Das Arecibo Radioteleskop überstand jahrzehntelang die schlimmsten Hurrikane und Stürme, Erdbeben und vieles mehr. Doch seit gestern ist das berühmte Teleskop endgültig Geschichte. Am 1. Dezember 2020 riss das letzte von drei Tragseilen des mit mehr als 300 Metern viele Jahrzehnte lang größten Radioteleskop der Erde.
Bahnbrechende Entdeckungen wurde mit Hilfe dieses Radiotelekops gemacht. Ursprünglich erbaut zur Erforschung der Ionosphäre für militärische Zwecke lieferte es im Laufe seine Betriebes später wichtige neue Erkenntnisse für die Radioastronomie und den Aufbau unseres Universums. Ebenso spielte es in den letzten Jahren eine zunehmend wichtige Rolle im Rahmen der Planetenverteidigung und lieferte dabei wichtige Einblicke über den Aufbau und das Flugverhalten von potentiellen Erdbedrohenden Asteroiden - englisch PHAs (potential hazardous asteroids). Hier ein Beispiel von vielen:
Arecibo Kollaps bedeutet einen Rückschlag für die Menschheit in zentralen Fragen der Planetenverteidigung...
Der Verlust des riesigen Radioteleskopes ist ein Rückschlag für die Menschheit im Bereich der Planetenverteidigung und der Erforschung und Analyse von PHAs in unserem Sonnensystem. Zwar hat China mt dem FAST Teleskop dessen Hauptspiegel einen Durchmesser von 520 Metern aufweist im Januar diesen Jahres neue Maßstäbe in der Radioastronomie abseits der Öffentlichkeit gesetzt und zu diesem Zweck bei dem 1.2 Milliarden teuren Teleskop in China im Umkreis von 5 Kilometern die gesamte Bevölkerung umgesiedelt - gleich wohl hinterlässt der Verlust des Arecibo Radioteleskopes eine Lücke in der Planetenverteidigung und Deep Space Forschung, die so schnell wohl nicht wieder aufgefüllt werden dürfte.
Der Kollaps der Struktur des Arecibo Teleskopes begann bereits Anfang August als das erste von drei Tragseilen gerissen war. Anfangs glaubte der Betreiber noch, dass eine Reparatur des Schadens möglich sei. Doch nachdem überraschenderweise im Oktober das zweite Tragseil gerissen war wurden die Pläne zur Rettung des Radioteleskopes schliesslich aufgegeben. Den gestrigen Riss des letzten Tragseils verursachte wahrscheinlich ein kleines Erdbeben und beschleunigte damit den Rückbau der Konstruktion, die nun als nächstes ansteht.
Aus Sicht der Planetenverteidigung erscheint es ratsam für Arecibo schnellstmöglich ein upgrade und leistungsfähigeres Radioteleskop zu errichten, welches in der Lage ist nicht nur neue Erkenntnisse zum Deep Space zu liefern, sondern auch kosmische Gefahren für die Erde rechtzeitig zu erkennen und neue Erkenntnisse zu deren Bekämpfung zu liefern.
Mir erscheint der Aufbau und die Inbetriebnahme eines solchen neuen Radioteleskopes von großer Wichtigkeit - wichtiger zumindest als für eine Milliarde US-Dollar Gesteinsproben vom Mars zu holen. Letzteres mag zwar für Geologen und die Erforschung des Mars interessant sein - ist aber gegenwärtig für das Überleben der menschlichen Zivilisation im Hinblick auf PHAs Gefahren von untergeordneter Bedeutung.
Eine Milliarde USD in den Aufbau einer flächendeckenden Planetenverteidigung zu investieren ist sicherlich sinnvoller als diese in sinnlosen Kriegen oder den Bau von Massenvernichtungswaffen zu versenken.
Der Aktienmarkteinbruch im Oktober der vordergründig mit COVID-19 in Zusammenhang gebracht wurde, dürfte möglicherweise auch der Schwächung des Planet Defense Programme geschuldet sein, welches mit dem Verlust des Arecibo Radioteleskopes einhergeht.
Das jährliche Budget der NASA zur Planetenverteidigung beträgt derzeit 150 Millionen USD - und ist innerhalb von 10 Jahren erfreulicherweise deutlich erhöht worden. Gleichwohl scheinen mir weniger als 0.50 USD pro Seele und Jahr in den USA für den Schutz des Lebens vor kosmischen Gefahren für die Menschheit nicht ausreichend um langfristig suffiziente Strukturen zur Planetenverteidigung zu errichten.
Europa glänzt in diesem Zusammenhang mit leicht stärkerem Engagement, wobei allein die Hera Mission als konkreter Test zur Planetenverteidigung rund 153 Millionen USD an Steuergeldern verschlingen wird, was im Vergleich zu den geplanten EU Militärausgaben im zweistelligen Milliardenbereich immer noch nur ein Tropfen auf den heißen Stein darstellt.
Wünschenswert wäre aus Sicht der Menschheitsfamilien, neben der Bekämpfung des weltweiten Hungers eine Neuausrichtung des Wertesystems weg von der Entwicklung von Massenmordinstrumenten hin zur Entwicklung von suffizienten Lösungskonzepten im Rahmen des Planetenschutzes durch deep space Lösungen, die geeignet sind Asteroiden und Kometen wenn möglich schon Jahre oder Jahrzehnte vor einem potentiellen Impact auf der Erde abzuwehren.
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Alles hat ein Ende :)
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Wo ein Ende ist, da ist auch ein Anfang. :-)
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