Die Ausbeute der heutigen Sammeltour an biologisch nachhaltig und klimaneutral erzeugten Goldstücken in Form von in grün verfaulter und fermentierter rabenschwarzer Schale verborgerner Wallnüsse, welche der Mob achtlos wie immer dort liegen lässt, wo Gottes Werk sie hin beförderte, füllte fast eine halbe Tüte.
Erinnerungen an die ersten Wallnüsse, die ich vor rund 25 Jahren sammelte werden dabei wach. Damals fernab der Zivilisation an der niederländischen Grenze, wo ich etwas mehr als 1 Jahr ohne Telefon und ohne Fernsehen mitten im wohl unbekanntesten Funkloch der Welt weilte und lebte und sogar ein Kamin im Winter einen romantisches Flair zauberte gab es einen Wallnussbaum, der sicherlich schon 100 Jahre alt gewesen sein mochte.
Die Wallnüsse von damals fielen im Herbst mitsamt ihrer grünen Schale auf den Boden.
Eines Abends beschloss ich dann diese Kostbarkeiten aufzusammeln und aus ihrer grünen Zwangsbehausung zu befreien, was sich im Nachhinein jedoch als denkbar schlechte Idee erwies.
Denn die grüne Schale ist in Wirklichkeit wie in der Politik ein Übel von ganz besonderer Natur. Wer die Nuggets der Wallnussfrucht aus ihnen befreien will wird durch die darin enthaltene Gerbsäure direkt mit dunkelbraunen Wallnussfingern belohnt. Sprich die Hände der so mit dem Fleisch der Fruchthülle in Kontakt gekommen Finger färben sich dunkelbraun ohne dass man diese in den kommenden Tagen und Wochen mit Wasser und Seife in ihren Ursprungszustand versetzten könnte. Das sieht nicht nur hässlich aus, sondern sorgt auch für unangenehme Nachfragen seitens derer die den Anblick der braun gewordenen Finger ertragen müssen.
Die Wallnüsse mit ihrer grünen Fruchtschale um ihren Kern sind somit ein sehr gutes Beispiel der Natur, wie schnell grüne Verlockungen und Verheissungen in einer braunen Katastrophe enden können.
Die Lösung für dieses Problem ist die Holzhammermethode. Man gibt Vorsichtig der grünen Schale eins auf die Nuss und mit etwas Glück gelangt man an die Privilegien der vormals grünen Früchte.
Ansonsten bleibt als Option nur mit Handschuhen bewaffnet die manuelle Beseitigung des grünen Gammels der sich besitzergreifend um die kostbaren Nusskerne zu legen pflegt.
Ist einem dies gelungen so kann man nur hoffen, dass sich unter der rauhen und harten Schale der Nuss auch noch ein wohlschmeckender und bekömmlicher Kern dann findet. In Zeiten explodiernder Preise von fast 30€ pro Kilo echter Biowallnüsse wird in der heutigen Zeit die unverdorbene Wallnuss dadurch zu einem echten Goldnugget...😜
Denn hohle Nüsse gibt's bekanntlich in diesem Land inzwischen mehr als genug...
Peace & Love.
✨🦋🙏