Revolution am Desktopmarkt

in linux •  6 years ago 

Seit 2012 benutze ich schon Linux. Hierfür gibt es einige Gründe. Ich möchte selbst die Kontrolle über mein System haben, ohne dass ich gezwungen werde, irgendwelche Updates zu installieren. Zudem schätze ich die Philosophie hinter freier Software. Für mich war diese Umstellung ziemlich schwer. Plötzlich konnte ich keine Computerspiele mehr spielen. Und gegen allen Behauptungen, habe ich die Erfahrung gemacht, dass Linux nicht wirklich stabiler läuft als Windows. Nichtsdestotrotz ging es mir dabei immer um die Idee, weshalb ich die Zähne zusammen biss.

Und mein Warten wurde belohnt! Etwa ein Jahr später wurde Steam für Linux veröffentlicht. Der Hintergrund war klar. Valve wollte den Konsolenmarkt mit der gleichen Taktik erobern, wie Google zuvor mit Android den Handymarkt erobert hat. Und da sich Windows nicht mehr so gut verkauft, wird Linux auch für den Erzfeind Microsoft immer wichtiger. Ihr wollt Beweise? Microsoft veröffentlicht Azure Sphere, portiert Visual C++ und kauft Github für schlappe 7,5 Milliarden US-Dollar.

Doch was bringen mir diese Erfolgsmeldungen, wenn Linux dafür immer unfreier wird? Wo ist der ganze Revolutionsgedanke verschwunden? Wird es in Zukunft ein Android für den Desktop-Computer geben, bei dem schon tausend Google-Dienste vorinstalliert sind? Das Betriebssystem wird in Zukunft immer unwichtiger. Schließlich landen alle Daten am Ende eh bei den Onlinegiganten. Was bringt mir ein freies Betriebssystem, wenn ich am Ende nur unfreie Programme benutze. Daher ist der Kampf längst nicht geworden. Die Frontlinien verschieben sich bloß.

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Dann steig halt von Ubuntu auf Arch mit Init und was weiss ich i3 um. Oder KDE. Da hab ich bis jetzt noch nichts schlechtes gehört.

Ansonsten FreeBSD oder Linux From Scratch :D

Hast du was von ReactOS oder UbuntuBSD gehört?
PS: Es soll ja Leute geben, die Systemd kritisieren. . .

Ja. Die gibt's tatsächlich. Schon sehr lange.

ReactOS? Dann doch lieber FensterOS.

PS: Es soll ja Leute geben, die Systemd kritisieren. . .

Ja

VOID Linux ist weder Debian, noch Systemd.

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Seit 2012 benutze ich schon Linux.

Dieses Kommunisten Betriebssystem ist doch ....

Und da sich Windows nicht mehr so gut verkauft, wird Linux auch für den Erzfeind Microsoft immer wichtiger.

Ja, weil auf deren Cloud-Kram hauptsächlich Linux läuft, deshalb wollen die auch möglichst einfache Integration, damit man bei Windows bleibt und trotzdem damit seinen Linux Server gut bedienen kann.

Doch was bringen mir diese Erfolgsmeldungen, wenn Linux dafür immer unfreier wird?

Wieso meinst du das? Kann das nicht nachvollziehen. Solange es offen bleibt, wird es auch immer Wege geben, es so zu verändern, wie man will ("Funktionen" entfernen, die man nicht drin haben will).

Wird es in Zukunft ein Android für den Desktop-Computer geben, bei dem schon tausend Google-Dienste vorinstalliert sind?

  1. Es gibt bereits Android für x86
  2. Ist Android (AOSP - Android Open Source Project) komplett offen und ohne proprietäre Gugl-Apps, siehe z.B. CyanogenMod LineageOS.
  1. Lieber ein Kommunisten-OS als ein Sozialisten-OS. Das Urheberrecht ist anti-marktwirtschaftlich

  2. Naja, das ist deine Meinung - meine kennst du ja. Ich gehe darauf lieber nicht ein, denn das ist viel zu spekulativ.

  3. Schau dir mal den Smartphonemarkt an, wenn du dort dein Handy rootest, verlierst du die Garantie usw.. Zudem ist irgendein Rotz schon vorinstalliert. Klar, es gibt immer Möglichkeiten. Diese sind meist sehr umständlich. Und das ist ja noch nicht alles. Auch Systemd ist beispielsweise in der Kritik.

  4. Ja, mir ist bekannt, dass es so etwas schon gibt. Die Verbreitung ist allerdings sehr mager.

  ·  6 years ago (edited)

wenn du dort dein Handy rootest, verlierst du die Garantie

Gibt Alternativen, wo das nicht der Fall ist. zB Pixel 2 von Gugl.

Außerdem bezog ich mich damit auf die Software, denn egal wer etwas an freier Software macht, du kannst immer den Code nehmen und die unerwünschten Stellen (spyware usw.) entfernen, du gewinnst damit immer, da du von den mitentwickelten "erwünschten" Stellen (neuen Funktionen usw.) profitierst.

Die Verbreitung ist allerdings sehr mager.

Worauf bezieht sich das? Android unterstützt standardmäßig x86. Und AOSP ist das "Urandroid". Jedes verkaufte Android Fon ist ein (möglicherweise modifiziertes; UI-Änderungen der Hersteller) AOSP + GApps. Somit kann ich mir immer ein "sauberes"/Gugl-freies Android mit aktuellen features bauen, da Android per default sauber ist. Sofern die Treiber für das Schlaufon verfügbar sind. Und da hoffe ich, für die Zukunft, sehr auf freie Hardware, siehe RISC-V CPUs. Freie Software (Android) und freie Hardware (und damit freie Treiber) wäre echt ein Traum.

Ich glaube wir reden einander vorbei. Ja, da hast du Recht. Du kannst den unerwünschten Rest löschen. Wer macht das aber bitte schon. Die meisten kennen sich damit doch gar nicht aus. Und selbst wenn du dir irgendwelche Custom-Roms herunterladest, müssen diese nicht auf dein Gerät funktionieren.

Es geht mir im Grunde eigentlich um etwas anderes. Bei Windows geht man als normaler User davon aus, dass Windows ein unfreies System ist. Bei beispielsweise Ubuntu schaut es aber anders aus. Man denkt sich : "Linux ist doch frei!". Und im Hintergrund sind irgendwelche Amazon-Suchen installiert.

Die Verbreitung ist allerdings sehr mager

-) Damit war gemeint, dass Android kaum auf Desktop-PCs läuft.