Welche Geldanlage lohnt sich bei hoher Inflation?

in kapitalanlage •  3 years ago  (edited)

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In Zeiten von hoher Inflation muss man sein Geld gut investieren, damit es durch die Inflation nicht an Wert verliert. Es gibt heutzutage glücklicherweise viele verschiedene Möglichkeiten sein Geld anzulegen und es vor der Inflation zu schützen. Aber welche Anlageklasse ist am besten geeignet? Immobilien, Aktien, Rohstoffe oder doch Kryptowährungen?

In diesem Artikel will ich mir mit dir die verschiedenen Anlageklassen genauer ansehen und auf die jeweiligen Vor- und Nachteile der Anlageklasse in Zeiten hoher Inflation eingehen. Beginnen wir aber erst einmal mit der Grundsatzfrage...

Was ist Inflation?

Inflation ist ein Phänomen, bei dem der Preis einer Ware oder Dienstleistung über einen längeren Zeitraum hinweg ansteigt. Die Ursache für eine Inflation ist meist eine zu hohe Geldmenge im Vergleich zur Wirtschaftsleistung. Die Folge ist, dass der Wert des Geldes abnimmt und die Kaufkraft entwertet wird.

Steigt die Inflation, bedeutet das, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen im Allgemeinen steigen. Es bedeutet auch, dass der Wert deines Geldes sinkt. Hast du zum Beispiel 1.000 Euro auf deinem Spar- oder Girokonto und die Inflation beträgt 4 % pro Jahr, dann werden diese 1.000 Euro nach einem Jahr nur noch 961 Euro wert sein.

Du hast natürlich noch immer 1000€ auf dem Konto, aber die Kosten für alle Waren und Dienstleistungen werden so stark gestiegen sein, dass du dir eben nur noch so viel kaufen kannst wie du vor einem Jahr für 961€ hättest tun können. Die Inflation bewirkt also, dass du jedes Jahr weniger Kaufkraft hast, je länger du dein Geld auf dem Konto lässt. Im Dezember 2021 betrug die inflation in Deutschland zum Beispiel 5,3% (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Ok, soweit so gut. Dann schauen wir uns jetzt einmal endlich die verschiedenen Anlageklassen an!

Immobilien und Inflation: Warum sind Immobilien ein guter Inflationsschutz?

Immobilien gelten als einer der sichersten Anlagen, wenn es darum geht, sein Geld vor Inflation zu schützen. Dies liegt vor allem daran, dass die Mieten und Immobilienpreise in der Regel sehr stabil sind und langsam aber stetig ansteigen. Zudem ist der Erwerb einer Immobilie langfristig angelegt und bietet so eine verlässliche Basis, auf der man sein Vermögen aufbauen kann.

Eine Immobilie ist nun ein guter Schutz vor Inflation, weil der Wert einer Immobilie in der Regel steigt, wenn auch die Inflation steigt. Das kommt einfach daher, dass Immobilien Sachwerte sind die nicht einfach vermehrt werden können. Steigt die Geldmenge hat zwar jeder nominell mehr Geld, aber das Angebot an Wohnraum bleibt trotzdem gleich. Die Preise von Immobilien steigen daher im Rahmen der Inflation, wodurch Immobilien ein guter Inflationsschutz sind.

Zusätzlich ist bei einer Immobilie die du mit einem Indexmietvertrag vermietest, die Miethöhe automatisch an die allgemeine Preisentwicklung angepasst. Die Miete steigt bei dieser konstellation also automatisch mit der Inflation mit.

Bei Immobilien kannst du durch den Hebeleffekt bei hoher Inflation sogar doppelt gewinnen. Auf der einen Seite steigen deine Mieteinnahmen und der Wert deiner Immobilie mit der Inflation, und auf der anderen Seite bleibt die Höhe deiner Hypothek konstant. Investierst du in Immobilien, so hilft die Inflation dir sogar bei der Entschuldung! Willst du mehr zum Leverage Effekt von Immobilien erfahren? Dann schau’ dir gerne auch mal den Artikel “Was ist der Leverage Effekt bei Immobilien?” auf meinem Blog auf Immoprentice.de an.

Aber auch wenn Immobilien als relativ sichere Anlageform gelten, so gibt es dennoch einige Risiken, die du beachten solltest, bevor du dich für eine Immobilie entscheidest. Zum einen besteht immer das Risiko, dass der Wert der Immobilie sinkt und du dadurch Geld verlierst.

Viele Leute die sich ein Haus auf einem kleinen Dort gekauft haben können ein Lied davon singen. Es gibt heute keinen mehr der diese Häuser kaufen möchte, weswegen sie trotz Inflation einen Wertverfall von quasi 100% haben. Außerdem ist es wichtig, dass du dir über die Nebenkosten, die mit dem Besitz einer Immobilie verbunden sind, klar bist. So musst du zum Beispiel für die Instandhaltung einer Immobilie regelmäßig Geld investieren. Auch musst du bei einer Immobilie regelmäßige Kosten für die Verwaltung einplanen.

Insgesamt solltest du daher vor dem Kauf einer Immobilie genau prüfen, welche Risiken du damit eingehst, ob du diese tragen kannst, und ob eine Investition in Immobilien für dich der richtige Weg ist der Inflation zu entkommen. Falls Immobilien etwas für dich sind, schaue gerne auch mal auf meinem Immobilien-Blog vorbei. Dort findest du viele weitere Artikel rund um Immobilien als Kapitalanlage.

Rohstoffe und Inflation: Warum sind Rohstoffe ein guter Inflationsschutz?

Rohstoffinvestments sind eine weitere Möglichkeit sich gegen die Inflation zu schützen. Denn Rohstoffe sind knapp und werden daher immer teurer, wenn die Inflation ansteigt. Dadurch erzielen Rohstoffinvestments eine höhere Rendite als viele andere Anlageformen.

Wie wir am Anfang schon gesehen haben gilt: Je mehr Geld im Umlauf ist, desto weniger wert ist es. Die Menge an Rohstoffen steigt durch die Geldmengeninflation aber nicht an und wie bei Immobilien gilt auch hier: Erhöht sich die Geldmenge obwohl das Angebot gleich bleibt, steigen die Preise.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile bei einem Rohstoffinvestment: Zum einen können die Preise sehr volatil sein, zum anderen ist die Auswahl an Rohstoffen begrenzt. So kann es beispielsweise zu einem starken Preisverfall kommen, wenn die Nachfrage nach Rohstoffen nachlässt. Dies konnte man im April 2020 sehen als das Fass Rohöl kurzzeitg auf minus 40 USD gefallen war.

Aktien und Inflation: Warum sind Aktien ein guter Inflationsschutz?

Auch Aktien gelten als eine gute Anlage bei einer hohen Inflation. Warum? Weil Aktien tatsächlich ein sehr guter Schutz vor Inflation sind. Wie auch Immobilien und Rohstoffe sind Aktien ein Sachwert und ihre Menge erhöht sich nicht, nur weil mehr Geld im Umlauf ist.

Investierst du in ein Unternehmen das gut durch die Inflation kommt und vielleicht sogar seine Preise erhöhen und seine Margen halten kann, können deine Aktiengewinne deutlich höher ausfallen als die Inflationsrate selbst.

Kryptowährungen und Inflation: Warum sind Kryptowährungen ein guter Inflationsschutz?

Auch Kryptowährungen sind ein guter Schutz gegen Inflation. Für sie gilt dasselbe wie für Rohstoffe nur in verschärfter Form. Auch Kryptowährungen sind Sachwerte und unabhängig von der Inflation.

Die Menge an Bitcoins zum Beispiel ist auf 21 Millionen begrenzt und neue Bitcoins werden nach einem festen Muster erzeugt. Die Menge neuer Bitcoins die erzeugt wird ist komplett entkoppelt von der Menge neuen Geldes das Geschaffen wird.

Während die Inflation die Kaufkraft des Geldes schwächt, steigt der Wert von Kryptowährungen durch die Inflation also an. Somit kannst du durch eine Investition in Kryptowährungen dein Vermögen auch in Zeiten hoher Inflationsraten schützen und gleichzeitig von den Gewinnen profitieren.

Allerdings haben auch Kryptowährungen einige Nachteile. Sind Aktien und Rohstoffe schon volatil, sind Kryptowährungen noch einmal deutlich volatiler. Wertschwankungen von 10% und mehr an einem Tag sind selbst bei Bitcoin keine Seltenheit. Wenn du bei solchen Schwankungen nicht gut schlafen kannst und du lieber eine "ruhigere" Anlage suchst, solltest du eher noch einmal den Abschnitt über Immobilien lesen.

Fazit

Es gibt viele Möglichkeiten dein Geld in Zeiten hoher Inflation zu investieren und dich und dein Vermögen somit zu schützen. Alle vier Formen die wir in diesem Artikel besprochen haben, haben ihre individuellen Vor- und Nachteile.

Alle Anlageklassen funktionieren, aber bei manchen brauchst du einen starken Magen um die Volatilität wegstecken zu können. Bei Immobilien gibt es einerseits sehr geringe Schwankungen und durch den Hebeleffekt kann man am Ende sogar von der Inflation profitieren. Aus genau diesem Grund halte ich Immobilien für die beste Form der Geldanlage bei hoher Inflation.

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