Ethereum - kluge Köpfe, Smarte Contracts, Bitcoinkiller?
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Ether hat nach Bitcoin die zweitgrößte Marktkapitalisierung auf dem Kryptomarkt, genießt hohes Vertrauen innerhalb der Szene und hat als eine der wenigen Währungen bereits einen echten Nutzen. Aber wird es auch trotz neuer Konkurrenz die verspricht mehr zu können weiter an der Spitze bleiben oder im Nichts verschwinden? Dieser Frage möchte ich in diesem Artikel nachgehen.
Der Artikel ist Teil der Serie Kritik an Kryptowährungen ist mehr als notwendig.
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*Es steht jedem frei meine Beiträge für eigene Artikel weiterzuverwenden, sie in welche Sprache auch immer zu übersetzen um sie selbst zu veröffentlichen und sie zu kritisieren, ich würde mich in jedem Fall über eine Erwähnung und auch über eine Spende freuen, kann aber auch ohne leben. Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass es sich hierbei nur um meine ganz eigene Meinung handelt für eure Investment-Entscheidungen am Kryptomarkt seit ihr selbst verantwortlich und ich übernehme keinerlei Verantwortung für Verluste und Schäden durch Fehlinvestitionen.
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Inhaltsverzeichnis
1. Definition
2. Partnerschaften
3. Ist ein funktionierendes Produkt vorhanden
4. Team des Projekts
5. Bekanntheit
6. Preisstabilität
7. Entwicklungs- und Schwellenländer
8. Standort der Entwicklung und Niederlassungen
9. Offenheit des Systems
10. Kritikpunkte
11. Aktivität auf Sozialen Netzwerken
12. Handelsplätze
1. Definition
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Bei Ethereum handelt es sich um ein 2013 von Vitalik Buterin erdachtes Blockchain-Konstrukt welches 2015 in Betrieb genommen wurde. In dieser frühen Phase der Kryptowährungen in der nahezu nur Bitcoin bekannt war, stellte Ethereum einen der ersten ernstzunehmenden Konkurrenten für das Blockchain Urgestein Bitcoin.
Ethereum ist ein System welches die Verwendung (Ausführung, Anlegung, Verwaltung) von Verträgen, in der Etherumblockchain Smart Contracts genannt, ermöglicht. Bei Smart Contracts handelt es sich um Routinen welche bei Zahlungseingang automatisch ausgeführt werden. Als Zahlungsmittel innerhalb der Etherumplattform dient die Währung Ether. Wichtig im Zusammenhang mit Smart Contracts ist, dass Ethereum hierfür eine eigens Entwickelte Programmiersprache names Solidity verwendet.
Seit einem Fehler innerhalb der Blockchain welcher größere Mengen Ether unbrauchbar gemacht hat existiert ebenfalls die Währung Etherum Classic. Wer hierzu mehr Wissen möchte findet mit einer einfachen Google Suche "Ethereum Classic Hardfork" alle erforderlichen Informationen
Heute stellt Ether den zweit wertvollsten Coin am Kryptohimmel mit einer Marktkapitalisierung von (Stand 13.02.2018) $82.254.320.140.. Letztes Jahr gelang es nur der Währung Ripple für einen kleinen Moment wertvoller als Ether zu sein und dieser Zustand hielt nicht sehr lange an.
2. Partnerschaften
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-EEA - Enterprise Etherum Alliance
Die EEA ist eine tolle Sache die man ähnlich wie IOTAs Data Marketplace aber nicht überbewerten sollte. Durch die Partizipation in der Alliance drücken die Teilnehmer viel mehr ein grundsätzliches Interesse an der Sache aus. beeindruckend ist die Liste aber alle mal.
-slock.it
slock.it will mittels der Ethereumblockchain Smart Contracts ins Zuhause von Morgen bringen. Noch befindet sich das Ganze in Entwicklung. Ob das Projekt zu einer sinnvollen Vollendung finden wird muss sich allerdings erst noch zeigen.
Gerade die Entwicklung neuer Blockchains und DAGs welche höhere Leistungen versprechen lassen immer wieder daran zweifeln ob Unternehmen bei der Ethereumplattform bleiben werden (EOS, IOTA, Neo etc.).
-UBS (Schweizer Bank)
Die UBS führt zusammen mit einigen anderen Banken einen Test der Ethereum-Blockchain durch. Das Ziel ist herauszufinden ob die Blockchain geeignet ist um verschiedene Regularien der EU zu erfüllen die für Finanzdienstleistungen gelten. Der Ausgang dieses Tests ist noch nicht absehbar. Persönlich habe ich Probleme hier an ein positives Ende zu glauben, ich denke die Blockchain ist schlicht noch nicht bereit für einen groß angelegten Einsatz innerhalb der Finanzindustrie (siehe Kritikpunkt CryptoKitties)
-Ethlance
Eine Plattform auf der man sich gegenseitig für Leistungen mit Ether bezahlt. Tolle Idee aber bisher wirkt das Netzwerk nicht wirklich lebendig. Bereits auf der ersten Seite der Suchergebnisse erreicht man in der Find-Work Kategorie Wochenalte Einträge.
-Zig andere Tokens auf der Ethereum Plattform. Viele sehr interessante Projekte wie Ambrosus, Gnosis, Augur, Golem etc. nutzen die Ethereumblockchain für sich. Ether steht hier wie IOTA mit seinem Tangle vor dem Problem sich selbst als Token einzubringen, es wird ja nur seine Plattform benötigt. Für mich sind andere auf Ethereum basierende Projekte trotz alledem als durchweg positiv zu sehen. Ich denke irgendwann werden die meisten dieser oft recht kurz gedachten Projekte grandios scheitern und einen haufen wertloser Tokens und eine gute Idee zurücklassen. Die Idee kann dann einfach mittels Ether im Ethereum Netzwerk erneut umgesetzt werden. An das scheitern der meisten anderen Token und damit Projekte glaube ich deshalb, weil ich persönlich und wahrscheinlich auch sonst keiner Lust haben wird 50 verschiedene Tokens zu halten. Irgendwann wird alles zentral zusammenlaufen und Ethereum mit Ether könnte dafür ein guter Kandidat sein.
-Etherum im Allgemeinen
Es existieren unzählige Ethereumbasierte Projekte, die wenigsten wenn fast keines würde ich heute bereits als echte Partnerschaft deklarieren. Die Blockchain hat viele Interessierte und ich denke 2018 wird das Jahr werden das zeigt ob sich das Interesse auch zu mehr entwickeln wird oder ob die unzähligen Unternehmen einfach nur Angst hatten den Blockchainwahnsinn zu verpassen.
3. Ist ein funktionierendes Produkt vorhanden
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Jein. Während die Ethereum Plattform und damit Ether durchaus macht was sie machen soll, macht sie es einfach nicht gut genug. Im Moment kann man von der Plattform ca. 15 TPS (Transactions per Second) erwarten. Klingt wenig? Ist es auch!
Solange es den Entwicklern nicht gelingt die Blockchain vernünftig skalieren zu lassen (einfach gesagt: mit den Anforderungen und Nutzern mitzuwachsen), ist es für das Projekt in meinen Augen nicht möglich größere Ziele verwirklichen zu können.
Zum Vergleich:
-Ethereum 15 TPS
-Visa 45.000 TPS
-RaiBlocks bzw. Nano 7.000 TPS
-IOTA bis Heute in Peaks ca. 100. und rechnerisch eine nahezu unbegrenzte Anzahl an TPS. Das Netzwerk skaliert nahezu ohne Grenzen.
Letztes Jahr wurde durch einen Schwachsinn wie Crypto Kitties das Netzwerk bis ans Belastungslimit geführt. Was kann man von einer Blockchain erwarten, die es nach mehreren Jahren Entwicklung nicht mal schafft mit Spielzeug fertig zu werden?
Auch wenn die Entwickler noch einiges in Petto haben z.B. Sharding, Raiden und Plasma sehe ich nicht wirklich wo das hinführen soll. Die am frühesten zu erwartende Lösung ist Raiden, eine Art Lightning Network für Ethereum, aber mal ehrlich das konnte schon beim Bitcoin niemanden außer den wirklichen Jüngern überzeugen und der Rest wird noch lange auf sich warten lassen und auch dann nicht mehr bieten können als andere Netzwerke bereits heute.
Der im Prolog angesprochene echte Nutzen den Ether schon heute aufweist ist der Erwerb anderer Tokens in ICOs. Ether ist das Objekt der Begierde bei Initial Coin Offerings und zumindest dafür scheint Ether wirklich zu funktionieren. Wie lange hier noch Bedarf für die Tokens besteht ist aber nicht ganz klar. ICOs sind mittlerweile an einem Punkt an dem so etwas normal ist. Ich denke jedem dürfte klar sein, dass dieser Wahnsinn nicht ewig so weiter gehen kann.
4. Team des Projekts
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Letztlich ist es bei Ethereum ähnlich schwer wie bei IOTA das vollständige Team zu erfassen. Es sind schlicht zu viele Personen in das System Ethereum integriert und die Abgrenzung zwischen Drittentwickler und Team ist teils schwierig. Im Allgemeinen kann man mit den an der Entwicklung von Ethereum beteiligten Personen aber sehr zufrieden sein und ebenfalls wie bei IOTA wäre mein einzigster Kritikpunkt, dass es schwer erfassbar ist bei wem es sich um ein wirkliches Teammitglied handelt und wer welche Ziele verfolgt. Hier könnte die Foundation etwas mehr Engagement reinhängen und uns mit Infomaterial versorgen. Zum Beispiel wurde vor kurzem geposted das Ming Chan seine Dienste für die Foundation einstellt, irgendwie wäre ich froh gewesen wenn ich über den Kerl nicht nur durch seine Abschiedsmeldung erfahren hätte.
5. Bekanntheit
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Hier bedarf es keiner großartigen Recherche. Ethereum ist nach Bitcoin der zweitbekannteste Vertreter unter den Kryptowährungen und eine Vergrößerung der Bekanntheit eigentlich nur noch dann zu erwarten wenn der Kryptomarkt im gesamten wächst und weiter zunehmend Akzeptanz in der Öffentlichkeit findet.
6. Preisstabilität
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Auch Ether bildet hier keine Ausnahme. Keinerlei Statements der Entwickler, keinerlei Ansätze innerhalb der Community, schlicht nichts. Ether verfügt zwar über einen Inflationären Charakter --> Jährlich max. 18.000.000 neue Tokens allerdings sind die Gründe dafür andere als die Festigung des Wertes.
Die Verwendung der Ethereum Blockchain ist glücklicherweise nicht gänzlich an den Erfolg des Tokens gekoppelt. Ähnlich wie bei IOTA kann ich mir einen Erfolg der Plattform auch dann vorstellen wenn der Token selbst scheitert. Sollte Ether weiter ein bloßes Spekulationsobjekt bleiben, kann man das Scheitern des Tokens aber abwarten. Der gesamte Kryptomarkt entwickelt sich immer wieder in Form einer Blase zu neuen höhen, verliert etwas an Luft um noch höher zu steigen. Wird dieses wichtige Problem nicht gelöst wird die Luft aber irgendwann draußen bleiben.
Wie oben angemerkt entstehen jedes Jahr max 18.000.000 neue Einheiten. Im März 2016 gab es z.B. 77,5 Millionen Ether, im März 2017 hingegen bereits 90 Millionen. Innerhalb eines Jahres also ca. 12 Millionen mehr Ether. Ob sich diese Rate mit dem angestrebten Wechsel von PoW auf PoS ändert bleibt abzuwarten. Der grundsätzliche Gedanke von Ether ist, dass immer die gleiche Anzahl pro Jahr entsteht, erreicht man eine Menge von z.B. 1.200.000.000. Einheiten wäre die Menge von 12.000.000 neuen Ether pro Jahr nur noch der Ausgleich für während des Jahres verloren gegangene Ether (ca. 1%).
In vielen Foren konnte ich als Antwort auf einen möglichen Max-Supply ca. 100.000.000 als Antwort finden. Woher die Zahl kommt konnte ich allerdings nicht nachvollziehen. Ich bleibe daher bei meiner errechneten Menge von 1.200.000.000 die ich auch in Bezug auf den Verlust von Tokens als realistischer betrachte. Jetzt wo Ether und Bitcoin einen hohen Wert aufweisen geben die Leute verständlicherweise besser darauf acht als in den Anfangszeiten und es ist wohl nicht damit zu rechnen das mehr als 1% jährlich verloren geht.
Die Frage die sich mir stellt ist ob ein einzelner Ether den hohen heutigen Wert halten kann wenn der gesamt Supply noch um soviel steigt.
Das Thema Preisstabilität ist deshalb so wichtig, weil schlicht niemand ein Bezahlsystem nutzen wird welches hohen Wertschwankungen ausgesetzt ist. Dieses Problem betrifft heute nahezu alle Kryptowährungen (Tether ausgeschlossen).
Um eine Kryptowährung zur echten Währung werden zu lassen die mehr kann als Spekulationsobjekt zu sein müssen sich die Entwickler intensiv mit diesem Problem auseinandersetzen und Lösungswege liefern. Auch der Euro und der Dollar verfügen über komplexe Methoden der De- und Inflationsregulierung.
Sobald ein Token eine handlungsfähige Marktkapitalisierung erreicht hat muss diese gefestigt werden. Ich sehe diese zwischen einer bis hin zu vielleicht zehn Billionen Euro. Eine Währung mit weniger Wert verfügt über zu wenig Wert um Global verwendet zu werden und außer Spekulation gibt es keinen Grund für einen noch höheren Wert. Nach erreichen eines vernünftigen Grundwertes sind Spekulatonsbedingte Wertbewegungen Gift für die Funktionalität von Kryptos.
7. Chancen in Entwicklungs- und Schwellenländer
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Die Verwendbarkeit in Schwellenländern stellt ein wichtiges Kriterium einer Kryptowährung dar.
Wenngleich man bei armen Ländern nichtgleich an wertvolle Tokens denkt sind Länder mit schwacher eigener Währung ein Hauptpublikum von Kryptowährungen. Es ist schwer vorstellbar, dass eine Währungsunion wie die EU den Euro zugunsten einer Digitalen Währung aufgibt. Tauscht man in diesem Gedankenspiel den Euro mit dem Indischen Rupie welcher selbst eine hohe Volatilität aufweist wird es schon wahrscheinlicher das Einwohner gerne eine sichere Digitale Währung verwenden möchten um den Problemen der Landeseigenen Bezahlsystems zu entgehen.
Energieeffizienz --> Die Energyconsumption eines Produktes ist nicht nur aus umweltethischen Überlegungen ein nicht auszugliederndes Kriterium, sie ist ebenfalls eng verbunden mit anfallenden Kosten (Energiepreise), der Skalierbarkeit von Kryptos und der notwendigen Leistungsfähigkeit der Geräte innerhalb der Blockchain.
Sehr präzise Informationen zum Energieverbrauch von Ethereum findet man auf digiconomist. Um es kurz und knapp zu sagen, Ethereum in seiner jetzigen Form versagt hier ähnlich wie sein Konkurrent Bitcoin. Es handelt sich um ein im Vergleich mit z.B. Visa unglaublich Ressourcenhungriges Netzwerk und alleine die Tatsache das die Ethereum-Plattform welche heute keinerlei sinnvollen Nutzen hat, bereits jetzt 0,07 % der globalen Energiemenge benötigt ist abstoßend.
Geschwindigkeit von Überweisungen --> Die Transaktion von Ether benötigt manchmal nur 5-6 Minuten manchmal wie man in der Vergangenheit sehen konnte aber auch Stunden. Ein entscheidender Faktor hierbei ist die Menge an Gas die man bereit ist für eine Transaktion auszugeben. Je mehr Gas man investiert desto schneller werden die Transaktionen verarbeitet.
Schnelle Transaktionen zu haben ist also zum einen kostenaufwendig und zum anderen ist schnell relativ und im Fall von Ethereum relativ beschissen (man verzeihe mir die Wortwohl). Die momentane Höchstgeschwindigkeit im Punkte Transaktionen macht Ether als Zahlungsmittel im Supermarkt, im Café im Kino etc. schlicht unbrauchbar.
Gas ist als eine Art Treibstoff für das Ethereumnetzwerk zu betrachten, welches bei Verwendung verbraucht wird
Schuld/Kreditsystem --> Manchmal will man im Leben etwas größeres wie ein Haus haben aber man hat eher selten direkt das dafür notwendige Kapital. Hieraus ergibt sich eine Notwendigkeit für ein Schuld- oder Kreditsystem.
Im Moment ist zwar noch keines vorhanden aber die Implementierung auf der Ethereumplattform sollte möglich sein. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob man es mit Ether verwirklichen kann oder ob man dafür eine weitere Währung innerhalb der Chain benötigt.
Zuverlässigkeit --> Soweit ich es beurteilen kann scheint das Netzwerk bisher recht zuverlässig zu arbeiten, zwar tut es das auf eine absolut unzureichende Art und Weise aber naja zumindest zuverlässig scheint das ganze zu sein.
geringe Gebühren --> Ethereum ist teuer in der Benutzung. Den durchschnittlichen aktuellen Fee einer Überweisung im Ethereumnetzwerk kann man hiersehen. Aktuell liegt die durchschnittliche Gebühr bei ca. 0,7 US Dollar. Einige würden sagen schau dir Bitcoin an aber zum einen ist dieser dabei hier zumindest in Teilen Abhilfe mit der Implementierung des Lightning Network zu schaffen und zum anderen bleibt eine beschissen hohe Gebühr halt eine beschissen hohe Gebühr egal mit was man sie vergleicht. Die meist anfallenden Kontoführungsgebühren bei der Nutzung von Girokonten werden ja gerne von Kryptofans belächelt aber im Vergleich mit der Benutzung von Ethereum sind diese in der Summe als spottbillig zu bezeichnen.
Dezentralität --> gerade in korrupten Ländern ist es von Vorteil wenn die Kontrolle über ein solches Finanzinstrument nicht in den Händen von wenigen liegt und allzu leicht beeinflusst werden kann. Durch ein dezentrales Netzwerk kann Betrug durch einzelne einflussreiche Personen vermieden werden.
Ethereum ist soweit ich es beurteilen kann vollständig dezentral.
Nachvollziehbarkeit --> Coins die mit Anonymität werben schießen an jeder Ecke aus dem Boden, Zukunft haben sie trotzdem keine. Anonymität öffnet dem organisierten Verbrechen Tür und Tor. Ich halte wenig von absoluter Anonymität und sehe darin auch keinen plus Punkt für ein Kryptowährung. Eine andere Meinung vertrete ich im Punkto Datenverkehr. Es ist absolut verständlich und notwenig, dass empfindliche Daten wie z.B. ein auf einer Blockchain lagerndes Impfbuch von niemanden ohne Autorisierung eingesehen werden können.
Ich denke mit Ethereum ist es möglich den Balanceakt zwischen der Nachvollziehbarkeit von Transaktionen im Netzwerk und dem Schutz von Daten vor Fremden zu verwirklichen.
8. Standort der Entwicklung
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Die Entwicklung der Ethereum-Blockchain wird von der Ethereum Foundation mit Sitz in der Schweiz geführt.
Für die Schweiz gibt es von mir Bestnoten, mit der Wahl des Standorts bin ich mehr als zufrieden.
Die Schweiz belegte im Korruptionswahrnehmungsindex 2016 den 5. Platz. Der Index wird von mehr als 10 unabhängigen Instituten erstellt.
Wer jetzt glaubt Krypto sei frei von Kontrolle der irrt. Ungläubigen empfehle ich an dieser Stelle einfach sich mit der deutschen BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) zu beschäftigen. An Orten wo sich keine kontrollierende Instanz befindet ist es weitaus wahrscheinlicher, dass geldhungrige Entwickler einfach den nächsten Shittoken raushauen.
9. Offenheit des Systems
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Ethereum ist von vorne bis hinten Open Source und das ist in meinen Augen ein riesen Plus Punkt. Ethereum lädt andere dazu ein auf seiner Plattform Ideen und Konzepte zu entwickeln und das wird auch reichlich getan. Ich denke unter allen aktuellen Kryptoprojekten ist Ethereum hier führend.
10. Kritik
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Transaktionsgebühren
Transaktionsgebühren von im Schnitt rund 0,7 US - Dollar (je nach Netzwerkauslastung), sind einfach zu hoch, für mich persönlich sind alle Fees die höher sind als es zur Vermeidung vom Spam innerhalb eines Netzwerkes notwendig ist ein absolutes No Go.Transaktionszeit
Bei hoher Netzwerauslastung benötigen Transaktionen immer noch viele Minuten bis Stunden. Viel zu viel um Ethereum als z.B. Ersatz für Visa zu verwenden.Netzwerk leistet nichts was seinen Wert rechtfertigt
Vitalik Buterin der Gründer der Ethereum-Blockchain drohte Ende letzten Jahres sich aus der Kryptoszene zurück zu ziehen. In seinen Augen wurden noch keine Ziele erreicht welche die aktuelle Marktkapitalisierung von Ether rechtfertigen könnten.Energieverbrauch
0,07 % des weltweiten Energieverbrauchs fällt heute auf die Benutzung von Ethereum. Ein absurder Wert wenn man sich eingesteht, dass die Plattform bis jetzt eigentlich nichts weltbewegendes leistet.Skalierbarkeit
Hier handelt es sich um ein heikles Thema. Buterin sprach letztes Jahr an das er mit Einführung des Projekts Plasma erwartet genauso hoch zu skalieren wie Visa. Viele erwarten mit Einführung des Protokolls bis zu 100.000 TpS, ich für meinen Teil bin da aber noch recht skeptisch. Aktuell steckt das Projekt noch in den Kinderschuhen und ich finde es lässt sich nicht wirklich abschätzen wie sich das ganze Entwickelt. Sehr wohl absehen lässt sich aber das wenn die Blockchain das Problem der Skalierbarkeit nicht lösen kann sie früher oder später in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wird.Solidity
Solidity ist die Programmiersprache in der Smart Contracts für die Ethereum Plattform entwickelt werden. Sie steht immer wieder stark in Kritik unter anderem wegen diverser Sicherheitsmängel z.B. The DAO Hack.Crypto-Kitties
Ein Netzwerk mit einer Marktkapitalisierung jenseits von gut und böse schaffte es nicht ein paar bunten Katzen fertig zu werden. Dies zeigt eindrucksvoll was man in der Kryptowelt heute leisten muss um Milliarden Wert zu sein. Traurige Welt...
11. Aktivität auf Sozialen Netzwerken
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Die Daten für meine Aussagen zu diesem Punkt beziehe ich von der Seite coingecko.com.
-Redditabonnenten
Ethereum verfügt über rund 320.000 Abonnenten auf der Plattform Reddit.
Ethereum-Reddit-Forum
-Twitterfollower
Ethereum verfügt über ca. 360.000 Follower auf Twitter
Ethereum Twitter
Ethereum verfügt über ca. 130.000 Facebook-Likes
Ethereum Facebook
Hierbei ist anzumerken, dass es sich hierbei nur um die jeweils größten Kanäle auf den jeweiligen Plattformen handelt, man wird auf jeder Plattform noch weit mehr Seiten und Communitys finden die sich mit Ethereum beschäftigten.
Ein weiterer nennenswerter Punkt ist die Tatsache, dass wohl jeder innherhalb der gesamten Kryptocommunity sich wohl eher früher als später mit Ethereum beschäftigen wird. Die Plattform und der Coin im besonderen stellen einen Eingangspunkt in die Welt der Kryptos dar und so beschäftigt sich auch nahezu jeder der heute IOTA, Bitcoin, Stellar, Cardano etc. hält auf die ein oder andere Weise mit Ethereum.
Ungeachtet dieser Tatsache handelt es sich bei diesen Werten natürlich um tolle Zahlen welcher der Blockchain auch den verdienten zweiten Rang auf coingecko.com sichern.
Fraglich ist natürlich ob wir bereits am oberen Punkt der Kryptobewegung angekommen sind, sollte dies der Fall sein wird es für Ethereum schwierig noch weitere Fans zu generieren, die meisten am Markt agierenden Leute haben sich schlicht schon mit Ether befasst. In diesem Szenario könnten kleinere noch unbekannte Coins im Vorteil sein die von künftigen Umschichtungen zwischen Kryptowährungen profitieren könnten.
12. Handelsplätze
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Ether kann auf allen relevanten und irrrelevanten Handelsplätzen, Exchanges etc. gehandelt werden. Zusammen mit Bitcoin bildet Ethereum das Rückgrat der Kryptowährungen und ist nirgendwo wegzudenken.
Auf der einen Seite ist dieser Zustand ein großer Vorteil, da jeder der möchte mit sehr geringem Aufwand Ether kaufen kann, auf der anderen Seite sind größere Kurssprünge getrieben durch Neuaufnahmen natürlich eine Sache der Vergangenheit.
Ein großer Pluspunkt von Ethereum ist, dass man bei Neugründungen von Exchanges nicht lange überlegen braucht ob sie Ether anbieten werden. SIE TUN ES!!