Der UV-Index - wann wird die Sonne für den Menschen zur Gefahr?

in hive-146118 •  2 months ago  (edited)

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Ein Sonnenschirm hat im besten Fall einen UV-Schutzfaktor von 10-20 - Bildquelle - unsplash

Sonne satt - der Eigenschutz der Haut vor UV-Strahlung der Sonne ist jedoch leider begrenzt...

Der UV-Index ist vermutlich schon vielen begegnet, die eine Vitamin-D App auf ihrem Smartphone nutzen. Seit der Coronazeit geniesst Vitamin D bei vielen einen Kultstatus, was im Hinblick auf die vielen positiven Eigenschaften, die es auf die Gesundheit des Menschen entfaltet - mehr als berechtigt erscheint. Das auf natürliche Art und Weise erworbene Vitamin D, welches durch Sonnenlicht in unserer Haut gebildet wird, erfreut sich dabei sehr großer Beliebtheit. Und so kommt es, das so manch ein Influencer -
selbst gestandene Ärzte - als Verfechter des oberkörperfreien Lebens in diversen Social Media Formaten in Erscheinung treten.

Was viele dabei nur zu gerne vergessen ist, dass die die Dosis das Gift ausmacht. Dies gilt im übrigen nicht nur für das Sonnenlicht und dessen UV-Strahlung, sondern auch für Medikamente, Wirtschaft und alle anderen Lebensbereiche des Menschen.

Im Fall des Sonnenlichtes ist der Sonnenbrand die rote Linie, die es in jedem Fall zu beachten gilt. Gibt er doch das Feedback an die Betroffenen, dass der Aufenthalt im Freien zu lange und zu intensiv und zu ungeschützt war und eine Schädigung der Haut bereits hervorgerufen hat. Die Dosis in Minuten, die es für die Rötung bzw. den Sonnenbrand der Haut dabei braucht - nennt man auch Standard Erythemdosis - oder kurz SED.

Die SED wiederrum ist abhängig vom jeweiligen Hauttyp des Menschen, von denen insgesamt derzeit 4 verschiedene definiert werden. In Deutschland und MItteleuropa ist innerhalb der indigenen Bevölkerung der Einheimischen der kaukasische Hauttyp 2 vorherrschend. In Nordeuropa eher der Hauttyp 1 und in Nordafrika und Südeuropa hingegen der Hauttyp 3 und in Afrika der Hauttyp 4.

Beschränken wir uns auf den Hauttyp 2 - der wohl für die meisten in unseren Breiten lebenden Vertreter des homo sapiens zutreffen dürfte.

Für diesen Hauttyp 2 gilt nach Angaben der wissenschaftlichen Literatur bei der Berechnung der maximalen Expositionszeit in der Sonne im Hinblick auf den UV-Index ein Umrechnugsfaktor 0.9. Also nichts weltbewegendes und eine dafür leicht zu merkende Zahl.

Dieser Umrechnungsfaktor ist daher relevant, weil er eben beim Ermitteln der SED - also der Standard Erythemdosis - bis zum Auftreten eines Sonnenbrandes - zum Einsatz kommt.

In der Mittagszeit erreicht der UV-Index in Deutschland derzeit Werte von bis zu 10 - auf einer Skala von 1-11 - bezogen auf einen Aufenthalt in Meereshöhe. Je 1000 Meter Höhenunterschied kann die Strahlenbelastung durch UV-Strahlen - und damit auch das Hautkrebsrisiko im fortgeschrittenen Alter - um bis zu 30% ansteigen. Dies gilt es bei der Berechnung der maximalen Aufenthaltsdauer im Sonnenlicht zu beachten.

Kommen wir zu Sache und gehen davon aus, dass Sie zu Vertretern des Hauttyps 2 gehören.
In dem Fall liegt ihr Umrechnungsfaktor bei 0.9. Nehmen wir für den heutigen Hochsommertag an ihrem Aufenthaltsort einen UV-Index in der MIttagszeit von 10 an - so errechnet sich aus 10x0.9 ein Kalkulationsfaktor für die SED in der Sonne von 9, den wir zur Ermittelung der maximalen Expositionszeit brauchen:

Berechnung der maximalen Aufenthaltszeit mit Hilfe des UV-Index und des Umrechnungsfaktors für den Hauttyp 2:

Die genaue Aufhentaltsdauer mit ungeschützter Haut errechnet sich dabei bezogen auf eine volle Stunde - also 60 Minuten. Nun rechnen wir:

60 Min geteilt durch 9 (den Umrechnungsfaktor für Hauttyp 2 bei einem UV-Index von 10) = 6.6666666666 Minuten.

Sprich an einem Hochsommertag wie heute erreichen sie bereits nach nicht einmal 7 Minuten bei ungeschützter Haut in der Mittagszeit ihren SED-Schwellenwert der zum Sonnenbrand ihrer ungeschützten Haut führt, wenn sie wie die meisten von uns zum Hauttyp 2 gehören.

Alles was danach kommt darf man meines Erachtens in den Bereich der Gesundheitsgefährdung der Haut einordnen.

Für Kinder und Jugendlich unter 15 Jahren, bei denen die UV-Schutzmechanismen der Haut sich noch nicht voll entwickelt haben sollten Eltern besondere Vorsicht walten lassen, so denn sie ihren Kindern mit einer Latenzzeit von über 30 Jahren nicht im späteren Lebensalter eine Hautkrebserkrankung zumuten wollen.

Mit Überschreiten der Standarderythemdosis verkehrt sich das Sonnenbad unter freiem Himmel mit Erreichen des SED Schwellenwertes in sein Gegenteil - es dürfte mehr schädigend wirken, als viele annehmen und mit fortschreitendem Alter das Auftreten von Hautkrebserkrankungen erheblich begünstigen. Denn auch hier gilt - die Haut vergisst nichts.

Die Akkumulation der UV bedingten Schäden des Hautorgans über die Lebenszeit sind nicht rückgängig zu machen - genauso wenig wie die Schäden welche die vermeintliche "Impfung" von Biontech angerichtet hat.

Sollten Sie sich also länger als 6 Minuten ungeschützt in der Sonne an den Hochsommertagen aufhalten, dann sollten Sie auf jeden Fall über einen effizienten Sonnenschutz nachdenken. Beachten Sie dabei, dass ein weisses durchgeschwitztes Baumwoll-T-Shirt bestenfalls einen Lichtschutzfaktor von 2 erreicht - sprich aus 6 Minuten Aufenthaltsdauer werden maximal 12-13 Minuten Aufenthaltsdauer bis zum Erreichen des SED-Schwellenwertes.

Kokosfett kommt übrigens auf einen Lichtschutzfaktor laut Literatur von ca. 7 - ebenso wie Olivenöl. Reiben sie sich damit ein dann haben dann erhöht sich die Erythemzeit um rund das 7-fache.

Am Strand oder im Hochgebirge auf einem Gletscher dürfte selbst dass nicht ausreichend sein. Daher sollten sie mit Lichtschutzfaktor 50+ arbeiten - vor allem wenn sie viel im Freien, im Garten oder sich an der frischen Luft aufhalten.

In der Mittagssonne ist dabei ein Schattenplatz stets der direkten Sonnenexposition vorzuziehen. Denn auch der Schatten eines Baumes kommt immerhin auf einem Lichtschutzfaktor von bis zu 20.

Happy Weekend.

Peace.

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Okay, 6 Minuten sind nicht viel. Da habe ich heute definitiv mehr Sonne abbekommen... allerdings ohne explizit in der Sonne zu liegen. Eher bei allgemeiner Bewegung im Freien.

Bezieht sich die Angabe eigentlich auf Haut, die - ich sag's mal laienhaft - ungebräunt ist. Oder erhöht sich der Wert, wenn die Haut schon einen gewissen Bräunungsgrad hat?

Was mich auch interessieren würde: Wie gehst du mit dieser Erkenntnis um? Sonnencreme oder Wohnzimmer?

Moin,

bei gebräunter Haut erhöht sich die Zeit bis zum Erreichen der SED Schwelle mitunter um den Faktor 10-20. Allerdings relativiert dies nicht das Krebsrisiko.

Hinsichtlich Sonnenschutz meide ich die Mittagssonne. Beruflich bin ich eh viel im Dunkeln unterwegs.

Gleichwohl bin ich vorbelastet durch einige Sonnenbrände in meiner unbedarften Zeit als Jugendlicher und viele Aktivitäten in der freien Natur.

Der Schutz der Sonnenterrassen mittels Hut Sonnencreme oder Aufenthalt im Schatten ist sicherlich sinnvoll.

Mit der Beantwortung zu Fragen rund um den Sonnenschutz lassen sich sicherlich weitere Blogbeiträge füllen.

Letztendlich gilt auch für das UV-Strahlen Risiko dasselbe wie für Röntgenstrahlen. Ein fixer Grenzwert bedeutet nicht, dass schon geringer Strahlendosen sich kummulativ bei der Induktion von Krebsvorstufen oder Hautkrebs nicht später bemerkbar machen.

Die SED Dosis ist insofern in meinen Augen ein guter Kompromiss zwischen der physiologischen Notwendigkeit einer ausreichenden Vit. D Synthese und den damit einher gehenden Risiken für Hautkrebs.

Was gar nicht geht ist ungeschützt am Strand oder auf einem Gletscher in der Sonne zu baden.

Wer viel im Garten arbeitet, im Freien unterwegs ist oder Fahrrad fährt sollte sich schützen.

Beim Fahrradfahren habe ich nicht drauf geachtet, was sich in der Summe jedoch böse rächt.

Daher besser einmal zuviel als einmal Zuwenig eincremen oder wie die Rocker auf ihren Bikes einen Halsschal oder ein Halstuch anziehen.

Ich bin da auch etwas vorsichtiger, jedoch nicht übertrieben. Wenn ich weiß, dass ich länger draußen dauerhaft der Sonne ausgesetzt sein werde, nehme ich vorsorglich die Sonnencreme. Obwohl ich wahrscheinlich auch zu denen gehöre, die nicht genug auftragen. Die richtige Menge ist wohl auch so eine Unbekannte... und, wie du schon sagtest, eines der weiteren möglichen Blogbeiträge.

Zum eigenen Umgang fragte ich deshalb, weil ja oft Theorie und Praxis auseinander fallen. Vieles weiß man zwar, aber so 100-prozentig hält man sich doch nicht dran. Auch weil vielleicht im Hinterkopf noch die Kenntnis schlummert, dass nicht jeder Körper gleich reagiert...

Thank you very much.

✨🦋🙏

Sun is love. But too much love will kill you, or at least that's what Freddie said.

👍👍👍

The sun can really be a great danger if we don't really know how to actually handle the effect at times actually