Politische Koordinaten #1: Kleiner Internettest

in politik •  7 years ago  (edited)

Ein schlauer Mann sagte mir einst: "Egal wie weit man politisch nach rechts geht, man trifft sich nie mit der Linken. Das wäre ja so, als würde man irgendwann bei Falsch rauskommen, wenn man nur lange genug richtig liegt."

Die eigene politische Position zu definieren gleicht heute einem Minenfeld. Jenachdem, mit wem man spricht, hört man entweder so etwas wie links=gut und rechts=böse (oder auch umgekehrt) von einem vermeintlichen Anhänger der jeweils guten Seite oder links=rechts=böse von jemandem, der sich selbst in der Mitte sieht. (Ich neige zu Zuspitzungen.)

In nächster Zeit will ich mich eingängiger mit politischen Koordinatensystemen beschäftigen und einige logische Fehlschlüsse und Probleme in häufig verwendeten Systemen behandeln. Politische Koordinatensysteme, die ein großes Spektrum an Meinungen abdecken und präzise beschreiben können, basieren für gewöhnlich auf untereinander unabhängigen Koordinatenachsen. Auf diese Weise kann man verhindern, dass eine politische Eigenschaft eine andere mit sich bringt, die auf die entsprechende Partei gar nicht mehr zutrifft. Ein schönes Beispiel für abhängige Koordinatenachsen ist das beliebte, deutsche Links-Rechts-Schema. Die FDP wird dort als tendenziell rechts der Mitte verortet, die NPD als extrem rechts. De facto liegen sich diese beiden Parteien in ihren politischen Forderungen aber diametral gegenüber. Diesen Widerspruch will ich demnächst einmal aufschlüsseln.

Nun aber erst einmal zu einem Selbsttest zur Einordnung in ein System mit unabhängigen Achsen: Individualistisch gegen Gemeinschaftlich und Wirtschaftsliberal gegen Sozialwirtschaftlich (hier Rechts und Links).
Ein überzeugter Libertärer könnte sich nun beschweren, dass wirtschaftliche und private Freiheit nach David Nolan nicht voneinander zu trennen sind. Das System ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber zumindest finden sie sich selbst in dem System wieder. ;)

Postet eure Ergebnisse, wenn ihr mögt, in die Kommentare. Ich bin bei 31% rechts und 31% liberal gelandet.

Hier geht es zum Test:

http://www.celebritytypes.com/de/politischen-koordinaten/test.php

(Ja, die Adresse wirkt etwas unseriös..)

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Also ich bin genau auf dem Punkt von Milton Friedman gelandet. Ich bin mir aber nicht sicher warum, da ich mit Friedman bei sehr vielen Fragen nicht übereinstimme. Aber der Fragen wirkten für mich unsinnig, sodass ich bei ihnen einfach den Schieberegler in der Mitte gelassen habe.
Aber immer noch der beste politische Kompass ist das:

;) Ich mag zwar immernoch dein 2-Achsen Modell nicht, aber ich hab mal mitgemacht: 22.2% Rechts, 2.8% Liberalist (wobei mir für manche Fragen auch ein paar Infos zur besseren Einordnung gefehlt haben) ...

Zu der Kritik an dem 2-Achsen Modell:
Zum einen finde ich allein zwei Achsen nicht unbedingt als ausreichend um das Spektrum abzudecken, da manche Einstellungen weder links noch recht noch als individuell oder gemeinschaftlich eingestuft werden sollten.
Zum anderen muss es nicht immer ein Wiederspruch sein --> Ich möchte mehr Geld für die Forschung einer speziellen Gruppe ausgeben, die der gesamten Gemeinschaft hilft. Ist dies nun individuell, da ich nur eine ganz spezifische Gruppe fördere? Oder ist es doch eher pro Gemeinschaft, da ich diese damit Fördern möchte...

;) Aber du weißt ja, es ist schwierig solch komplexe Themen in einfache Rahmen zu zwingen, aber dennoch nötig um es sich zu versinnbildlichen und deswegen eigentlich auch ein schönes Prinzip in erster (Taylor) Nährung!

Das war wohl missverständlich. Es ist nicht mein 2-Achsen-Modell. Mir ging es nur darum, dass die Achsen unabhängig voneinander sind. Dann ist es besonders leicht, beliebig viele Achsen im selben System zu definieren.

Zu deinen Beispiel mit den Forschungsgeldern: Es hängt nicht davon ab, für welchen Zweck das Geld eingesetzt wird, sondern davon, ob die Allgemeinheit dafür aufkommt oder eine Privatperson, der das eben wichtig erscheint. Ersteres wäre eher links, Zweiteres eher rechts.

Solche Einordnungen sind immer nur eine Näherung, da bin ich ganz bei dir. Würde aber behaupten, jede weitere Achse, die du einführst führt die Näherung um eine Ordnung weiter. ;P

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