Die Causa Hoeneß

in politik •  7 years ago 

„Ich habe es noch nie verstanden, warum es Gier genannt wird, das eigene, verdiente Geld behalten zu wollen, es aber keine Gier ist, sich das Geld anderer Leute aneignen zu wollen.“

-Thomas Sowell

Von Christoph Frädrich – Was sich Momentan in Deutschland abspielt, gleicht einer Hexenverfolgung. In den Medien redet man über einen Mann, der im Grunde niemandem geschadet hat, einem Mann, der eine Stiftung für die Ehrung von Menschen die Zivilcourage zeigen, gründet hat und einem Mann, der einfach nur sein Geld behalten wollte.

In verschiedenen Talk-Shows forderte man eine hohe Strafe für Uli Hoeneß und echauffierte sich über das „Verbrechen“. Nach dem Gesetzestext der Abgabenordnung besagt § 370:

„DieSteuerhinterziehungist in Deutschland eine Steuerstraftat, die mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren oder einer Geldstrafe geahndet wird.“

Es mag sein, dass ein Gesetz verletzt worden ist, aber sollte ein Gesetz auch immer als unantastbar und richtig angesehen werden? Ich denke nein, denn solch ein Denken hat allein dem deutschen Volk im 20. Jahrhundert viele Fehler begehen lassen. Diese Fehler ist man eigentlich gewillt nie mehr zu wiederholen, allerdings ist dieser Wille nicht vom großen Erfolg gekrönt. In Deutschland hat der einfache Arbeiter eine Abgabenlast von ca. 70% (zusammengesetzt aus Einkommenssteuer, Mehrwertsteuer, Steuern auf Lebensmitteln, etc.) und er muss diese Last tragen, außer er hat die Möglichkeit sein Geld zu verstecken.

Diese Möglichkeit wurde von Hoeneß genutzt, laut Medienberichten mit einem Konto in der Schweiz. Die Diskussion, weshalb er dies tat, ist ad absurdum zu führen, denn es geht niemandem etwas an, was man mit seinem wohlverdienten Geld macht. Erklären Sie mir mal, wie sie sich fühlen würden wenn ich öffentlich von Ihnen fordere zu sagen, was sie mit Ihrem Geld machen. Ich denke, Sie würden das als unangenehm empfinden. Allerdings ist das in der deutschen Medienlandschaft natürlich unter den Teppich zu kehren und Gegenfragen sind nicht erlaubt, frei nach dem Motto: „Emma hol die Keule, hier darf sich jemand nicht wehren.“

Selbst im deutschen Bundestag ist die Grenze zwischen Privatem und Staatlichem aufgehoben, denn über diesen Vorfall diskutieren sogar Abgeordnete. Die Linkspartei hat sogar einen Antrag eingereicht. Die erste Forderung, mit der Maßgabe: „Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf“ besagt:

„1. den Aufbau einer Bundesfinanzpolizei auch für die Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Steuerumgehung umzusetzen. Hierzu soll diese Bundesinstitution in einem ersten Schritt die Steuerfahndung der Länder als Zentralstelle unterstützen, ergänzen und koordinieren. Die Zentralstelle soll dabei auch einheitliche Anforderungen an die Steuerfahndung für die Bundesländer entwickeln und deren Umsetzung kontrollieren…“

Allein durch den ersten Punkt des Antrages werden schon mehr Beamte gefordert, dessen Gehalt von Steuergeldern finanziert wird, um Steuergelder besser eintreiben zu können. Es soll der Staatsapparat ein Mal mehr aufgebläht werden. Doch mit dem ersten Punkt soll es das nicht gewesen sein in Sachen Staatsapparat:

„2. sich dafür einzusetzen, dass die Bundesländer ihren Steuervollzug verbessern, insbesondere indem sie mehr Fachpersonal einstellen. Hierfür ist darauf hinzuwirken, dass die Personalausgaben der Länder für die Steuerverwaltung so im Rechenwerk des Länderfinanzausgleichs berücksichtigt werden, dass Länder mit planmäßiger Personalausstattung nicht noch für ihr Bemühen um Mehreinnahmen und eine wirksamere Durchsetzung der Steuergesetze benachteiligt werden. Das Verfahren zur Ermittlung des Personalbedarfs in den Steuerverwaltungen ist dabei einheitlich und verbindlich zu regeln.“

Wieder sollen mehr Leute beim Staat arbeiten und der eigentlich vor dem Aus stehende Länderfinanzausgleich soll dies noch richten. Nicht zu vergessen, es muss natürlich alles geregelt werden.

Ich rate Uli Hoeneß und auch allen Menschen weltweit an die Worte Daniel Models zu denken:

„Heute ist der Staat der Dieb, weil der Staat den Leuten das wegnimmt, das sie erarbeitet haben.“

Was wir im Moment erleben gleicht einer Hexenjagd aus dem Mittelalter und scheinbar wollen viele mit Steinen werfen, warum man das will, kann ich nicht nachvollziehen, aber mittlerweile kann ich vieles was in Deutschland geschieht nicht mehr verstehen. Es werden immer mehr Gesetze geschaffen, die uns im Sinne des Volkes und zur Sicherheit verkauft werden und doch nur zur Sicherung der Macht dienen. Während die Gier nach sogenannter „Gerechtigkeit“ riesig ist, wird jetzt geprüft inwiefern ein Verstoß gegen das Steuergeheimnis vorliegt. Man kann nur hoffen, dass der Täter welcher diese Hexenjagd losgetreten hat seine Buße bezahlen muss.

Ist denn aber nun am handeln von Uli Hoeneß etwas ethisch verwerflich zu sehen? Meine persönliche Antwort lautet: Nein, denn Uli Hoeneß hat keinem Menschen damit etwas Böses getan und hatte es auch nicht vor. Es ist niemand verletzt und auch niemand infolgedessen gestorben. Man kann nur hoffen, dass die Steuersucht in Deutschland ein baldiges Ende findet und die Vernunft über den Staat siegt.

Den kompletten Antrag der Linkspartei können Sie hier lesen:

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/131/1713129.pdf

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