Technikaffine Menschen leiden vermutlich alle auf eine gewisse Art und Weise unter GAS. Mein GAS war seit einigen Jahren die Fuji X100-Reihe. Es war mir fast egal, welche Version ich irgendwann besitzen möchte, sodass ich mir eine gebrauchte Fuji X100s gekauft habe, die mit einigem Zubehör den Weg zu mir fand.
Das schöne an der Fuji X100-Reihe ist nicht nur, dass die Kameras fantastisch aussehen, sondern man damit auch toll fotografieren kann. Eine Festbrennweite mit einer Blende von 2.0 ist genau nach meinem Geschmack, das Fuji-System kannte ich schon von meiner X10. Zwar haben Digitalkameras meiner Meinung nach zu viele Einstellungsmöglichkeiten, aber für den Fall der Fälle wäre man gewappnet. Meine X10 hat mir nun schon einige Jahre die Treue gehalten und exzellente Dienste erwiesen, nur hat mich der Sucher schon immer gestört. "Sucher" ist eigentlich nett ausgedrückt, denn in Wirklichkeit ist es ein Guckloch. Die X100-Serie hat einen Hybridsucher, der total cool ist: Entweder habe ich ein klares Bild mit meinen Einstellung im Sucher, oder den elektronischen Sucher, der den selben Inhalt des Displays im Sucher anzeigt. Eine enorme Erleichterung für meine Art der Fotografie, außerdem sieht man mit dem Blick durch den Sucher natürlich immer total professionell aus, klar.
Mich nervte auch zunehmend die Bearbeitung in Lightroom, die Filter von Instagram und so weiter. Eigentlich war ich müde von der digitalen Welt, wollte aber die Vorzüge beibehalten. Deswegen möchte ich erstmal nur noch im JPEG-Format fotografieren, ohne Bearbeitung, ohne Anpassungen, einfach "out-of-cam". Und da ist die X100s genau die richtige. Nach meinem langen Ausflug in die analoge Welt (der eigentlich eine lange Reise ist, nun mache ich einen Zwischenstopp) möchte ich dort anknüpfen: Raus aus der Kamera, rein ins Blog. Die Dinge, die analoge Kameras als Feedback geben, kann die Fuji auch: Haptischer Drehring für Verschlusszeit und Blende, Belichtungsrad, einen schönen Auslöser, einen analogen und einen digitalen Sucher. That's it.
Mit diesen Retrokameras von Fuji kauft man sich nicht nur eine Kamera sondern auch ein Gefühl. Dieses Gefühl, ich muss die Kamera in meiner Hand haben, ganz egal, ob ich heute auch nur ein Foto schieße. Einfach dabei haben, wie den Haustürschlüssel oder sein Portmonnaie, ohne die man sich unwohl fühlt. Dieses Gefühl zu entwickeln beherrscht Fuji exzellent (Leica übrigens auch). Glücklicherweise sind die Kameras von Fuji auch noch sehr gut. Zudem haben sie mit dem Objektiv anscheinend eines entwickelt, dass sie nicht mehr besser machen wollen: An jeder Fuji X100 ist seit 4 Generationen das gleiche Objektiv verbaut. Bislang habe ich keinen richtigen Verriss über die X100-Serie gelesen, ganz im Gegenteil. Jeder Tester oder Besitzer ist verknallt in diese Kamera und ich kann es vollkommen nachvollziehen.
Die Fujis machen schon von Haus aus tolle JPEGS, daher zeige ich einen Schwung neuer Bilder, direkt aus der Kamera, hinein ins Blog.
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