Ich habe mir eine neue Kamera gekauft. Eine neue, alte - Aus dritter Hand eben. André Duhme, ein Fotograf, dem ich bei Instagram folge, bot seine Leica M-P 240 zu Verkauf an und ehe ich mich versah, trafen wir uns zur Übergabe.
Ich habe, wenn ich irgendwo unterwegs bin, meistens die Fuji X-30 eingepackt, weil mir die 5D MKIV auf Dauer viel zu schwer wird. Bei den letzten Ausflügen musste ich allerdings feststellen, dass ich mit der X-30 immer wieder an irgendwelche Grenzen stoße. Bei schwierigen Lichtverhältnissen fängt sie sehr schnell an zu rauschen und gerade auf einem Wochenendtrip möchte ich auch in den Abendstunden noch rauschfrei fotografieren können.
Mit einer Leica liebäugle ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit, nur war sie mir immer viel zu teuer und so richtig habe ich mich an eine Messsucherkamera nicht herangetraut. Irgendwann in den sehr frühen Morgenstunden kam ich in Wuppertal an und André quälte sich dafür extra aus dem Bett. Er sagte, dass mache er für die Kamera sehr gerne, denn eine Leica brauche eine Geschichte.
Meine ist eben diese. Wir gingen kurz das Zubehör durch und ich stieg wieder in mein Auto. Nun war ich Besitzer einer Leica M-P 240. Bei eBay hatte ich mir einen Tag zuvor ein Voigtländer Ultron 35mm ersteigert und auch das sollte am nächsten Tag bei mir sein.
Wieder in Berlin angekommen, konnte ich es kaum noch erwarten, endlich die ersten Bilder mit der neuen Kamera zu machen. André sagte mir, dass es eine völlig andere Art des Fotografierens sei und nach den ersten vier Bildern, wusste ich, was er meinte. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass ich sehr viel mehr Übung brauche. Das Fotografieren mit einer Messsucherkamera bedeutet fotografieren ohne Autofokus. Den Fokus zieht man, indem man durch den Sucher schaut und zwei Bilder übereinander legt.
Sind diese Bilder überein, ist das zu fokussierende Objekt scharf und genau das braucht eine Menge Übung. Für den Anfang werde ich mich wohl nicht an schnelle Situationen herantrauen, denn ehe ich das Objekt fokussiert habe, ich die Situation schon wieder eine ganz andere. Ich habe aber das Gefühl, dass diese bewusstere Art des Fotografierens wahnsinnig förderlich für die eigene Wahrnehmung sein kann.
Noch habe ich nicht genügend Bildmaterial zusammen, um es hier zu veröffentlichen, aber sobald das Wetter draußen es irgendwann mal wieder zulässt, hole ich das nach.
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