weil Freiheit bedeutet selbst zu gestalten und sich zwischen unendlich vielen Möglichkeiten entscheiden zu können.
Das ist man schließlich in dieser Gesellschaft nicht gewohnt, in der eigentlich fast alles in irgendeiner Weise vorgegeben wird, deshalb wird die Fähigkeit frei zu entscheiden und vor allem frei zu Leben nicht genutzt und verkümmert daher ein wenig.
Kommt man dann an den Punkt im Leben, an dem man sich tatsächlich traut auszubrechen und die Freiheit zu wagen, merkt man erstmal eine "Leere" weil die Vorgaben wegfallen.
Dann ergeben sich aber unzählige Möglichkeiten und man hat die Qual der Wahl.
Vieleicht hat Nelson Mandela das in seiner Rede gemeint, als er sagte :
"Unsere tiefste Angst ist nicht,
dass wir unzulänglich sind, unsere tiefste Angst ist,
dass wir unermesslich machtvoll sind.
Es ist unser Licht, das wir fürchten,
nicht unsere Dunkelheit.
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Danke für deinen Kommentar. Ich denke auch, das es schlicht "einfacher" ist, in vorgegebenen Bahnen zu leben und auf ausgetrampelten Pfaden zu wandeln. Und ob Mandela oder nicht, das Zitat trifft es ganz gut. :)
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Hi @wolf65 - danke für deinen schönen Artikel, den ich auch noch in abgespeckter Form mit in den FreiheitswochenSammelpost aufnehme - also mit Link und Zitat.
Ich bin so frei ;) LG Kadna
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Na klar! Danke! :)
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Hallo :)
Großartiger Text zu dem Thema !
Ich frage mich auch warum wir Menschen oft sogar Angst vor der Freiheit haben.
Vieleicht ist es eben weil Freiheit bedeutet selbst zu gestalten und sich zwischen unendlich vielen Möglichkeiten entscheiden zu können.
Das ist man schließlich in dieser Gesellschaft nicht gewohnt, in der eigentlich fast alles in irgendeiner Weise vorgegeben wird, deshalb wird die Fähigkeit frei zu entscheiden und vor allem frei zu Leben nicht genutzt und verkümmert daher ein wenig.
Kommt man dann an den Punkt im Leben, an dem man sich tatsächlich traut auszubrechen und die Freiheit zu wagen, merkt man erstmal eine "Leere" weil die Vorgaben wegfallen.
Dann ergeben sich aber unzählige Möglichkeiten und man hat die Qual der Wahl.
Vieleicht hat Nelson Mandela das in seiner Rede gemeint, als er sagte :
"Unsere tiefste Angst ist nicht,
dass wir unzulänglich sind, unsere tiefste Angst ist,
dass wir unermesslich machtvoll sind.
Es ist unser Licht, das wir fürchten,
nicht unsere Dunkelheit.
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Ja, die Leere ist dann zu fühlen... Aber wir können sie dann skzessive mit wirklich "Unserem" füllen.
Übrigens ist dies ein Zitat von Marianne Williamson aus ihrem Buch "Return to love" - hier - und wird von Vielen fälschlicher Weise Mandela zugeschrieben. LG Kadna
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Uiii danke für die Korrektur :)
Genau man kann die "Leere" dann mit dem füllen was man wirklich will.
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