Bäume wohin das Auge blickt? Das war einmal. Das Ende der Zeiten, in denen Mitteleuropa weitestgehend von Wald bedeckt war, brach vor etwa 10.000 Jahren an. Damals gaben die Menschen ihr Jäger- und Sammler-Dasein auf, wurden sesshaft, sattelten um auf Ackerbau – und rodeten zur Gewinnung von landwirtschaftlichen Anbauflächen Wald. Das tun sie zum Teil bis heute, und wenn sie es nicht zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen tun, dann weil Holz ein begehrter Rohstoff ist.
Aktuell ist mit 11,4 Millionen Hektar noch knapp ein Drittel der Gesamtfläche Deutschlands mit Wald bedeckt. Wenn man bedenkt, dass der Wald wichtiger Bestandteil des Ökosystems, Lebensraum für Tiere, wichtiger Sauerstoffproduzent und Kohlendioxid-Speicher und nicht zuletzt Erholungsort für den gestressten modernen Menschen, ist das schon bedauerlich wenig. Doch es gibt auch Nachrichten, die hoffnungsvoll stimmen. Beispielsweise die, dass in der Bundesrepublik die Waldfläche nicht weiter ab-, sondern wieder zunimmt. In den letzten zehn Jahren immerhin um 0,4 Prozent, das entspricht rund 50.000 Hektar. Richtig ist allerdings auch: Quantität ist nicht alles. Die typische Waldform war früher der Mischwald, der hauptsächlich aus Laubbäumen bestand. In dieser ursprünglichen Form sind bei uns nur wenige Flächenprozent des Waldes erhalten. Der Großteil der Waldflächen besteht heute aus “Forst”, das heißt, holzwirtschaftlich genutztem Baumbestand, der regelmäßig abgeholzt und wieder aufgeforstet wird. Die intensive Nutzung in Kombination mit der Nachfrage der holzverarbeitenden Industrie hat dazu geführt, dass die Forstwirtschaft schnell und grade wachsende Baumsorten bevorzugt. Da das vor allem auf Nadelbäume wie Fichte und Kiefer zutrifft, besteht der deutsche Wald, oder richtiger: der deutsche Forst, heutzutage zur Hälfte aus Nadelbäumen: 26 Prozent Fichte und 23 Prozent Kiefer. Nadelbäume aber entsprechen nicht der heimischen Flora, und besonders großflächige und gleichaltrige Nadelbaumreinbestände bereiten große Probleme. Dazu gehören unter anderem Massenvermehrungen von Borkenkäfern und anderen Insekten, aber auch eine massive Bodenversauerung sowie eine gesteigerte Anfälligkeit für Waldbrände und Windwürfe. Dass unsere Art und Weise mit den Ressourcen unserer (Um)Welt umzugehen problematisch ist, ist kaum noch zu übersehen. Glücklicherweise beginnt sich das Bewusstsein der Menschen langsam aber sicher zu verändern. Es wird nachhaltiger gedacht, Qualität wird wichtiger, Ursprünglichkeit und Renaturierung sind Stichworte des sich besinnenden Zeitgeistes. Auch in der Forstwirtschaft. Einer der engagiertesten Fürsprecher eines neuen Denkens in der Waldnutzung ist der ehemalige Forstbeamte Peter Wohlleben. Der Forstwirtschaftler, der sich durch sein Wissen über und sein besonderes Engagement für Bäume den Titel “Baumflüsterer” eingetragen hat, tritt für die Renaissance des Mischwaldes an.
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Danke - tolle Bilder, interessante Geschichte.
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