Es gibt zwei Wege, auf denen sich Geld entwickelte
In der Entwicklung des Geldes kann man zwei Zweige beobachten. Ein offener Tausch zieht das Versprechen nach sich, den zweiten Teil des Tausches auch noch zu vollziehen. Normalerweise macht sich niemand nach dem ersten Teil eines Tausches aus dem Staub. Um einen solchen offenen Tausch zu merken gab es Kerbstöcke, Schuldscheine, Verträge und so weiter.
Mit der Zeit wurden Schuldscheine handelbar. Zu einem geringeren Wert wurden Schuldscheine auch von anderen Personen akzeptiert.
Parallel dazu entwickelte sich ein allgemein verfügbares Geld. Waren, die gut transportierbar waren und allgemein geschätzt wurden, wurden als Geld benutzt. Es war oft noch eine materielle Deckung da, denn Metalle wurden technisch benutzt.
Da wären beispielsweise zu nennen, Muscheln, Pelze, Edelsteine, Papiergeld. Das ist Geld nach Hans-Hermann Hoppes Definition der marktgängigsten Ware.
Papier findet man auf beiden Seiten, als Papiergeld und als Schuldschein.
Dieses allgemein verwendbaren Geldes bemächtigten sich nun die Staaten, indem sie ein Prägemonopol und einen Annahmezwang durchzusetzen versuchten. Der Warenwert wurde immer kleiner und der Staat strich den Gewinn aus der Geldschöpfung ein.
Man hat also zwei Entwicklungszweige des Geldes vor sich, aus dem privaten Schuldverhältnis und allgemein benutzbar aus leicht transportierbaren Waren.
Mit Bargeld hat man einen Anspruch gegen den das Geld herausgebenden Staat.
Mit Giralgeld hat man einen Anspruch gegen die das Konto führende Bank.
Es sind also zwei verschiedene Arten einer Schuld, auch wenn Bankkonten praktischerweise auf die Währung des Staates lauten, in deren Machtbereich sich die Bank befindet.
Im Zuge der weiteren Entwicklung besetzte der Staat auch entscheidende Positionen in der privaten Geldschöpfung. Er bestimmt, was eine Bank ist und wie sie zu arbeiten hat.
Wenn der Staat Banken vollständig in der Gewalt hat, diesen die Arbeitsweise vorschreibt und sie im Bedarfsfall rettet, benötigt er kein staatliches allgemeines Geld mehr. Die Giralgelder lauten ohnehin auf die Landeswährung und sind dank Elektronik beliebig und schnell verschiebbar.
Als nächster Schritt wird vermutlich eine starke Einschränkung des Bargeldes erfolgen. Dies minimiert das Risiko der Banken bei einem Ansturm und gibt dem Staat sämtliche Verfügung über private Vermögen. Diesem steht momentan noch das staatliche Geld, das Bargeld, entgegen. Zur Zeit ist eine Abschaffung noch nicht möglich. Aber es wird auf diese Abschaffung hingearbeitet. Mit einer Abschaffung des Geldes, von der die Kommunisten träumen, hat das aber nichts zu tun, denn die Giralgelder bleiben bestehen. Auf eine Verrechnung von Leistungen kann nicht verzichtet werden. Also ist die Abschaffung des Geldes nicht möglich.
Kommt es zu einer Abschaffung des Bargeldes wird die Bevölkerung auf andere Gelder ausweichen, wie man das zur Zeit in Griechenland beobachten kann. Es wird also auf elektronisches Geld, auf Metalle, Edelsteine, Kunstwerke und so weiter ausgewichen. Nach dem Krieg wurde auf den Schwarzmärkten mit Zigaretten bezahlt. Vielleicht sollte man jetzt schon einen Vorrat anlegen.
Wie man sieht entwickelt sich das Geld, das unter Druck gerät, das private oder das allgemeine, wieder, wenn es knapp wird. Es werden sich wieder private Schuldverhältnisse vermehren und Zigarettenwährungen etablieren.
Die neuen elektronischen Währungen, BitCoin & Co. stellen ein allgemein verfügbares Geld, wie das Bargeld, dar. Sie werden einen weiteren Aufschwung erleben, wenn der Staat den Druck auf das Bargeld und auch das Giralgeld erhöht.
Carsten Thumulla
6.2.2016
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