Musik üben, lernen, spielen - ChaosRoom

in german •  5 years ago 

​Hi und willkommen zu diesem Artikel! Heute will ich euch mit den Unterschieden zwischen den drei genannten Tätigkeiten ins Chaos stürzen.
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Das ist wieder so eine Sache, die sich auf die meisten Tätigkeiten anwenden lässt. Nämlich, wie erlerne ich etwas, um es dann "spielend" zu verwenden. Natürlich beziehe ich mich hier auf Musik / Instrumente. Am Ende findet Ihr einen Link zu unserer Tutorial-Seite mit Tipps zum Üben für Gitarre und Allgemeinem über Musik.

Üben

... heißt das Erwerben von grundsätzlichen Fähigkeiten, wie das Spielen und Hören von Intervallen. Das ist das klassisch langweiliges Üben von Tonleitern. Das Gute ist, je mehr man übt, desto weniger Konzentration benötigt man dafür. Irgendwann kann man dabei seinen Kaffee trinken oder auf der Couch sitzen (wenn es das Instrument erlaubt) und den Partner beim Fernsehen nerven. ;) Es ist eine wichtige Sache, diese Grundübungen konstant zu machen. Das heißt, nicht dann und wann mal eine Stunde, sondern am besten täglich 15 Minuten. Diese Übungen sollen auch die Muskel-Erinnerung trainieren und sind deshalb nur kontinuierlich ausgeführt richtig effektiv.

Kurz: Üben ist das Erwerben der "handwerklichen" Fähigkeiten.

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Lernen

Musikalisch betrachtet geht es um das Erlernen eines Liedes oder eines Liedteils. Der größte Unterschied zum Üben ist, dass alles, was man tut, in einem musikalischen Kontext steht und nicht ganz einfach Tonleitern, Akkorde ... wahllos immer wieder repetiert werden. Es geht darum, das Erübte in einen musikalischen Kontext zu bringen. Das bedeutet, dass aus den öden Übungen, Melodien, Akkorde und Verbindungen werden. Vereinfacht könnte man sagen, man erlernt ein Lied. Man sollte ein Lied aber durchaus mit dem Ansatz zu mehr Verständnis für die Musik angehen; versuchen, die "sprachlichen" Zusammenhänge zu verstehen. In der Musik wären das Rhythmus- und Harmonielehre. Beginnt man, die Zusammenhänge zu verstehen, ist man in der Lage Melodien (Riffs, Licks ...) in anderen Liedern und Situationen zu verwenden (Stichwort: Improvisation).

Kurz: Lernen ist das Erwerben von "Fachwissen" und Kompetenz.

Spielen

In den meisten Fällen, in denen man auftritt, hat man die Stücke, die man spielen will, erlernt und weiß, was man zu tut (meistens ist es sehr schlecht, wenn dem nicht so ist, es sei denn, es ist ein Jam). Was beim Spielen zu berücksichtigen ist, da es sich dabei ja um einen Vortrag (egal, ob mit oder ohne Publikum) handelt, dass man es "ohne Anstrengung" macht.

Mit anderen Worten: Wenn man beim Üben für Tonleitern als maximum Achtel, 150 bpm sauber hinbekommt, dann sollte man live 120 bpm als Obergrenze sehen. Wieso? Einfach, um die persönlichen Schwankungen abzufangen, denn die Tagesverfassung wirkt sich auf die Leistungsfähigkeit aus. Und, um eben möglichst "unangestrengt" spielen zu können. Mit anderen Worten, beim Spielen brauchst du etwas Headroom.

Ein guter Vortrag ist nicht immer technisch perfekt, aber auf jeden Fall vom Ausdruck her. Es geht also darum, die Geschichte und das Gefühl zu transportieren und aus jeder einzelnen Note das Bestmögliche für sich zu machen.

Kurz: Spielen ist nicht das Nachdenken über das Erlernte, sondern die Sache fließen zu lassen!

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Zusammenfassung

Es sind also drei Bereiche, die man zu meistern hat. Das Dumme ist nur, keiner dieser Bereiche hat ein Ende. :) Also bleibt man immer Lehrling, man wird nur etwas besser.

Man muss auf seinem Instrument üben, um neue Musik erlernen zu können, um irgendwann das zu spielen, was man sich vorstellt. Im Endeffekt ist es wie beim Sport, wenn man mit dem Trainieren aufhört, baut man ab, aber wenn man etwas konnte, bleibt immer ein gewisser Grundstock an Erfahrung. Wenn du übst, dann wechsle nicht die Inhalte. Also nicht 5 Minuten die eine Tonleiter und dann 5 Minuten die nächste ... Es ist besser, jeden Tag nur eine zu machen. Variiere die Übungen auch mal, sodass du sie nicht immer gleich machst (Fingersatz ändern, Muster ändern ...).

Versuche, nicht nur zu erfühlen, was du tust, sondern versuche, es auch zu verstehen. Gerade Musik ist in ihren Eigenschaften eine Sprache und folgt vergleichbaren Regeln.

Ich hoffe Ihr konntet für Euch brauchbare Informationen in diesem Artikel finden, und wünsche Euch viel Spaß beim musizieren!


Hier geht es zum ChaosRoom Lehrbuch zum Thema Harmonielehre mit noch jeder Menge anderem Inhalt zum Üben und Spielen.

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