Wer bekommt bedingungsloses Grundeinkommen?steemCreated with Sketch.

in grundeinkommen •  7 years ago 


„Nazi!“

„Rassist!“

„Rechtspopulist!“


In dieser Zeit müssen deutsche Staatsbürger vorsichtig sein, wenn sie strengere Einwanderungsregelungen fordern - und sei es auch zum Schutz der eigenen schon bestehenden Sozialsysteme, die noch nichts mit einem Grundeinkommen zu tun haben.

Doch wenn wir uns darüber Gedanken machen wollen, wer ein bedingungsloses Grundeinkommen ausgezahlt bekommt, dann muß logischerweise auch klar definiert werden, wer zu einem solchen Sozialsystem gehört und wer nicht.


Die Frage nach den Grenzen und dem möglicherweise notwendigen Schutz der Grenzen eines solchen Sozialsystems ist in diesen turbulenten Zeiten zwar unbequem, allerdings unumgänglich.


Wie sich die BGE-Bewegung die Veränderung von Arbeitswelt und Sozialsystem im Sinne der Ethik vorstellt


Hinter dem bedingungslosen Grundeinkommen steckt die Idee, daß jeder Mensch einen gewissen Freiraum bekommt sich seine Arbeit auszusuchen.

Wer ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommt, müßte nicht so schnell in Existenzangst verfallen, falls er mal seine Arbeit verlieren sollte.

Ein gewisser monatlicher Geldfluß ist schließlich gesichert.

Er würde auch deshalb mehr Mut haben seine Anstellung zu kündigen, wenn ihm die Arbeitsatmosphäre oder auch die Tätigkeit an sich nicht zusagt.

Für jeden Angestellten und jeden Gang in die selbstständige Unternehmertätigkeit könnte ein bedingungsloses Grundeinkommen ein Mehr an Freiheit bedeuten.


Man verspricht sich davon auch, daß Unternehmen insgesamt vermehrt darauf achten müssen, daß mehr und mehr die Einfühlsamkeit im Arbeitsalltag seinen Platz bekommt und daß sich parallel dazu diese Empathie auch in der Außenwelt des Unternehmens zeigen muß.

Unternehmen könnten also immer weniger gut gegenüber Natur und Mensch rücksichtslos sein und dadurch letztlich unethische Produkte und Dienstleistungen verkaufen.

Ethische Produkte würden immer günstiger werden.

Unethische Produkte hingegen würden immer teurer werden.


In der Vorstellung wäre es eine Welt, in welcher endlich „soziale Gerechtigkeit“ besteht und auch die Ethik in die Wirtschaftswelt einkehrt.

Um diese Gedanken nun Wirklichkeit werden zu lassen, muß jedoch auch die Frage bewegt werden in welchem Rahmen ein solches Vorhaben umgesetzt werden soll und kann.


Ein geschlossenes oder ein offenes Sozialsystem?


Die Idee des Grundeinkommens könnte funktionieren.

Die Kernfrage, die wir uns dabei allerdings schon gleich zu Beginn stellen sollten, ist, ob es sich bei dem auf einem Grundeinkommen basierenden Sozialsystem um ein geschlossenes oder ein offenes System handeln kann.

Wer bekommt wann ein bedingungsloses Grundeinkommen zugesprochen?

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Wer über einen gesunden Menschenverstand verfügt, dem dürfte einleuchten, daß ein Sozialsystem leichter in einem geschlossenen und geschützten Rahmen aufrechtzuerhalten ist, als in einem nicht vorhandenen Rahmen.


Denn mal rein hypothetisch angenommen nur ein einziges Land auf dem gesamten Erdball bietet soziale Leistungen wie beispielsweise ein bedingungsloses Grundeinkommen an.

Parallel dazu gäbe es für Menschen, die (noch) nicht in jenem Land leben und arbeiten, allerdings die Möglichkeit ebenfalls ungehindert das bedingungslose Grundeinkommen zu beziehen.

Sei es durch ungehinderte Migration, sei es durch gesonderte behördliche Regelungen, womit auch Ausländern bedingungslos ein Grundeinkommen gestattet wird.

Was würde dann passieren?


Könnte es sein, daß die soziale Idee und der soziale Friede am Ende sogar geopfert wird und wir stattdessen amerikanisch-kapitalistische Verhältnisse bekommen würden, weil mehr aus dem Topf für soziale Leistungen herausgenommen als eingezahlt wird?

Falls wir an dieser Stelle der politischen Korrektheit wegen nicht bereit sind über Ein- und Auszahlungen logisch(!) nachzudenken und entsprechend zu handeln, bekommen wir am Ende also etwas, was gerade die größten Verfechter von „sozialer Gerechtigkeit“ am wenigsten wollen…!


Die Feigheit vor dem politisch nicht korrekten Denken, zeigt hier einen nicht zu unterschätzenden Widerspruch bei politisch links orientierten:

Wie kann man sich nachhaltig für ein bedingungsloses Grundeinkommen einsetzen, wenn man es sich verbietet auch mal „politisch unkorrekt“ zu denken und stattdessen den Kollaps eines Sozialsystems in Kauf nimmt?


Wir bekommen an dieser Stelle also eine Vorstellung davon, daß sich bedingungslose „Refugees-Welcome-Parolen“ und das bedingungslose Grundeinkommen irgendwie beißen.

Und dabei stellt sich schließlich auch die Frage, ob diejenigen, die sich anmaßen für „soziale Gerechtigkeit“ zu stehen „betriebsblind“ geworden sind und mit ihren Taten eher das Gegenteil bewirken.

Gut gemeint ist schließlich nicht immer gut gemacht.


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Es läuft auf eine Entscheidung hinaus


Politisch linksorientierte Grundeinkommensbefürworter müssen für sich eine Entscheidung treffen:


Entweder sie sind FÜR ein bedingungsloses GRUNDEINKOMMEN und GEGEN bedingungslose EINWANDERUNG.

Oder sie sind GEGEN ein bedingungsloses GRUNDEINKOMMEN und FÜR eine bedingungslose EINWANDERUNG.

Beides parallel funktioniert nicht und geht an Realität und Machbarkeit vorbei!

(Anmerkung: Diese Entscheidung ist nicht nur in Bezug auf ein zukünftiges Grundeinkommen sondern auch in Bezug auf das gegenwärtige Sozialsystem zu fällen!)


Falls dem politisch linksorientierten Grundeinkommensbefürworter die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens wirklich so wichtig ist, dann muß er bereit sein „politisch unkorrekt“ und ein „Rassist“ zu werden.

Er müßte für strengere Einwanderungsregelungen plädieren.

Er würde dieses Mal also die „Nazikeule“ nicht selber schwingen sondern sie auch mal von der anderen Seite zu spüren bekommen.


Sollte der politisch linksorientierte Grundeinkommensbefürworter jedoch an seinem politisch korrekten Denken festhalten und keine Einwände gegen eine bedingungslose Einwanderung haben, dann gibt er damit jenen geschützten Rahmen auf, in welchem eine Gesellschaft mit einem Grundeinkommen gedeihen könnte.

Demnach kann dieser Grundeinkommensbefürworter allerdings nicht wirklich für das bedingungslose Grundeinkommen sein, weil er ja bereit ist den Rahmen für seine politische Korrektheit zu opfern.

Von daher ist es fraglich, ob er überhaupt noch als Grundeinkommensbefürworter bezeichnet werden kann und ob man sich noch die Mühe macht ihn in diesem gelebten Widerspruch zuzuhören.


Jeder Mensch, dem die Idee des Grundeinkommens am Herzen liegt, muß deshalb Farbe bekennen!

Ein bißchen schwanger geht nicht!

„Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! So, weil du lau bist und weder kalt noch warm, so werde ich dich ausspeien aus meinem Mund.“
Offenbarung 3:15,16


Die einzige Möglichkeit sich der Entscheidung nicht stellen zu müssen


Es gäbe durchaus noch einen Sonderfall.

Einen Fall, in welchem ein Grundeinkommensbefürworter nicht für eine strengere Einwanderungsregelung plädieren und auch nicht von der Idee des Grundeinkommens loslassen müßte.


Diese Möglichkeit bestünde, wenn es keine Nationalstaaten und überall auf der Welt ein Grundeinkommen in gleicher Höhe gäbe.

Diese Regelung und Organisation müßte dann von einer Art Weltregierung durchgeführt werden.

Daß dann das Geld sehr wahrscheinlich überall auf dem Globus auch ein und das selbe ist, ist naheliegend.


Doch eine solche Zukunft von Weltregierung und Weltwährung wird schon von so vielen „Verschwörungstheoretikern“ unter dem Schlagwort „Neue Weltordnung“ (NWO) hochgekocht.

Das Dumme ist nur, daß es an dieser Stelle nun einer klaren Entscheidung gegen die eine Weltregierung und ein mögliches Weltgrundeinkommen bedürfte, damit die „Verschwörungstheoretiker“ am Ende kein Recht behielten...




Fazit


Wer pro Grundeinkommen ist, ist entweder ein „Rassist“ oder jemand, der den „Verschwörungstheoretikern“ Recht gibt.

Wer kontra Grundeinkommen ist, ist sehr wahrscheinlich kein „Rassist“ und spielt auch den „Verschwörungstheoretikern“ nicht in die Karten.


Dabei wird offensichtlich, daß die politisch korrekte Denke die Verwirklichung von nachhaltig stabilen Sozialsystemen blockiert, so daß dadurch am Ende niemand ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommt.


Daraus ließe sich nun schließen, daß demzufolge herkömmliche Sozialsysteme - und dazu zähle ich auch die klassische Vorstellung eines Grundeinkommens - nur mit einer Form von Patriotismus zu bewerkstelligen wäre.

Wer bei diesem Satz Angst vor einer Wiederbelebung des Nationalsozialismus hat, sollte diese Angst zum Anlaß nehmen das eigene auf starren Staatskonstrukten und starren Sozialsystemen basierende Denken in neue Bahnen zu lenken.


Denn es ist doch offensichtlich, daß alle alten Staatskonstrukte und Sozialsysteme mitsamt der gesamten Parteienlandschaft - also einschließlich der AfD! - die soziale Frage NICHT werden lösen können!

Anstatt also immer wieder den alten Wein durch neue Schläuche fließen zu lassen oder auch politisch-medial eine neue Sau durchs Dorf zu treiben, sollten wir uns intensiver mit einem organischen Gesellschafsaufbau beschäftigen.


Die soziale Dreigliederung von Rudolf Steiner wäre beispielsweise ein solcher Ansatz, an welchem wir versuchen könnten anzuknüpfen.

Die Gefahr dabei ist allerdings, daß wir von unserem oberflächlichen Denken und Handeln werden loslassen müssen.

Und welcher Liebhaber von Populismus - egal ob linker oder rechter und egal ob Sender oder Empfänger - kann das schon wirklich wollen...?


Weitere Artikel und Gedanken rund um das bedingungslose Grundeinkommen findest Du hier.


Martin Steemit.gif

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Sehr guter Beitrag, lieber martinmatzat! vorweg: ich bin ein Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens, wenn auch auf niedrigeren Niveau, als vielfach diskutiert. Die Antwort auf die Frage: kann ein Sozialsystem (geschweige denn ein BGE) funktionieren, wenn ein stetiger Zustrom von Millionen Leistungsempfänger stattfindet, ohne jemals etwas zum System beigetragen zu haben, lautet natürlich: Nein! Diese Wahrheit wird von linken Realitätsverweigerern aber konsequent ausgeblendet, daher ein Dankeschön, dass Du dies in Deinem Artikel ansprichst.. von den längst abgenutzten und inflationär gebrauchten Begriffen "Nazi" und "Rassist" sollte man sich, meiner Meinung nach, nicht mehr fürchten oder erschrecken lassen!

Danke.
Ja, ich finde die Nazi-Keule auch schon echt abgenutzt.
Das nächste, was "Rassisten" und "Verschwörungstheoretiker" auf ihrer "Karriereleiter" anstreben sollten, wäre ein Eintrag bei Psiram... ;)

Zunächst einmal muß jedes Sozialsystem, egal ob mit oder Grundeinkommen ja erst einmal durch Steuereinnahmen finanziert werden. Und an der Stelle bin ich gerne Nazi und Rassist. aber es ist doch rene Mathematik, daß ein 80.000.000 Volk nicht 7.500.000.000 ernähren und finanzieren kann. Weil Deutschland ständig versucht die Welt zu retten, fehlt es ja heute schon an den Finanzmitteln für die elementaren Dinge des eigenen Landes, Rente, Pflege, medizinische Versorgung, Schulen, Bildung, Forschung, Infrastruktur, Wohnungsbau, Digitalisierung, um nur einige Dinge zu erwähnen. jetzt zum Grundeinkommen. Eine Leistungsgesellschaft beruht auch auf dem einfachen Rezept, Belohnung für Leistung. Hier in Form von Lohn. Auf welcher Motivationsbasis soll aber bei einem bedingungslosen Grundeinkommen überhaupt noch Leistung erbracht werden? Wenn ich die bisherigen Vorschläge einmal hochrechnen würde, hätte ich als vierköpfige Familie ein Einkommen von 4.800 €, also mehr, als jetzt mit 48h Woche. Auf die Begründung bin ich dann doch mal sehr gespannt, warum ich mir dann morgens den Wecker auf 5:30 Uhr stellen sollte, und mir dann den morgendlichen Verkehrskollaps antun sollte. Da wäre ich doch besser dran, mir das Grundeinkommen einzustecken, und ein schönes Leben am Strand zu genießen. Und da ich glaube, nicht der einzige zu sein, der dann so denkt, schließt sich der Kreis, und die Frage stellt sich wieder die frage nach der Finanzierung eines solchen Einkommens, da die Steuereinnahmen ohne ein arbeitendes Volk ja noch geringer würden, und es ja schon heute an Geld für die essentiellen Dinge fehlt.

Was das Steuerthema angeht, ist auch noch zu überdenken, daß immer mehr Menschen Möglichkeiten suchen und finden, wie sie ihr Geld vor dem Zugriff des Fiskus schützen.
Das ist ein Thema, welches nicht mehr nur das Know-How von der Hochfinanz ist.
Das ist ein Thema, welches gerade auch mehr und mehr unter dem Volk auch Anwendung findet - jedenfalls bei denen, die die Muße aufbringen können sich zu informieren.

Und das wird von der Moral her bestimmt nicht besser, solange uns die Politiker vor machen, wie man sich am besten selber die Taschen auf Steuerkosten voll(M)acht-

Du hast das sehr schön logisch hergeleitet, und dem ist absolut zuzustimmen, aber leider ist das Dilemma, dass die BGE-Befürworter meist des logischen Denkens nicht mächtig sind, oder es blockiert ist durch Ideologie. Daher werden sie mit logischen Argumenten auch nicht überzeugt werden können. Ansonsten hätten doch viele schon abgeschworen vom BGE.

Danke.

Am Ende ist es ein Ego-Thema, welches auch das Sinnbild ist für jenen Materialismus, in welchem wir uns befinden.
Das Ego ("Ich bin, was ich besitze!" bzw. "Ich bin mein guter Ruf!") kann nicht zulassen, daß es sich irrt.
Aber das beobachte ich nicht nur bei politisch linksorientierten.

Wenn ich mir allein beispielsweise vorstelle wie viele Menschen gerade blind auf den Kryptozug aufspringen, weil es angeblich Freiheit bedeutet, aber möglicherweise die NSA (1996) und nicht Satoshi Nakamoto (2008) die Blockchain "erfunden" hat, dann kann ich derzeit auch nicht wirklich erkennen, daß gerade viele Kryptojünger zur Vorsicht aufrufen...

Stimme Dir 100% zu. Da sollte sich jeder an der Nase nehmen.

Zu den Kryptos: Oha, das ist ja mal eine VT. Gibt es dafür Hinweise? Hälts Du die NSA auch nur ansatzweise für so genial? Selbst wenn es dort supersmarte Leute gibt - was sicher der Fall ist, glaubst Du nicht, dass so ein militärisch-hierarchisches System diese Art von Kreativität gar nicht zulässt sondern vorher abwürgt?
Ansonsten glaube ich auch, dass ein Gutteil des investierten Kapitals in Kryptos mittlerweile vom Banksterkartell kommt und daher quasi Manipulationsmasse ist.

Also wenn man z.B. Bitcoin NSA als Stichwort in eine Suchmaschine eingibt, dann gibt es die eine oder andere Aussage...

Ob das nun alles wahr oder unwahr ist, kann ich nicht sagen.
Aber den Gedanken Was ist, wenn die Kryptos ein Trick sind? finde ich sehr interessant.

Schließlich wäre es auch sehr naiv zu glauben, daß die Meinungsmanipulation mit dem Ende der GEZ ebenfalls ein Ende hätte...

Sehr schöner Artikel! Da muss ich erstmal eine weile drüber Nachdenken! Danke für die Denkanstöße.

Cheers!

Gerne doch! ;)