Tagsüber stromere ich liebend gerne im Garten umher, schnüffele in jeder Ecke und es riecht immer wieder so lecker nach meinen vergrabenen Knochen oder nach Nachbars Katze. Ich liebe diese Katze. Sie ist wunderschön, silbergrau mit einem ganz buschigen Schwanz. Sie stolziert jeden Tag an meinem Zaun vorbei und würdigt mich keines Blickes. Ich würde so gerne mit ihr spielen. Ich jaule in den höchsten Tönen, aber sie schaut mich nicht einmal an.
Frauchen meint, es würde sich fast anhören wie das Miauen einer Katze. Ich bin ein Hund, ich heiße Jessy! Aber weder auf mein Seufzen noch auf mein Bellen reagiert diese Königin.
Mein Herrchen hat ja nun fast alles getan, einen geschlossenen Zaun um meinen Garten zu haben, aber ich versuche trotzdem, durch jede noch so kleine Lücke zu schlüpfen. Wenn mein Kopf durchpasst, sollte wohl mein Hinterteil da auch folgen können.
Wieder einmal läuft die Katze hoheitsvoll an meinem Garten vorbei. Der Drang, auszubrechen und der Katze hinterherzujagen ist unbändig. Mit aller Kraft stemme ich mich gegen ein Brett, das gibt nach, springe über ein Gestrüpp und sause der Katze hinterher.
Jetzt hat sie aber einen Schreck bekommen, dabei will ich doch nur mit ihr spielen!!!
Sie springt in Nachbars Garten, ich hinterher, über einen Zaun, der ist für mich aber auch kein Hindernis. Wir rennen ums Nachbarhaus und noch einmal herum.
Die Katze ist tatsächlich schneller als ich, kann höher springen als ich und ist plötzlich verschwunden. Da höre ich mein Frauchen rufen. Ich laufe auf die Straße, sause um die Straßenecke – ein Fahrradfahrer – na da versuch ich doch den zu fangen! Der fährt in Richtung Frauchen. Und hält an.
Mein Frauchen ruft: „Jessy, komm!“ Aber wie Ihr wisst, höre ich das gar nicht gerne und folge dem auch nicht. Frauchen kommt langsam auf mich zu, mit der Leine in der Hand. Oh, da renn ich aber ganz schnell zu ihr, Leine bedeutet spazieren gehen und das macht mir Spaß.
Sämtliche Mülltonnen stehen jetzt vor den Schlupflöchern in meinem Zaun. Keine Chance mehr, durchzuschlüpfen. Herrchen erzählt mir am Abend, dass er einen neuen Zaun bauen lässt.
Einige Tage später mache ich meinen morgendlichen Rundgang in meinem Garten und – ich seh´ wohl nicht richtig! Sitzt die Katz doch oben auf dem Baum, der in der Ecke meines Gartens steht!
Ich belle und winsele, knurre und springe an dem Baum hoch. Das nutzt alles nichts, sie bewegt ihren buschigen Schwanz hin und her, als wolle sie sagen: „Fang mich doch! Schaffst Du aber nicht!“
Ich setze mich unter den Baum und warte, schaue hoch und warte. Irgendwann muss sie doch mal runterkommen.
Mit einem Satz springt sie vom Baum auf den hohen Zaun und ist weg.
Nun gut, dann such ich halt meinen vergrabenen Knochen und bring ihn meinem Frauchen.
Heute früh darf ich nicht in den Garten, zwei Männer sind da und bauen einen neuen Zaun.
Mehr @cobimaexchen
Sehr schöne Erzählung :)
Kleiner Tippfehler
Ich denke du meinst "Baum"
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Das war ein Flüchtigkeitsfehler, das Gehirn denkt was anderes als die Finger schreiben. :0). Danke für den Hinweis, habs verbessert.
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;) immer gern. Soll auch gar nicht "Salz in die Wunde sein"
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So hab ich´s auch nicht aufgefasst. ;) Danke nochmal.
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Видимо ей хочется вонять своими костями тоже.
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In meinem nächsten Post werde ich über Hundeknochen schreiben. :o)
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