Quelle: Pixabay

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Browser Fingerprint

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Viele Menschen machen sich gar keinen Kopf um ihren Datenschutz und wenige machen sich einen, habe jedoch wenig Ahnung von der Materie.

Fakt ist, jeder Browser besitzt einen ziemlich eindeutigen Fingerabdruck. Da könnt ihr machen was ihr wollt, selbst VPN, Sandboxen oder Plugins, die den Datenschutz verbessern sollen, ändern dran nichts. Selbst wenn ihr „Do not Track“ im Browser aktiviert habt und alle Cookies ablehnt, ist dennoch der Fingerprint des Browsers sichtbar. Interessanterweise wird der Fingerabdruck je einzigartiger, je mehr jemand seinen Browser individualisiert. Jede Option, die den Browser vom Original-Zustand entfernt macht den Fingerprint des Browsers einzigartiger.
Hier könnt ihr euch mal ansehen, wie einzigartig eurer Browser-Fingerabdruck ist:
https://amiunique.org/fp

Jedes einzelne Attribut in der Konfiguration des Browsers macht den Fingerabdruck eindeutiger und der eine oder andere wird erschrocken sein, wie eindeutig sein Browser-Fingerabdruck ist. Wer sich jetzt keine Rübe macht, naja dem ist ohnehin nicht zu helfen. Bei denen ist es so, wie bei denen die sagen: „Überwachung? Mir doch egal, ich habe nichts zu verbergen.“ Das ist dasselbe als wenn ich sagen würde: „Meinungsfreiheit? Mir doch egal, ich habe nichts zu sagen.“

Das Thema wird auch so gut wie nie öffentlich zur Debatte gestellt, obwohl es meiner Meinung nach eines der größten Datenschutz-Probleme überhaupt darstellt. Ich meine, welchen Sinn hat Datenschutz überhaupt, wenn Dank Browser-Fingerprint trotzdem fast jeder einem Daten-Profil zugeordnet werden kann?
Jeder der sich um dieses Thema nicht bemüht, digitalisiert sich letztlich selbst, und ich kann euch versprechen, dass der Fingerprint des Browsers lange nicht alles ist …

Die ersten Fragen die sich jeder stellen muss lauten, warum wird ein Fingerprint überhaupt angelegt? Warum wurden Algorithmen entwickelt, die den Fingerprint automatisch erzeugen, auslesen und dann Daten zu diesem Fingerprint speichern? Warum?
Wie so oft liegt die Antwort schon in der Frage vergraben. Allein wer diese Frage stellt erkennt sofort, dass es einzig um Überwachung geht. Es gibt keine andere Antwort. Ob diese Überwachung letztlich der Gewinn-Maximierung dient oder der Überwachung durch den Staat ist letztlich zweitrangig; es geht um Überwachung und zusammentragen von Datensätzen, die sich eindeutig einem Browser zuordnen lassen. Wahrscheinlich sind die meisten Datenschutzbeauftragten, technisch gesehen, mit dieser Thematik überfordert, denn anders kann ich mir nicht erklären, warum aus deren Reihen da kein Wort kommt.

Auch gut zu wissen ist, dass der Fingerprint des Browsers nur den großen Tech-Konzernen dient. Ein Webserver kann diesen zwar auch erzeugen, aber letztlich hätte er dort keine andere als die Wiedererkennungsfunktion. Erst im Zusammenhang mit zugeordneten Profilen, welche Domain übergreifend Browser verfolgen wird der Fingerprint des Browsers kritisch.

Jetzt seid ihr schon mal ein bisschen schlauer als viele andere und wisst, was ein Browser-Fingerprint ist. Es ist ein Merkmal jedes Browsers, welches um so einzigartiger wird, je mehr Plugins und indviduelle Einstellungen jemand damit verwendet. Man könnte es mit einer MAC-Adresse vergleichen, diese ist jedoch konzeptionell bedingt immer eindeutig und Hardware gebunden.

Wer noch etwas mehr fachbezogene Informationen zum Fingerprinting des Browsers benötigt, findet hier eine ziemlich gute Publikation dazu:
https://coveryourtracks.eff.org/static/browser-uniqueness.pdf

Wer sich selbst des Themas annehmen möchte, muss den Begriff "Browser-Isolation" recherchieren. Wahrscheinlich ist da in Deutsch eher weniger Hilfreiches zu finden. Ich weiß auch nicht warum in der Sprache der Dichter und Denker immer weniger wirklich gedacht wird. Ach, ich weiß es schon ...

Hier schon mal ein ziemlich guter Anfang, leider auch nicht in Deutsch.

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