🤾‍♂️Fußball EM 2024 Es ist geschafft???🤾‍♂️

Es ist geschafft, ja, kann man sagen, die deutsche Mannschaft hat sich achtbar aus der EM verabschiedet. Sie ist nach dem Achtelfinale ausgeschieden aber mit einem faden Beigesschmack, verursacht durch die eigenwillige Regelauslegung des englischen Schiedsrichters, unter Mitwirkung des VAR (Video Assist Referee). Aber der Reihe nach. Den Sieg erreichte die spanische Mannschaft durch zwei Bilderbuchtore. Die Spanier waren der große Favorit in den Voraussagen vieler Experten, spielten aber keineswegs überlegen. Ganz im Gegenteil, die deutsche Mannschft hielt das Spiel erstaunlich offen, konnte das 1:0 der Spanier ausgleichen und erreichte die Verlängerung. In der Folge erspielten beide Teams gute Torchancen, die aber nicht genutzt wurden. In der 2. Hälfte der Verlängerung kam es zu der oben angesprochenen Situation, die für große Aufregung und Unmut sorgte. Ein Abwehrspieler der Spanier bekam einen scharf geschossenen Ball im Strafraum an die Hand. Die aktuelle Regel sieht hier Strafstoß vor, wenn der Arm nicht nahe genug am Körper angelegt ist. Nach dieser Regel ist auch sehr oft entschieden worden, in der Annahme, daß die zur Verfügung stehende Technik (VAR) hilfreich ist. Vorher hat der Schiedsrichter allein entschieden. Wurde die Hand angeschossen, womöglich aus kurzer Entfernung und/oder für den Spieler schlecht sichtbar, hat er Strafstoß gepfiffen, wenn die Hand erkennbar zum Ball geführt wurde. Die Beurteilung der Situation hat natürlich oft zu Meinungsverschiedenheit und Kritik am Schiedsrichter Anlaß gegeben. Man hatte gehofft mit Einführung des VAR gerechter und besser akzeptierbar entscheiden zu können. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. VAR führt zu vielen Unterbrechungen, da strittige Situationen wie Fouls, Abseits, Ausbälle, Störungen u.ä. überprüft werden und zu lästigen Spielunterbrechungen führen.
Im vorliegenden Fall war das Handspiel so deutlich, in Normalgeschwindigkeit ohne Zeitlupe zu erkennen, ohne daß ein Pfiff des Schiedsrichters erfolgte oder daß VAR eingegriffen hätte. Die Aufregung darüber ist verständlich. Wenn so eine Regelung vorgesehen ist, dann muß sie auch konsequent angewendet werden. Trainer Nagelsmann: Da nach dieser Regel verfahren wird hätte ein Strafstoß erfolgen müssen, da der Torschuß durch ein Handspiel des Spaniers verhindert wurde.
Möglicherweise ist durch diese Schiedsrichterentscheidung der Spielausgang wesentlich beeinflußt worden. Es sollte mit ein Grund sein die Anwendung dieser Regelung zu überdenken. Das angeschossene Handspiel wird durch VAR auch nicht zweifelsfrei entschieden. Andererseits ist zu bedenken, hätte es einen Strafstoß gegeben, hätte die Ausführung für den Spieler einen Riesendruck erzeugt. Die Aufregung hatte sich noch nicht gelegt, da gelang den Spaniern mit einem Zauberkopfball die erneute Führung. Trotz einiger guter Chancen für das dt. Team war die Entscheidung zu Gunsten der Spanier gefallen. Die Zerreißprobe eines eventuellen Elfmeterschießens blieb uns erspart. Mir jedenfalls war es recht so. Die sehr optimistischen Träume der Fans gingen nicht in Erfüllung. Es war schön zu erleben, daß die jeweils eingesetzten Spieler, als geschlossene Mannschaft, aufopferungsvoll gekämpft haben, was in der Vergangenheit oft nicht der Fall war.
Das war sehr wichtig, denn der Stellenwert des Fußballs ist doch ziemlich hoch. Ich habe noch den Sieg der deutschen Fußballmannschft von 1954 in Erinnerung, da hatte der Gewinn der Weltmeisterschft mit zum Aufschwung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg beigetragen. Doch so bedeutsam war es dieses mal wohl nicht. Man kann ja auch nicht mehr sagen es ist ein Spiel, denn es geht um sehr viel Geld, Verträge, Karrieren und Reputation vieler Akteure. Die deutsche Mannschaft ist nicht mehr dabei, dennoch ist mein Interesse an der EM unverändert.