Nachdem nun bei Mintos die neue Funktion „Invest & Access“ live gegangen ist, habe ich mich kurzfristig dazu entschlossen doch noch einmal das ganze im richtigen System anzukündigen und aufzuzeigen.
Wie bereits im letzten Artikel angedroht, habe ich mich dazu entschlossen ca. 500 € in diese neue Funktion zu stecken, damit man sie vernünftig evaluieren kann. Mehr möchte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht reinstecken, da aktuell eben die Kredite insgesamt sehr gut laufen und man mich mit dem 12% nicht wirklich hinter dem Offen hervor locken kann. Immerhin habe ich die Hoffnung durch die eigene Strategie 13,5% zu schaffen ;)
Um die neue Funktion zu finden, muss man zunächst ein wenig genauer hinsehen. Die Funktion „Autoinvest“ ist zunächst einmal verschwunden und lediglich der Menüpunkt „Invest“ ist dort. Bei dieser Landing Page, gibt es auch gleich die neue Funktion zu besichtigen, die wirklich sehr schön präsentiert wird.
Gleich hier gibt es eine ganze Menge zu sehen und zu sagen. Grundsätzlich ist die UI so aufgebaut wie man es auch erwarten würde. Es gibt einen Punkt um die Größe der Portfolios zu setzen. Das Minimum beträgt hierbei 500€. Entgegen der initialen Annahme ist es also durchaus möglich auch kleinere Beträge anzulegen. Allerdings muss man mindestens 500€ anlegen, bevor man dann z.B. mit dem Autoinvest weiter arbeiten kann.
„Cash out“ habe ich bisher nicht genutzt, allerdings haben es einige bereits im Netz getestet und gesagt, dass es funktioniert. Hier gibt es aber bereits einen ersten Unterschied zu Go & Grow, da man lediglich Kredite veräußern kann, die sich im Verzug befinden. Sind also 20% im Verzug, kann man nur 80% des Geldes auslösen und der Rest muss entweder auf dem Sekundärmarkt veräußert werden oder eben die 60 Tage gehalten werden bis der Rückkauf eintritt.
Dies erklärt auch ein wenig meine Frage danach, wie Mintos dies ohne Reserve eigentlich hinbekommt. Ganz einfach! Sie treten nur als Vermittler auf und entsprechend kann man nicht erwarten, dass ausgefallene Kredite en pari verkauft werden können. Man sollte dies im Hinterkopf verhalten. Bei Go & Grow ist ein vollständiger Ausstieg zu jedem Zeitpunkt möglich.
Die nächste Beobachtung kann man bei „Total earned“ machen und sich wundern, dass ich nun immer noch nichts verdient habe, obwohl ich die Funktion bereits seit einigen Tage nutze. Dies ist kein Fehler, sondern ein weiterer Unterschied. Bei Bondora wird jeden Tag ein Zins ausgeschüttet. Bei Mintos hingegen folgen die Kredite dem gewohnten Zahlungsplan, so dass es üblicherweise nur einmal im Monat Zinsen dafür gibt. Dies kann gerade für Kurzanleger ärgerlich sein, da sie eben ungünstig verkauft einiges an Zinsen verschenken können.
Rechts sieht man, dass bereits 133€ eingezahlt wurden. Dies kommt vorwiegend durch Rückkäufe und Zinsen aus dem Hauptportfolio zu stande. Ich denke in spätestens 2 Wochen wird somit das neue Portfolio vollständig eingezahlt sein.
Direkt darunter gibt es eine Zusammenfassung der Kredite. 11,14% bekomme ich aktuell im Schnitt mit den Krediten. Dies ist überraschend gut, da eben auch einige schlechtere Anbieter drin ist. Es ist also nicht unwahrscheinlich eine durchschnittliche Rendite der Kredite von 12% zu erreichen. Doch vorsicht! Es handelt sich hierbei um die Zinswerte der Kredite und nicht der echten Rendite. Gerade bei vielen Rückläufern, kann es zu Zinsausfällen kommen. Im Schnitt halte ich rund 20% für „gut“ und denke, dass man diese hier erreichen wird. Die Rendite sinkt also nochmals leicht ab. Aktuell sind 100% der Kredite aktuell, so dass ich mich jederzeit auszahlen lassen könnte.
Nochmals weiter unten kann man sich die aktuellen Kredite anzeigen lassen und eine Übersicht erhalten über die Anbahner, dessen Kredite man hält. Eine volle Diversifikation hat sich noch nicht entfalltet, da der Betrag bisher wohl zu niedrig ist. Aber man sieht bereits, dass das System bemüht ist über alle Kreditnehmer zu verteilen. Zugegeben auch einige über die ich nicht besonders happy bin. GetBucks hat (wie zuvor berichtet) nicht mehr den besten Ruf und einige andere Exoten sind auch dabei. Allerdings auch einige bei denen ich auch gerne bin, wie z.B. Varks oder Metrokedit.
Die Funktionen wie „Autoinvest“ und der Sekundärmarkt funktionen wie bisher gewohnt. Die Kredite erscheinen auch wie man es gewohnt ist unter „My Investments“ und mit einem Filter nach „Invest & Access“, können wir uns sogar ein wenig mehr die Aufteilung ansehen.
Die kleinere Differenz zu dem in der anderen Sicht angezeigten durchschnittlichen Kredithöhe sehe ich mal als Kinderkrankheit an. Bei der Zinsrate ist eigentlich alles dabei von eher schlechten Krediten als eben auch die höherwertigen. Gleiches gilt auch für die Laufzeit. Es sind genauso Kurzläufer wie auch Langläufer dabei. Dies fällt aber eben nicht so sehr ins Gewicht, da man im Idealfall eben leicht wieder rauskommt und somit nicht ggf. 72 Monate halten muss, sondern maximal 60 Tage.
Ja und auch bei einem Blick über die Länder zeigt sich eine halbwegs gleichmäßige Verteilung. Alle Kredite sind selbstverständlich Buyback.
Zusammengefasst sind die größten Unterschiede zu Bondora Go & Grow, dass man die Zinsen nicht tagesaktuell gutgeschrieben bekommt, sondern nur monatlich. Und das man eben nicht wirklich jederzeit raus kommt, sondern nur dann, wenn es keine Verzüge gibt. Im unglücklichen Fall, verkauft man direkt vor Monatsende und verzichtet auf einen Teil seiner Zinsen. Beides hat natürlich seine Vor- und Nachteile.
Vorteil ist eindeutig, dass man im Schnitt wesentlich mehr Zinsen als bei Go & Grow bekommen sollte. Mit vielleicht 10-11% am Ende liegt man immer noch ein gutes Stück über den 6,75%. Dafür geht man den Kompromiss dafür ein, dass man eben Kredite im Verzug nicht schnell veräußern kann. Ich finde auch dies eine gute Nachricht, weil alles andere hätte irgendwie von Mintos angefedert werden können. Ohne Buffer und Reserve fiele mir es schwer, wie sie dies machen könnten ohne sich selbst ins Risiko zu setzen.
Nun ist aber Mintos eben eher ein Marktplatz und sollte nicht selbst ein Risiko tragen. Von daher begrüße ich diesen Weg durchaus, auch wenn es bedeutet, dass ich 60 Tage ohne Zinsen leben muss. Immerhin profitieren wir hier davon, dass sich das Risiko über mehrere Anbahner verteilt und nicht bei einem einzelnen Unternehmen liegt.
Ich glaube also, dass sowohl Bondora als auch Mintos zwei interessante Produkte anbieten, die auf dem zweiten Blick nicht soviel in Konkurrenz miteinander stehen, wie man es zunächst erwarten würde. Unterm Strich ist Mintos eher nichts für Kurzparker, auch wenn die nicht vorhandenen Gebühren es attraktiv machen. Zielgruppe sind hier eher Anleger die von den hohen Zinsen profitieren wollen und dabei möglichst wenig Aufwand betreiben wollen. Einzahlen, aktivieren und zurücklehnen. Ohne das man ständig prüfen muss, ob die Autoinvests noch greifen. Dies könnte tatsächlich sehr gut funktionieren. Wer es lieber traditionell mag, bleibt eben beim normalen Autoinvest. So wie ich vermutlich am Ende eben auch. ;)
Go & Grow ist eher etwas zum „parken“ von Geld. Wer ein paar Tausender übrig hat, kann hier diese ein wenig verzinsen. Ärgerlich ist hier der 1€ Gebühr. Wäre dieser nicht, wäre es optimal. So sind Kleinsparer leider außen vor und müssen das Geld länger anlegen, damit sie eben erstmal die Gebühren raus haben. Wer langfristig anlegt, wird vermutlich bei Mintos auf Grund der höheren Zinsen mehr Freude haben.
Ich halte Euch weiterhin über das Laufen und bin gespannt wie das Portfolios aussieht, wenn es am Ende komplett ist und wieviel Verzug es am Ende im Schnitt gibt.
Bitte lasst Euch nicht blenden. P2P-Kredite (auch wenn sie einfach zu nutzen sind) sind immer noch eine hochrisikante Anlage und sollte nur mit Geld genutzt werden, dass man bereit ist vollständig zu verlieren. Legt niemals einen Notgroschen an. Ich verzichte bewusst auf Referral-Links, da ich berichten will und nicht bewerben. Sofern möglich solltet ihr Euch allerdings einen Suchen, da es für beide Seiten einen kleinen Bonus gibt