hallo liebe freunde
ich habe jetzt sehr lange nichts mehr von mir hören lassen, das hatte zum teil damit zu tun, dass ich seit wochen keinen internetzugang hab und einige bedeutende dinge passiert sind. es ist wie ich einmal las, an tagen an denen man endlos zu schreiben hätte hat man keine zeit, weil so viel passiert und an tagen wo nichts passiert, hat man nichts zu schreiben.
anne und ich haben festgestellt, dass wir beide nicht glücklich sind, wenn wir hier zusammen leben und deswegen ist sie wieder zu ihrer familie gezogen und seit ca. einem monat lebe ich alleine hier. es war und ist eine schwierige zeit, in der ich viel nachdenken musste und versucht habe mich mit der neuen situation zu arrangieren.
ich möchte das hier nicht endlos thematisieren, weil ich finde es gehört definitiv zu mir und meinem leben hier, aber es ist eben auch eine sache zwischen mir und anne.
doch erstmal genug davon, das leben hier geht natürlich trotzdem weiter und es ist einiges passiert. ich hatte eine wundervolle woche in kroatien auf dem MoDem festival, mit Tobi, Andel, William und Lia. die natur, die musik, die traumhafte dekoration und das feeling dieses zauberhaften abenteuers habe ich hier mal versucht in einen kleinen film zu packen, denn ich hatte meine GoPro dabei. aber dennoch kann hiermit nicht ansatzweise gezeigt werden wie verrückt die woche war. ich möchte an der stelle nochmal danke sagen für alle die dabei waren, die ich getroffen habe und selbstverständlich an die die solch ein fest mit allem was dahintersteckt organisieren und durchgezogen haben.
kurz nachdem ich wieder hier in plau war ging es mal wieder raus zum segeln mit Lutz und Gabi, die sich ganz spontan entschieden hatte mit uns auf den hobie 21 meines chefs zu kommen. sonne, wasser und heftig viel wind sorgten für einen unvergesslichen segeltörn mit fast nass werden und einer riesen portion spaß auf dem see. wir haben wahrscheinlich einen neuen geschwindigkeitsrekord mit einem segelboot auf dem see aufgestellt. auch wenn es sich nicht nach viel anhört, fühlen sich 36,5 km/h auf dem wasser, wie doppelt so viel auf dem land, an und keiner konnte sich daran erinnern, dass mal jemand schneller war, nur durch windkraft. auch dazu gibt es ein kleines video um euch einen eindruck der geschwindigkeit und der kraft von wind und wasser zu vermitteln. ich hoffe ihr habt viel spaß beim anschauen.
dann hat mich ein alter schulfreund, Lars, für eine ganze woche besucht und hier in plau bei der segelschule seinen schein für binnengewässer gemacht. da wir uns ewig nicht gesehen hatten, gab es die ersten paar tage eine menge zu erzählen, wir waren vorab ein paarmal segeln und er hat ein tolles brötchen rezept mitgebracht, seitdem gibt es für mich und die anderen leute nur die selbst gebackenen brötchen nach dem rezept seines vaters. entgegen der absprache mit meinem chef hat sich am montag dann herraus gestellt, dass ich den praktischen segel unterricht unter der woche nur die ersten zwei tage mitmachen soll und ab dann julius, ein anderer segellehrer, übernimmt, bzw. weitermacht. ich hatte also von mittwoch an frei und habe dann mit lars abgemacht, dass es okay ist wenn er ein paar tage alleine in plau verweilt, denn mit der neuen freien zeit konnte ich dann olli zusagen, mit ihm zusammen den crepé-stand auf dem 3000 grad festival aufzubauen und dann am wochenende zu verkaufen.
ich habe also lars am mittwoch morgen umarmt und ihm viel erfolg für die prüfung gewünscht, denn mittags ging es mit dem bulli los nach feldberg zum fest, welches ich auch in sehr guter erinnerung behalten werde, wundervolle leute, entspannter aufbau mit olli, fantastische musik während des arbeitens und nebenbei. nicht zu vergessen, der kleinste floor auf dem ich je war, der schrank. der wirklich nur ein schrank war.
leider nicht viele bilder, nur eins vom utopia floor wo fast die ganze zeit knackige musik lief und es nicht möglich war nicht zu tanzen.
am sonntag des festivals fuhren wir nachmittags los richtung neustrelitz und ich dann weiter nach plau, wo Lars und Valentin, Willem, Alex und Lulu schon mit gekühltem bier auf mich warteten. die vier letztgenannten waren am samstag zu einem open air in parchim aufgebrochen, hatten die nacht getanzt, zumindest drei von ihnen (sorry Willem) und sich dann mittag hier zum haus am see aufgemacht. es wurde ein schöner abend und eine verrückte nacht mit rumstrolchen, sterne schauen und im dunkeln platten hören. ich war sehr überrascht, dass lars den keiner der anderen je getroffen hatte so gut in die gruppe passte, und spätestens als er sagte die musik (irgendwas mit goa) würde ihm sehr gut gefallen, weil sie so lebhaft ist, wusste ich, dass alles richtig lief. er ist wieder für ein paar monate in berlin und es würde mich sehr freuen wenn wir ihn mal wieder in die welt der kleinen goas und entspannten open airs einladen könnten.
PS: wir haben endlich diese Sternburg gefunden von der immer alle reden
als die ganze manschaft am nächsten tag wieder abreiste hatte ich ein oder zwei tage ruhe und konnte mal wieder wäsche waschen und das haus putzen, bevor am dienstag paul und seine freundin alicia vorbeikamen, um bis zum donnerstag zu bleiben. wir waren mit lutz zusammen segeln und sind zum eis essen in die stadt gelaufen abends spielten wir shithead und mussten weil tausende fliegen vor dem haus waren ausnahmsweise drinnen rauchen. am nächsten tag hat paul eine fantastische himbeer torte ohne rezept gezaubert und auch mein papa der dann mittags kam war von der fruchtigen süßen verführung sehr begeistert.
mit der abfahrt von paul und alicia die übrigens ein sehr süßes paar abgeben, brach für mich mal wieder der ernste teil des lebens hier in plau an, papa und ich haben zwei tage lang einen graben um das haus gebuddelt und rohre verlegt um das regenwasser der dachrinne umzuleiten und für die bevorstehende terassen erneuerung platz zu schaffen. auch haben wir versucht das problem der sateliten antenne, besonders des empfangs zu lösen und es in teilen geschafft, ich empfange nun wieder einige arabische und indische bollywood sender, sowie den britischen travel channel, den ich manchmal abends zum essen einschalte, sehr zu empfehlen sind sendungen wie Shed and Buried und Maine Cabin Masters. ich habe mich sehr über den besuch meines vaters und die erledigte gemeinsame arbeit gefreut. ich hatte ihn ja länger nicht gesehen, und erst als er wieder auf dem weg nach hause war habe ich gemerkt, dass ich meine familie schon vermisse.
als dann am samstag Nelsi, Steffi, Normi und Bibo anreisten, drei von ihnen mit dem fahrrad von Waren, war ich schon wieder voll im entspannungs modus und am abend grillten wir, lasen die bravo (danke steffi) und es gab knoblauch-stockbrot am lagerfeuer. ich musste am nächsten tag noch zur arbeit und kam dementsprechend schwer aus dem bett. meine stimmung besserte sich jedoch sprunghaft als ich die vier bereit zum segeln, im auto auf dem parkplatz der segelschule traf. da das segeln für die immergute mannschaft neuland war, hatte ich meinen chef um den alten charter zweimaster gebeten und schon alles zum ablegen vorbereitet. wir sausten bei mäßigem wind los zur kohlinsel vor Quezin und ankerten im windschatten, baden und brotzeit stand auf dem programm. bei rückwind auf der kreuz frischte der wind deutlich auf und die mädels mussten sich ordentlich ins zeug legen um die segel dicht zu halten. etwa eine minute nach unserem vorbildlichen anlege manöver fing es an zu regnen und wir nahmen zuhause noch einen schnellen tee bevor ich steffi verabschiedete und die anderen zum bahnhof nach Waren fuhr.
auf der to-do-list stand nun den aufgerissenen weg neu zu pflastern und mit flori und phil ein paar der schönsten tage hier in plau zu verbringen. die beiden trafen nachmittags mit ihren motorädern ein, wie zwei begossene pudel, denn es hatte fast den ganzen tag geregnet. es wurde also erstmal getrocknet und nudeln gekocht, bevor wir uns zum plau erkunden auf den weg machten. es regnete natürlich den ganzen hinweg und wir waren wieder pitschnass als wir in die post kamen. außerdem waren wir auf dem kirchturm und am kanal an der metow. die jungs waren verständlicher weise sehr fertig von ihrer anreise und wir blieben nicht ewig wach, der nächste tag war zum segeln reserviert und auch der wind spielte mit, sodass wir nach einem köstlichen frühstück und einigen bastelarbeiten am boot auf den see paddelten und ein paar schöne runden segelten, bevor der wind stark nachließ und wir wieder in den hafen paddelten. ich habe endlich herraus gefunden wie man das große vorsegel, den blister auf meinem catamaran segeln kann.
den abend und den großteil der nacht verbrachten wir auf dem teppich auf dem dach und mit der gitarre in der hand oder der harmonica im mund. flori und ich sind am nächsten tag mit seinem bike nach güstrow gefahren um; ja, eigentlich gab es keinen grund, wir wollten eine runde drehen und haben uns das schloss dort angesehen und was gegessen, das beste wetter im rücken und an flori geklammert hoffte ich nicht nach hinten abzufliegen wenn er seine kiste beschleunigte. der sunshine reggea, der rauf und runter lief in diesen traumhaften tagen wird mich immer an die paar tage erinnern, in denen die musik und die zeit sich für mich wie urlaub angefühlt haben.
den beiden rücklichtern winkend überdachte ich was ich in den nächsten paar tagen machen sollte, ich buchte meinen flug für südamerika im januar, ich fing an die wand zum see abzuspachteln um eine grundlage für eine neue farbe zu schaffen, ich grillte mit meinen nachbarn und diskutierte über die kommende wahl und das leben als flüchtling in deutschland, ich lud die erste ladung terassensteine in mein auto und brachte sie zum schrott, ich bestellte und verbaute den neuen turbolader für meinen bus (video kommt bald) und ich hatte endlich mal zeit zu reflektieren was bei mir und anne passiert ist.
am 31. august stieg ich abends ins auto und machte mich wiedermal auf den weg nach waren, um meinen besten freund sören abzuholen, mit dem am nächsten tag seit längerer zeit ein segeltörn auf dem traditionsschiff, santa barbara anna, geplant war. seine ankunft verzögerte sich durch staus und zwangspausen der busfahrer sehr stark. also gingen wir fast gleich ins bett. am nächsten morgen klingelte um sechs der wecker, denn wir mussten früh raus um den bus, der uns an der schule abholen sollte nicht zu verpassen. um etwa zehn uhr standen wir in rostock vor dem kolossalen segelschiff und freuten uns auf das kommende, unter motor ging es ein stück die warnow runter bis zur ostsee, wo wir dann beim segel hissen ordentlich mit anpacken durften, ich durfte sogar einige zeit selbst ans steuer und den kurs halten, eine schale erbsen suppe und ein paar schöne seemannslieder später wurde gehalst und einige stunden später waren wir nach cafe und kuchen schon wieder fast im hafen, die segel mussten wieder runter und eingepackt werden. also mussten wir wieder ran. wir hatten noch nicht angelegt, da erhielt ich eine sms von vincent und zarah, aus meiner alten berufsschule, die beiden waren grade mit dem hausboot von zarahs mum nach plau unterwegs und fragten, ob wir uns abends nicht sehen wollten. also fuhren wir nach dem obligatorischen fischbrötchen mit dem bus zurück nach plau und dann mit dem bulli zum stadthafen um die beiden abzuholen. einen einkauf später und beladen mit grillfleisch und den besten zutaten für moscow mules machten wir uns es auf der terasse gemütlich. ich sprach mit zarah viel über das MoDem und die anderen festivals dieses jahres, eine gemeinsame leidenschaft. ohne es wirklich zu merken steuerten wir in eine hitzige diskussion mit den beiden jungs und wieder einmal wurde mir klar, dass es manchmal besser ist sich genau zu überlegen wie und was man sagt. dennoch trübte es den fröhlichen schein des abends fast gar nicht und ich liebe es mit vince und söri zu diskutieren. auf zauberhafte weise gelangten die beiden zurück zu ihrem boot und sören und ich ins bett. der nächste tag fing für uns erst sehr spät an und der regen der mittags einsetzte bremste uns dann erneut aus. wir haben es aber dennoch geschafft einen großteil der weiteren steine in das auto zu laden um dann festzustellen, dass der schrottplatz schon geschlossen hat. also entspannten wir am see bei einer runde disk golf und slackline, bevor wir am abend wes anderson`s Grand Budapest Hotel anschauten. am sonntag wurde wieder schön lange geschlafen und wir verbrachten noch ein paar schöne stunden bevor wir uns am frühen nachmittag nach einer weiteren grillrunde nach neustrelitz zu sörens bus aufmachten und bis zum wochenende des sechzehnten september auf wiedersehen sagten.
ich hoffe ich habe euch mit diesem kolossalen text nicht um die leselust der nächsten tage gebracht und ihr schaut mal wieder rein.
alles liebe
pauli