Komodo Platform - Was steckt dahinter?

in komodo •  7 years ago  (edited)

Komodo Platform ist eine Blockchain-Komplettlösung zum Erstellen eigener, unabhängiger Blockchains oder Initial Coin Offerings (ICO). Darüber hinaus hat das ambitionierte Projekt allerdings noch vieles mehr zu bieten: Komodo umfasst eine dezentrale Börse und ein System zur Anonymisierung von Kryptowährungen, mit dem die Privatsphäre von Transaktionen verbessert werden soll.

In diesem Artikel werden folgende Themen behandelt:

  • Wie funktioniert Komodo?
  •  Komodo - Team und Fortschritt
  • Handeln mit KMD (Komodo)
  • Aufbewahrung von KMD
  • Fazit
  • Weitere Ressourcen zum Thema

Wie funktioniert Komodo?

Wie funktioniert Komodo? Bei der Komodo Platform handelt es sich eher um ein ganzes Ökosystem als um einen Coin oder eine Plattform, die nur einem bestimmten Zweck dienen. Das Komodo-Team hat ein umfassendes Whitepaper (Komodo Full Whitepaper, englisch) verfasst, in dem die wichtigsten Bestandteile dieses Ökosystems beschrieben werden.

BarterDEX

BarterDEX ist eine dezentrale Börse, die auf sogenannten „Atomic Swaps“ basiert. Dank der Verwendung von Atomic Swaps anstelle von Proxy-Token, die andere dezentrale Börsen häufig einsetzen, minimiert Komodo das Gegenparteirisiko.

Dezentrale Börsen haben häufig mit niedriger Liquidität zu kämpfen. Um dies zu verhindern, erstellt BarterDEX „Liquidity Provider Nodes (LP Nodes)“. Die LP Nodes helfen dabei, den Marktpreis zu stabilisieren, indem Assets über den Spread verteilt ge- und verkauft werden.

In BarterDEX kann jeder beliebige Coin integriert werden, solange die jeweiligen Entwickler ihren Coin unter Verwendung des korrekten Protokolls mit der Börse verbinden.

Jumblr

Jumblr ist ein quelloffenes und dezentrales System zur Anonymisierung von Kryptowährungen. Mit Jumblr kann die eigene Privatsphäre bei Nutzung der Komodo Platform verbessert werden.

Der gesamte Ablauf zur Anonymisierung der eigenen Mittel ist ziemlich einfach: Jumblr nimmt die KMD-Token aus der nicht-privaten Adresse und sendet sie durch einen Stapel von zk-SNARK-Adressen. Diese nicht zurückverfolgbaren Adressen entfernen dabei jede Spur der jeweiligen Token.

Von diesen Adressen aus werden die Token anschließend an eine Adresse der Wahl gesendet. Die Token sind jetzt vollkommen anonym. Für die Nutzung von Jumblr wird eine Gebühr in Höhe von 0,3% fällig, die mit KMD bezahlt werden kann.

Jumblr ist außerdem mit BarterDEX verbunden, sodass jeder Token, mit dem gehandelt werden soll, anonymisiert werden kann.

Delayed Proof-of-Work (dPoW) 

Komodo Platform verwendet zur Aufrechterhaltung des Netzwerks den Konsensalgorithmus dPOW. Interessanterweise baut der dPoW-Konsensus auf einem initialen Konsensalgorithmus auf, ohne sich dabei auf einen bestimmten Algorithmus beschränken zu müssen. Bei diesem initialen Algorithmus kann es sich um Proof-of-Work, Proof-of-Stake oder einem anderer verfügbaren Algorithmus handeln.

Das Komodo-Team entschied sich dafür, ihr dPoW-System mit dem PoW-Algorithmus von Bitcoin zu verbinden, da dieser die derzeit höchste Hashrate besitzt. Je höher die Hashrate, desto sicherer ist ein Netzwerk üblicherweise.

Bei dPoW werden zwei Arten von Nodes (Knoten) verwendet:

  • Notary Nodes
  • Normale Nodes

Ähnlich einem delegierten Proof-of-Stake-System wählen die Stakeholder sogenannte „Notary Nodes“. Es sind insgesamt 64 Plätze für Notary Nodes verfügbar.  Die Aufgabe dieser Knoten ist es, die Blöcke der dPoW-Chain auf der Bitcoin-Blockchain zu beglaubigen.

Obwohl diese Notary Nodes eine zusätzliche Sicherheitsebene bilden, kann eine dPoW-Blockchain auch ohne sie arbeiten. Ohne die Notaries können Transaktionen nicht auf der Blockchain des initialen Konsens veröffentlicht werden, normale Knoten können diese jedoch trotzdem auf der dPoW-Chain lesen und validieren.

Ein mit Bitcoin verbundenes dPoW-Netzwerk ist insofern vorteilhaft, als dass es jeder Kette (ganz gleich wie schwach diese sein mag) die Sicherheit des robusten Bitcoin-Netzwerks verleiht. Es kommt noch besser: Diese Drittanbieter-Chains müssen keine mit der Beglaubigung verbundenen Bitcoin-Transaktionsgebühren bezahlen. Sie müssen nur die Gebühren für die initiale dPoW-Blockchain bezahlen.

Dezentrale Fiat-Währungen (Decentralized Fiat Currencies, DFCs)

DFCs sind Kryptowährungen, die an lokale Fiat-Währung gebunden sind. Die DFC-Technologie nutzt die zuvor beschriebenen, sogenannte „Atomic Cross-Chain Swaps“ aus BarterDEX- und den dPoW-Konsensusalgorithmus.

Die DFC nutzen in erster Linie die Europäische Zentralbank, um zu einem Konsens bezüglich des Preises der verschiedenen Währungen zu gelangen. Das System verwendet die Preispunkte von BTC-USD, KMD-BTC und BTC-CNY, um den Umrechnungskurs einer beliebigen Währung zu KMD zu bestimmen.

Die Notary Nodes erfassen die DFC-Preise auf der Komodo-Blockchain, der dPoW-Algorithmus bietet dem Netzwerk die nötige Sicherheit.

Mit dieser Methode benötigt die Plattform lediglich einen liquiden BTC-KMD-Markt, um den Wechsel auszuführen. Dies bedeutet, dass die Währungsumrechnungen automatisch erfolgen und größtenteils garantiert sind.

Es können 32 Fiat-Währungen in KMD und zurück getauscht werden.

Decentralized Initial Coin Offerings (dICOs)

Das Komodo-Team hat außerdem damit begonnen Dienste für dezentrale ICOs anzubieten. Dabei kann die Komodo Platform kann genutzt werden, um eigene Blockchains und ICOs zu starten.

Außerdem sind auch der Zugriff auf die Marketingkanäle von Komodo, die zugrunde liegende Technologie und Berater enthalten.

Das Team betreut jeweils nur einen ICO, sodass diese Partnerschaften vermutlich sehr selektiv ausgewählt werden. Das erste dICO ist mit Utrum, eine Review-Plattform und soll im April starten.

Komodo - Team und Fortschritt

Wie bei mehreren datenschutzorientierten Projekten üblich, hat sich die Mehrheit der Teammitglieder dazu entschieden, anonym zu bleiben. Das über 30-köpfige Team wird von einem Entwickler geleitet, der unter dem Pseudonym JL777 arbeitet. JL777 arbeitete zuvor am NXT-Projekt und wird in der Blockchain-Community für seine Fähigkeiten als Entwickler hoch gelobt.

Im Jahr 2014 gründete JL777 SuperNET, eine dezentrale Gemeinschaft von Kryptowährungs-Entwicklungsteams. Das Ziel der Gemeinschaft ist es, „eine vereinte Plattform von Technologien zu schaffen, die sich auf den Aufbau einer dezentralen Bereitstellung von zuvor zentralisierten Online-Diensten konzentrieren.“

Komodo Platform ist Teil der Dachmarke SuperNET.

Das Projekt ist eine Fork von Zcash (eine vorherige Fork von Bitcoin), wurde jedoch, wie oben beschrieben, weit darüber hinaus erweitert. Das Hauptmerkmal, das Komodo von Zcash übernimmt, ist die für Jumblr verwendete zk-SNARK Privacy-Technologie.

Komodo ist auf allen Bereichen Konkurrenz ausgesetzt. Als Privacy-Coin konkurriert das Projekt mit Monero,Dash und natürlich Zcash.

In Bezug auf ICOs ist Ethereum der wahrscheinlich stärkste Konkurrent. Andere Coins wie Waves und NEO tummeln sich ebenfalls in diesem engen Raum. Das Projekt NXT, an dem JL777 früher ebenfalls beteiligt war, ist ebenfalls auf ICOs spezialisiert. Komodo ist insofern einzigartig, als dass es als erstes Projekt vollständig dezentrale ICOs anbietet.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass auch dezentrale Börsen (DEX) zunehmend wettbewerbsfähiger werden. EtherDelta und BitShares sind zwei nennenswerte Projekte aus diesem Bereich, und auch Waves besitzt einen DEX.

Handeln mit KMD (Komodo)

Zinsen

Besitzer von KMD erhalten jährlich bis zu 5% Zinsen auf ihr KMD-Guthaben. Im Gegensatz zu klassischen Proof-of-Stake-Systemen muss die Wallet nicht online sein, um diese Zinsen zu erhalten.  Zum Abrufen der Zinsen und Zurücksetzen des jährlichen Maximums, müssen die Token lediglich an eine andere Wallet-Adresse überwiesen werden.

Die Auszahlung von Zinsen enden, sobald die Gesamtmenge von 200 Millionen KMD gemined wurde. Das Team geht davon aus, dass dies irgendwann im Jahr 2031 der Fall sein wird.

Handel

Das ICO der Komodo Platform fand Ende 2016 statt und brachte dem Team knapp 2 Millionen US-Dollar ein. Während des ICO wurden 90 Millionen KMD-Token an die Investoren verteilt. Weitere 10 Millionen gingen an das Team und werden für zukünftige Entwicklungen und Marketingvorhaben verwendet.

Die restlichen 100 Millionen Token werden vom dPoW-System als Mining Reward verwendet.

Der KMD-Preis ist in der Geschichte des Projekts drei Mal deutlich gesprungen. Der erste Anstieg fand im Juni 2017 statt und fiel mit der allerersten Präsentation des Komodo-Teams wieder. Diese Präsentation war Teil eines SuperNET-Treffens in Amsterdam, bei dem das Team die allgemeine Vision der Plattform behandelte.

Der nächste Preisanstieg geschah Anfang September 2017. Auslöser für diesen Anstieg schien der Marketing-Hype um eine zukünftige Ankündigung zu sein. Nach der Ankündigung, dass Komodo für das erste dezentrale ICO (dICO) mit Monaize zusammenarbeiten würde, fiel der Preis und stabilisierte sich bei ca. $ 2,00 (~ 0,0005 BTC).

Im Dezember erlebte KMD wie die meisten anderen Altcoins einen massiven Preissprung auf ein Allzeithoch von 12,89 USD. Zum Jahresbeginn hat sich der allgemeine Hype um Kryptowährungen wieder etwas gelegt und der Preis konnte sich bei ca. 4 USD stabilisieren. 

Zukünftige Ankündigen zu dICO-Partnerschaften und das Erreichen der Ziele auf der Entwicklungs-Roadmap könnten den Preis wieder weiter nach oben treiben.

KMD kaufen

KMD kann auf Bittrex gegen Bitcoin, oder auf auf Binance gegen Bitcoin und Eth gehandelt werden. Neu hinzugekommen sind kürzlich auch die koreanische Börse UpBit und HitBTC. Um auf diesen Plattformen zu handeln, muss der geneigte Käufer zunächst BTC oder ETH kaufen. BTC oder ETH können z. B. auf Coinbase gekauft, und anschließend auf die Börse der Wahl übertragen und dort gegen KMD getauscht werden.

Aufbewahrung von KMD

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, seine wertvollen KMD sicher zu lagern:

  • CLI-Wallet (Command Line Interface, Befehlszeile)
  • Agama Wallet
  • Komodo Paper Wallet
  • Ledger Nano S

Von allen ofiziellen Wallets ist die CLI-Wallet die stabilste. Diese Stabilität hat jedoch ihren Preis: Aus technischer Sicht ist diese Wallet am schwierigsten zu bedienen. Die Wallet wird über die Befehlszeile bedient. Wenn Sie mit diesem Werkzeug nicht vertraut sind, sollten Sie sich für eine der anderen Optionen entscheiden.

Eine weitere ofizielle Wallet ist die Agama wallet. Einige Nutzer haben zuvor von Problemen mit der Wallet berichtet, diese scheinen jedoch in den neueren Versionen behoben worden zu sein. Agama Wallet ist für Windows, Mac und Linux verfügbar.

Für zusätzliche Sicherheit können KMD auch mittels einer sogenannten „Paper Wallet“ aufbewahrt werden. Bei einer „Paper Wallet“ liegt das Guthaben offline und so außerhalb der Reichweite potentieller bösartiger Angreifer.

Eine weitere großartige Möglichkeit ist das Ledger Nano S. Dies ist eine Hardware-Wallet, mit der mehrere verschiedene Coins verwaltet werden können. Obwohl das Ledger teurer ist als andere Wallets, ist es eine der sichersten Methoden zur Aufbewahrung von Kryptowährungen auf dem Markt.

Fazit

Komodo Platform ist ein groß angelegtes Projekt, das neben dezentralen ICOs einen einzigartigen Konsensalgorithmus sowie eine dezentrale Handelsplattform beinhaltet. Bei solch einem großen Umfang ist es schwer vorherzusagen, wie erfolgreich sich das Projekt entwickeln wird.

Das Team ist solide und arbeitet fortwährend an der Verbesserung des Komodo-Ökosystems. In der Vergangenheit hat das Team bereits bewiesen, dass es beeindruckende Meilensteine erreichen kann.

Wenn es das Team schafft, zusätzlich zu ihren bisherigen Erfolgen, seine Zukunftspläne zu verwirklichen, steht Komodo einer Zukunft als bekannte und von über alle Branchen hinweg geschätze Blockchain-Komplettlösung nichts im Wege.

Zusätzliche Komodo-Ressourcen

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