Oder: Was wir aus Kanada vermissen - Teil 1
Ich weiß, es gibt hier in Deutschland auch Läden oder Bäckereien, die Donuts verkaufen. Aber es ist einfach nicht das gleiche Feeling. Es gibt hier in Oldenburg in den Schlosshöfen sogar einen Donut Shop...aber nichts im Vergleich zu Tim Horton's in Kanada.
Wer ist Tim Horton?
Bild-Quelle: Wikipedia
Tim Horton war ein kanadischer NHL Eishockey-Spieler und ein Mitbegründer der Tim Hortons Fast Food Kette. Er starb leider bei einem Autounfall 1974. Die Restaurants sind wirklich an fast jeder Ecke in Kanada zu sehen. Außer, dass es Donuts, Kaffee und anderes Süßgebäck, wie Muffins gibt, haben sie auch herzhaftes wie, u.a. Bagels, Paninis und Wraps. Zur Mittagszeit auch Suppen/Chili. Seit dem wir da nicht mehr wohnen, ändert sich auch gern mal vieles.
Die Bagels sind auch echt genial..man kennt sie natürlich auch hier, aber so richtig verbreitet, wie da, sind sie dann doch nicht. Bagels habe ich des Öfteren schon gebacken. Meistens Zimt-Rosinen Bagels, und ein, zwei Mal Herzhafte. Ist im Prinzip gar nicht schwer, aber das Backen mit Hefe, außer Pizza, kommt grad etwas zu kurz. Aber wir merken grad einen Umschwung wieder. Wenn's soweit ist, werde ich auch von meinen Bagels ein Rezept reinsetzen.
Donuts sind im Gegensatz zu Bagels doch etwas aufwändiger zu machen. Es hat richtig lange gedauert bis ich es mal geschafft habe, es durchzuziehen. In den letzten Wochen, man kann auch schon von Monaten reden, haben wir des Öfteren saure Sahne gekauft, um die Sour Cream Donuts zu machen. Diese sind meine persönlichen Favoriten. Aber es ist nie dazu gekommen. Der Gedanke an den ganzen Aufwand war schon zu viel. Oder die Sahne wurde doch für was anderes verwendet.
Heute werden Donuts gemacht
Gestern war es dann soweit. Ich hatte einen Urlaubstag, da die Kita wegen der Zeugnisferien einen Tag geschlossen war, und ich Katerina nicht mit allen drei allein Zuhause lassen wollte. Dieses Mal ist der Plan endlich in die Tat umgesetzt worden. Zutaten waren alle im Haus, auch die Sahne noch, die wir zwei Tage vorher gekauft haben.
So ging es los. Katerina, unsere Große und die ganz Kleine haben zusammen gechillt. Und ich hab mit Miss T. den Teig gemixt. Das originale Rezept haben wir hier gefunden. Von den Fotos her sahen die Donuts schon sehr lecker aus und genauso, wie die von Tim Hortons. Also ging es dann ran an's Werk. Die Rezepte auf Englisch, haben ja meistens die Mengenangaben nur in Cups. Ich bin auch danach gegangen und hab es gleichzeitig abgemessen. Ich musste mal wieder feststellen, dass die Cups einfach nicht genormt sind. Egal. Ich habe es mit der Menge unserer Cups gemacht, auch wenn die Grammzahl weit über dem lag, was eigentlich im Rezept stand.
Die Zuckermenge habe ich in dem Teig auf jeden Fall verringert. Das wäre auf jeden Fall zu süß gewesen. Ich muss sagen, ich werde sie beim zweiten Mal auch anders machen. Ich möchte es für unseren Geschmack und Bedürfnisse perfektionieren.
Backen oder Frittieren?
Eine wichtige Sache ist die Frage: Backen oder Frittieren? Ein richtiger Donut gehört für mich nicht in eine Donut Form und dann in den Backofen. Ein ganz entschiedenes NEIN! Ein Berliner wird auch frittiert, genauso wie ein Donut. Ganz wichtig! Mögen bestimmt auch gut schmecken, und "gesünder"...aber bei Süßkram, wie diesem kann man das mal ganz getrost außer Acht lassen.
Originales Rezept
Donuts:
- 255g Mehl
- 1 1/2 TL Backpulver
- 1 TL Salz
- 1/2 TL Muskatnuss
- 100g Zucker
- 2 EL Butter Zimmertemperatur
- 2 gr. Eigelb
- 113g Saure Sahne
- Rapsöl zum Frittieren
Glasur:
- 350g Puderzucker
- 1 1/2 TL Maissirup
- 1/4 TL Salz
- 1/2 TL Vanilleextrakt
- 1/3 Tasse heißes Wasser
Erster Versuch
Donuts:
- 350g Mehl
- 1 1/2 TL Backpulver
- 1 TL Salz
- 1/2 TL Muskatnuss
- 80g Zucker (braun + weiß, 50/50)
- 2 EL Butter Zimmertemperatur
- 2 gr. Eigelb
- 125g Saure Sahne
- Rapsöl zum Frittieren
Glasur:
Zukünftiger Versuch
Donuts:
- 255g Mehl
- 1 1/2 TL Backpulver
- 1 TL Salz
- 1/2 TL Muskatnuss
- 60g Zucker
- 2 EL Butter Zimmertemperatur
- 2 gr. Eigelb
- 113g Saure Sahne
- Rapsöl zum Frittieren
Glasur:
- ca. 175g Puderzucker
- 3/4 TL Heller Sirup
- 1/8 TL Salz
- 1/4 TL Vanilleextrakt
- ca. 40ml heißes Wasser
Durchführung
Donuts
- Mehl, Backpulver, Salz und Muskatnuss in eine Rührschüssel sieben.
- In einer anderen Schüssel, Butter und Zucker zusammen mixen bis es sandig ist. Bei mir wurde es eher fluffig. Eigelb dazugeben und aufschlagen.
- Das Mehlgemisch in drei Schritten zugeben und mixen: Mehl, saure Sahne, Mehl. Der Teig soll wohl nach dem originalen Rezept klebrig sein, bei mir war es nicht so der Fall. Danach mit Folie abdecken und für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
- Auf einer bemehlten Fläche den Teig ca. 1cm dick ausrollen. Entweder nutzt man einen Donut-Ausstecher oder wie wir eine kleine IKEA Glasschüssel und ein Schnapsglas und sticht so viele Donuts, wie es geht aus. Ging auch gut!
- In einem großen Topf ca. 4cm hoch Öl auf 163°C (325°F) erhitzen. Die Donuts von jeder Seite ca. 2min frittieren. Die Temperatur im Auge behalten und aufpassen, dass sie nicht verbrennen! Auf Küchenrolle und Ofenrost abtropfen lassen.
Glasur
Alle Zutaten für die Glasur zusammen mixen bis es cremig ist. Wenn es zu fest ist, etwas Wasser zugeben. Danach die Donuts eintunken oder mit einem Pinsel bestreichen. Zum Abtropfen für ca. 20min auf ein Ofenrost legen, unter dem ein Stück Backpapier platziert wurde. Am besten schmecken die Donuts am gleichen Tag. Wir haben sie auch luftdicht in den Kühlschrank gelegt und am nächsten Tag verspeist. Haben immer noch geschmeckt.
Fazit
Für das erste Mal bin ich überrascht und sehr zufrieden. Trotz meiner Überdosierung an Mehl waren die Donuts wirklich sehr lecker. Die Süße des Teigs war total ausreichend. Ich weiß nicht warum die Nordamerikaner so viel Zucker überall reinballern. Wir haben schon andere Rezepte gesehen, da hat man beim Lesen des Rezepts schon fast Diabetes bekommen. Aus 3 Tassen Puderzucker im Frosting eines Möhrenkuchens wurde bei uns ne halbe Tasse und das war schon echt süß. Aber genau richtig für den Kuchen. Deswegen war mir von vornherein klar, das wird reduziert. Die Glasur gibt dann die restliche Süße. Die Menge der Zutaten vom Originalrezept, konnte ich auch getrost um die Hälfte reduzieren. Bei meiner hohen Mehlmenge hat es grad noch gereicht um die letzten Bällchen zu bepinseln. Wir haben uns aber auch vorher ein oder zwei mit ordentlich Glasur gegönnt. Also reicht vollkommen, wenn man es halbiert.
Gutes Gelingen wünsche ich euch!