Mehr Feuerquallen an Schleswig-Holsteins OstseeküstesteemCreated with Sketch.

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An der Ostseeküste sind wieder viele gefährliche Feuerquallen unterwegs. Laut der DLRG mussten allein am vergangenen Wochenende mehr als 80 Menschen nach Kontakt mit den Nesseltieren behandelt werden.

Sommerferien, hohe Temperaturen und viele zieht es ans Wasser - doch da ist aktuell Vorsicht geboten. Denn Feuerquallen sind wieder vermehrt an den Ostseeständen zu finden, zum Beispiel am Südstrand auf Fehmarn (Kreis Ostholstein) und in der Kieler Förde. In Strande (Kreis Rendsburg-Eckernförde) hat die Gemeinde Zettel am Strand ausgehängt, auf denen vor den Feuerquallen gewarnt wird. Dass zuletzt so viele Feuerquallen an die Küsten geschwemmt wurden, lag nach Angaben eines DLRG-Sprechers am ablandigen Wind. "Der Wind drückt das Oberflächenwasser weg und mit dem Unterwasser kommen dann die Quallen", erklärt Peter Bolle. Mit der Unterströmung werden die Tiere dann an die Strände getrieben. Aktuell habe der Wind zwar gedreht, doch das könne sich schnell wieder ändern.

Nahaufnahme einer Ohrenqualle unter Wasser in der Kieler Förde. © picture alliance / imageBROKER Foto: Michael Dietrich7 Bilder
Diese Quallenarten gibt es in Nord- und Ostsee
Hautkontakt mit den Tieren ist zu vermeiden
Was die etwa tellergroßen Tiere von den gewöhnlichen Quallen unterscheidet, ist ihr gelbbraun gefärbter Schirm, der unter Wasser rötlich wirkt. Doch nicht nur die Farbe verleiht der Feuerqualle ihren Namen: sie "brennt" bei Hautkontakt. Die Folgen einer Berührung mit den teils meterlangen unsichtbaren Fäden einer Feuerqualle sind starke Hautreizungen und brennende Schmerzen. An den Fäden sitzen sogenannte Nesselkapseln, die einige Millimeter tief in die Haut eindringen und ein Gift injizieren, das Schmerzen verursacht.

Ein Hinweisschild an einem Strand warnt: Vorsicht Feuerquallen. © NDR Foto: Moritz Mayer
In Strande (Kreis Rendsburg-Eckernförde) warnt die Gemeinde auf Zetteln am Strand vor den Feuerquallen.
Die betroffenen Hautstellen verarztet die DLRG laut Peter Bolle im ersten Moment mit ungewöhnlichen Mitteln: "Indem wir großflächig über die betroffenen Stellen Rasierschaum drüber legen, den einwirken lassen. Dadurch werden die Nesseln inaktiv." Nach etwa 15 Minuten werde der Schaum mit einem stumpfen Gegenstand wieder entfernt. "Dann ist das Meiste vorbei", sagt Bolle.

Experten vermuten Klimawandel als Ursache für mehr Feuerquallen
Seit Jahren treten im Sommer deutlich mehr Feuerquallen an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins auf als in den Jahrzehnten zuvor. Forscher gehen davon aus, dass das am Klimawandel und der damit verbundenen erhöhten Wassertemperatur liegt.

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