RE: Sex, Sechs oder 6, ach macht doch was ihr wollt der kleine Don hat Geburtstag, Hurrraaaa

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Sex, Sechs oder 6, ach macht doch was ihr wollt der kleine Don hat Geburtstag, Hurrraaaa

in hive-146118 •  6 days ago 

Ich publiziere in der Community einer Deutschlehrerin. Da muss alles passen, oder ich kasper nur rum.

..da drüber denke ich inzwischen gar nicht mehr nach, man(n) oder Frau wird mir verzeihen wenn das ein oder andere Wortgebilde mittlerweile etwas falsch herüber kommt bei der Verwendung von von drei anderen Sprachen als Hauptkommunikationsquell wird man mir das nachsehen können (und hey war da nicht noch was mit Reform hier, Reform da).

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  ·  6 days ago (edited)

Ja, da war was mit Reform. Unsere Sprache ist allerdings so komplex, dass sie ohne Regeln nur bedingt funktioniert. Alleine die Groß-Kleinschreibung ist oft entscheidend für das Verständnis von Text.

Der Duden Mentor hat mir heute Nacht nahezu 80 Prozent meiner Kommas gestrichen und ich muss sagen, jedes Komma macht jetzt mehr Sinn. Erst war der Text Hackfleisch. Mit dem Mentor ist ein Steak daraus geworden. Ich stelle gerade bei den fleißigsten Schreibern immer wieder die gleichen Fehler bei ss und ß fest. Hier hat die Reform mit einer sinnvollen Regel doch endlich so viel Entspannung gebracht, dass korrekte Schreibweise eigentlich kein Problem mehr sein sollte.

Natürlich kann es prinzipiell jedem egal sein wieviel Fehler sich im Text verstecken, wenn der Sinn deutlich wird. Wir sind selbstbewusst, erwachsen und hoffentlich immer flexibel. Trotzdem ist es ein Genuss für Leser, wenn fehlerlose Texte ihren Gedanken schmeicheln. Als geschundener Frankfurter Rundschau-Kenner, gerate ich immer wieder aus dem Gleichgewicht beim Verarbeiten unredigierter Texte. So ist jetzt jeder Text in dem ärgerlich werdenden Blatt. Fehler sind und bleiben beim Lesen eine Zumutung. Weil man von Fehlern gezwungen wird, in kontextfremde Denkzweige zu wechseln, anstatt der Mitteilung weiter Konzentration zu widmen.

Das hat auch nichts mit elitärem Bildungsbürgertum zu tun. Deren Abgrenzungsmechanismen gehen mir auch auf die Nerven mit ihrem Lebensmittelsnobismus, artifizieller Kunstmusik, aufgesetzter Fremdwortnutzung und gut versteckter Gier. Man gewinnt trotzdem nicht durch Nonchalance bei der Rechtschreibung. Damit schadet man nur dem eigenen Bild. Denn gerade in der Sprache geht es nicht in erster Linie um Status, sondern alleine um Verstehen, Ästhetik und nicht zuletzt Konzentration. Es gilt, jede Störung im Gefüge zu vermeiden, denn man fliegt schnell raus aus der Leselust, wenn Texte holprig werden.

Besonders in einer deutschsprachigen Community ist es daher nur höflich auf die eigene, wirklich nicht leichte Sprache zu achten. Schließlich will Chriddi ihre Community als Speerspitze gepflegter deutschen Sprache verstanden wissen und ich respektiere das. Selbst wenn es doppelt so viel Arbeit bereitet. Ich schreibe dann halt weniger. Leser danken dir orthographische wie stilistische Kleinlichkeit zuverlässig mit maximaler Verweildauer. In einem handwerklich soliden Text haut niemand mittendrin ab.