Das muss nicht sein!

in hive-199722 •  3 years ago 

Dann sollten die Menschen sich fragen: ob sie nicht ein wenig übertreiben.
Den kein Mensch, hat es in Deutschland nötig auf der Straße zu sitzen und schon gar nicht, bei denn hiesigen Temperaturen.
Es suchen sich die Leute selbst aus und Sie entscheiden, ob sie es möchten oder nicht.

Jeder der,der draußen leben möchte, hat es für sich entschieden.
Ich kannte mal einen, der draußen auf der Straße lebte.
Über 30 Jahre, tingelte er umher.
Ich versuchte ihm zu helfen, aber er wollte keine Hilfe.
Er wollte weder Unterstützung von den Ämtern noch sonstiges.
Er nannte es: nicht dem Staat zu Last fallen. Er schämte sich zum Amt zu gehen.
Das finde ich als falscher Stolz.

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Ich habe mir den Mund fusselig geredet, aber alles half nichts.
Ich kannte seine Lebensgeschichte und versuchte, das er wieder Fuß fasste.
Er aber entschied sich für die Straße.
Jeder hier im Erftkreis, kannte ihn und seine Geschichte.
Er war mal ein sehr angesehener junger Mann.
Er hatte Frau,Kinder,Haus,Arbeit alles.
Durch Scheidung seiner Frau, verlor er jedoch alles.
Er verlor den Boden unter den Füßen.
Da er anfing zur Flasche zu greifen und nicht mehr Herr seiner Sinne war, haben die Kinder ihn kurzerhand in den Ende 80er für unzurechnungsfähig erklärt und nahmen ihm alles weg.
Daraufhin landete er mit gerade 40 Jahre auf die Straße und fand den Weg nicht mehr zurück.
Für ihn war das Leben irgendwie nicht mehr das Leben das er hatte.
Mit seiner Frau war er über zwanzig Jahren verheiratet.
Sie waren beide 18 als sie sich das ja-Wort gaben.
Und nun war mit einem Mal für ihn alles vorbei.

So war sein Ausweg der Alkohol und die Straßen.

Leider ist er auch auf der Straße bis zum Schluss geblieben.
Mit nur 72 Jahren wurde er tot in einem Graben aufgefunden.
Ich hätte mir für ihn was anderes gewünscht!aber er hatte es so entschieden.

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Ja, das war einmal der gängige Weg in die Obdachlosigkeit.

Heute hat sich das Bild etwas verschoben. Aus der ehrenamtlichen Tätigkeit in der Kältehilfe kenne ich viele, aus meiner Sicht in Berlin die überwiegende Anzahl, die schlicht kein Obdach haben, weil sie ihre Wohnung verloren haben - Eigenbedarfskündigung, Trennung, Mietschulden, WG-Streit,... und weiter jeden Tag zur Arbeit gehen. Arbeit, Rente, geregeltes Einkommen haben. Und keine Wohnung finden. Außerdem nimmt die Zahl derer zu, die aufgrund psychischer Erkrankungen durch bestimmte Raster und damit auch durch das soziale Netz fallen.

Früher war es sehr schnell gegangen, das einer Entmündigt wurde.
Zum Glück ist es heute nicht mehr so schnell möglich.
Ich kenne sehr viele, die in den 80 er einfach mal so entmündigt wurden. Vor allem behinderte Menschen, wurden jegliche Rechte genommen.

Stimmt. Manche Leute sind aber einfach nicht in der Lage, strukturiert den sogenannten Mitwirkungspflichten nachzukommen. Teils der besagten psychischen Erkrankungen wegen, teils auch suchtbedingt. Da ist man ganz schnell vergessen und abgedrängt...

Ich habe selbst eine erwachsene Tochter mit geistiger Behinderung.
Ich bin froh, das es das heutzutage nicht mehr gibt.
Sie steht unter Vormundschaft und hat ein Mitbestimmungsrecht.
Alles was meine Tochter nicht kann, übernimmt der Vormund und es wird sich darüber unterhalten, was für sie das beste ist.

Das ist gut so! Alles andere war menschenverachtend.

Aber nicht jeder läßt sich auf diese Betreuung in dieser Form ein - uns man wird nicht gezwungen, bestimmte Dinge zu tun solange man keine Fremdgefährdung darstellt. Dadurch landen tatsächlich Menschen auf der Straße - die ggf. einen Betreuer hatten oder haben, aber nicht auf die Ansprache reagieren.

Traurige Geschichte. Wenn man älter und erfahren ist, kann man jede Episode, die Du beschrieben hast, verstehen und nachfühlen.

Besinnliche Weihnachten.

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