"Gedankenexperiment" Bedingungsloses Grundeinkommen

Ich führte kürzlich mit einem Freund eine Diskusion zum Thema Bedingunsloses Grundeinkommen "BGE"
Für und wieder, Sinnhaftigkeit, Durchführbarkeit und weitere Aspekte.
Meine Meinung zu diesem Thema war/ ist (nur kurz umrissen), unsere Arbeitswelt ist einem rasanten Wandel unterworfen und die Automatisierung wird in Zukunft vielen Mensche den Job kosten, weil eben Arbeitsschritte voll automatisch oder von weniger Personen mit dem gleichen Ergebnis und dann noch schneller bewerkstelligt werden können.
Verglichen mit der Landwirtschaft, bevor es Mähdrescher gab haben zur Erntezeit 50 oder mehr Personen eine entlohnte Beschäftigung gehabt. Heute macht eine Person pro Tag das vielfache von dem, was die 50 in mehreren Tagen nicht schafften.
Das Problem ist jetzt, nicht dass Sie keine Arbeit mehr hatten, sondern dass Sie kein Einkommen mehr hatten und das ist Lebensbedrohlich, zumindest solange der Mensch Nahrung zum leben braucht.

Ich möchte, um mich etwas kürzer zu halten, diese Verkettung nicht weiter vertiefen, aber genau diese Situation hat uns in eine Abhängigkeit zum Arbeitsmarkt gebracht, dass man heutzutage zwei, vielleicht drei Jobs machen muss um durchzukommen.

Ein BGE hingegen, wenn es Deine Grundversorgung sicherstellt, kann Dich davon befreien einen Job zu machen den Du eigentlich gar nicht machen willst, aber machen musst weil Du ja was essen willst und in dem Du obendrein vielleicht auch noch schlecht bist, weil er Dich psychisch belastet und dadurch vielleicht auch noch krank macht.
Diese Befreiung gibt Dir die Möglichkeit "Nein" zu sagen und einen Job zu suchen/ machen der Dir Erfüllung und Zufriedenheit gibt.
Dies könnte ein Schritt zu einem Gesellschaftlichen Wandel sein, in dem Menschen sich wieder um Ihre Familien kümmern können anstatt einen Job zu machen der weder Ihre Rechnungen bezahlt noch glücklich macht.

Dies waren so meine Gedanken zu Beginn der Unterhaltung und ich wollte seine Meinung dazu hören.

Sein Ansatz war, zu fragen warum dann überhaupt noch jemand Arbeiten gehen sollte, wenn man Geld fürs nichts tun bekäme? Und ausserdem, wir bekommen ja auch nichts geschenkt.

Dies sind unteranderem auch sehr wichtige Punkte die bearbeitet werden müssen und über die aufgeklährt werden muss, aber meine eigentliche Intention war, ob ich es schaffe Ihn dazu zu bringen über die gesellschaftlichen Vorteile eines BGE nachzudenken.

Dies versuchte ich indem ich Ihm sagte, dass ich seine Bedenken nachvollziehen kann und auch verstehe, aber um "mein" Gedankenexperiment weiter voran zu bringen sagte ich:

Gehen wir davon aus, wir WÜSSTEN das BGE funktioniert, was glaubst Du würde sich in der Gesellschaft zum positiven verändern?

Und seine Antwort hat mich geschockt.

"Darüber brauch ich nicht nachdenken, denn es funktioniert nicht!"
(jeder Drehbuchautor zuckt warscheinlich gerade zusammen)

Und jetzt frage ich mich:
"Können wir uns als Gesellschaft überhaupt weiter entwickeln, wenn manche (und ich bin leider sicher mein Freund ist nicht der einzige) von uns nichteinmal ein "Gedankenexperiment" zulassen KÖNNEN, wenn wir die Grenzen nichtmal in unserem Kopf überwinden können?"

https://www.grundeinkommen.ch/