COVID-19 Therapie - ist Hydroxychloroquin wirklich wirkungslos?

in hive-129768 •  5 years ago  (edited)

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COVID-19 - die Tuberkulose des 21. Jahrhunderts? - Bildquelle: pixabay

Liebe Freunde des Friedens und der Liebe,

liebe Freunde der Freiheit und des Glücks,

liebe Mitleser,

Hydroxychloroquin wurde zuletzt in den Mainstreammedien in der Therapie der COVID-19 Erkrankung als wirkungslos, teilweise sogar als gefährlich eingestuft. Die Darstellung in den Medien bezieht sich dabei auf ein retrospektives Studiendesign und nicht auf prospektive doppel blind randomisierte Studien. In der Studie in der Hydroxychloroquin allein oder in Kombination mit Azythromycin untersucht wurde fällt auf, dass von insgesamt 368 Patienten nur 17 Patienten weiblich waren. In wieweit hier geschlechtspezitische Differenzen in den Behandlungsgruppen bestehen ist mir nicht bekannt.

Fakt ist in dieser Studie dass die Indikation zur Beatmung in der Gruppe der Hydroxychloroquin + Azythromycin behandelnten Patienten in nur 6.9 Prozent der Fälle erforderlich war im Vergleich zu 14.1 Prozent der Patienten, die weder Hydroxychloroquin oder Azythromycin bekommen haben.

In der Hydroxychloroquin Gruppe der COVID-19 Patienten allein wurde in 13.3 Prozent eine Beatmung erforderlich. Ob die leicht erhöhte Sterblichkeit in der Hydroxychloroquin Gruppe ursächlich mit Hydroxychloroquin vergesellschaftet ist, bleibt offen, ebenso über die statistische Signifikanz dieses Ergebnis.

Unklar ist auch, wann die Therapie mit Hydroxychloroquin begann, was meines Erachtens von großer Bedeutung für eine antivirale Therapie ist. Denn aus Zellkulturversuchen wissen wir, dass Hydroxychloroquin innerhalb von 2 Stunde post infectionem gegeben werden muss. Noch besser ist das Ergebnis von Hydroxychloroquin in vitro gewesen, wenn es 5 Tage vor der Viruschallange in der Zellkultur gegeben wurde. Ich gehe davon aus, dass in der Studie, auf welche die Medien Bezug nehmen in aller Regel die Hydroxychloroquintherapie zu spät einsetzte um noch einen ausreichenden antiviralen Effekt zu erreichen.

Am interessantesten werden meines Erachtens die Ergebnisse einer laufenden Studie in den USA sein, bei der 10000 Mitarbeiter des Gesundheitssystem prophylaktisch eine Hydroxychloroquintherapie erhalten in Abgrenzung zu einer Kontrollgruppe die nur ein Shamepräparat erhalten. Ich gehe davon aus - mit Blick auf die Zellkulturergebnisse - das in der Prophylaxe einer SARS-CoV-2 Infektion das bekannte Antimalariamittel seine beste Wirkung erzielen wird. Abklärungsbedürftig bleibt im Rahmen der laufenden klinischen Studien ob Hydroxychloroquine als stand alone Therapie tatsächlich ursächlich mit der dargestellten erhöhten Sterblichkeit verantwortlich ist oder andere Aspekte hier eine Rolle spielen (Patientenauswahl, Geschlechtervereteilung, Schweregrad der COVID-19 Erkrankung zu Behandlungsbeginn etc.)

Grundsätzlich ist eine frühzeitige antivirale Therapie sicherlich erfolgversprechender als eine Therapie die erst nach Tagen oder erst bei Klinikeinweisung erfolgt.

Grundsätzlich zeigt die retrospektive Studie aber, dass die Anwendung von off-label Therapie grundsätzlich nur unter ärztlicher Aufsicht und im Rahmen klinisch gut geführten Studien erfolgen sollte um schlussendlich verwertbare valide Aussagen zu erhalten.

Sollten die laufenden klinischen Studien zeigen, dass eine antivirale Therapie mit Hydroychloroquin nicht erfolgsversprechend sein sollte oder gar bestätigen, dass die Therapie mit dem Antimalariamittel einen ungünstigen Verlauf mit Todesfolge sogar begünstigt, dann ist zu klären welche Immunpathologie für solche Ergebnisse verantwortlich ist und ob diese kausal mit Hydroxychloroquin im Zusammenhang steht oder eine anderweitige systemische Ursache hat.

Ich gehe davon aus, dass eine Therapie mit Hydroxychloroquin nur dann eine Chance auf Erfolg haben kann, wenn

a. keine Überdosierung (entgegen den Ergebnissen aus den Zellkulturversuchen) eingesetzt wird und

b. die Therapie möglichst frühzeitig sinnvollerweise erfolgt ehe die Virusmehrung im Organismus des Infizierten schon auf vollen Touren läuft.

c. die Therapie zusätzlich mit einer immunmodulierenden Therapie bei einer überschiessenden Immunantwort erfolgt - beispielsweise in Kombination mit einer IL-6 Inhibition in bereits fortgeschrittenen Stadien einer COVID-19 Erkrankung zusammen mit einer antithrombotischen Therapie mit Blick auf die Problematik der dissemenierten intravasalen Gerinnung in den Spätstadien der viralen Sepsis auf die Hydroxychloroquin selbstredend keinen Einfluss mehr haben kann.

Der Umstand dass die Beatmungspflicht in der Kombigruppe (Hydroxychloroquin + Azithromycin) sich gegenüber der Gruppe der nichtbehandelten Patienten halbiert hat, ohne dass die Sterblichkeit in der Azythromycin+Hydroxychloroquin Gruppe hoch ging, weist auf einen potentiellen Benefit für die Kombitherapie. Allerdings ist abzuwarten, wie die Ergebnisse der laufenden klinischen prospektiven Studien - auch im Hinblick auf den Zeitpunkt des Behandlungsbeginns - schlussendlich ausfallen.

Unbeschadet der zukünftigen Ergebnisse der Hydroxychloroquintherapiehypothese ist meines Erachtens die Erforschung weiterer antiviral wirkender Substanzen erstrebenswert. Potentielle weitere Kandidaten wie Chlorpromazin, Dynasore oder auch Glycerhycin aus der Süßholzwurzel, wie auch Iverctim bzw. Nitazoxanid und nicht immunsupressiv wirkende CsA Analoga sind interessante weitere Optionen über deren Einsatz bei SARS-CoV-2 Infektionen diskutiert werden sollte.

SEND with LOVE!

PEACE!

Quelle:
(1) Hydroxychloroquine und Tocilizumab zur Behandlung eines Nierentransplantierten COVID-19 Patienten
(2) Hydroxychloroquine und COVID-18 - British Medical Journal

Important note:

The information provided here is based on the author's conclusions and own considerations of community members. The author's or community members conclusions do not represent any kind of therapy recommendation for emerging infectious diseases or infected patients, since there are still no clinical efficacy tests for these theoretical considerations for therapy of infectious diseases, which would prove a benefit for this type of treated patient - also if the author of an article is propably personally convinced that such therapy or test or vaccine can be of benefit to infected patients. As there are no clinical studies to date on the use of offlabel drugs and substances for virus infections in humans, as far as I know, therapeutic treatments with these substances should only be carried out as part of a clinical trial in suitable centers. The use of drugs mentioned in this article or other articles in this community by other members as part of an off-label use in the case of coronavirus infection or other kind off illness is explicitly discouraged due to the lack of data in human use until now, as long as the benefit of appropriately treated patients with consideration of the side effects of such therapies is proven in controlled studies could.

This contribution is only intended to encourage scientists to make increased efforts to develop adequate antiviral therapies that have a broad spectrum of antivirals. They are to be understood by the author of this article as a medical-theoretical contribution to the improvement of medical care for people all over the world - but do not include any kind of trade request for their practical implementation in humans without prior clinical examination by appropriate centers.

Off-label use of such experimental therapeutic strategies in the case of emerging viral diseases is at present not recommended by the author of this article. The presented informations are only representing theoretical therapeutic strategies mentioned by the author or other members to induce further clinical investigations in the field of emerging infectious diseases in future

Wichtiger Hinweis:

Dieser Beitrag stellt keine Empfehlung zur Anwendung von Medikamenten oder anderen Substanzen für die Behandlung von Erkrankungen oder Infektionen dar, sondern dient ausschliesslich zu Informationszwecken und dem wissenschaftlichen Austausch. In konkreten Erkrankungsfällen sollten Patienten und Erkrankte stets das weitere therapeutische Vorgehen mit den jeweils behandelnden Ärzten abstimmen - zumal der offlabel Einsatz von bislang klinisch nicht erforschten Therapieoptionen mit erheblichen Risiken für Leib und Leben verbunden sein kann und sich der Stand der Wissenschaft fortlaufend ändert.

Für die Richtigkeit der in diesem Beitrag gemachten Angaben wird jegliche Gewähr ausgeschlossen, da teilweise eigene Schlussfolgerungen auf Grundlage der Arbeiten von Dritten gezogen werden, für die bislang jeder wissenschaftliche Beweis fehlt. Im Zweifel ist der behandelnde Arzt zu fragen und die Möglichkeit anderer Ursachen für eine Erkrankung ebenso in Erwägung zu ziehen.

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