Pommersche, brandenburgische und polnische Herrscher und der Deutsche Orden haben im Mittelalter das Schicksal von Bütow bestimmt. Die erste Siedlung an der Stelle der heutigen Stadt gab es wahrscheinlich im 13. Jahrhundert. Zu dieser Zeit gehörte das Gebiet zum Herzogtum Pommerellen. Um 1310 herrschten für einige Jahre dort die brandenburgischen Markgrafen. Die älteste Aufzeichnung über den Ort stammt aus einer Schenkungsurkunde von 1321: Herzog Wartislaw IV. von Pommern schenkte den Ort seinem Kanzler Henning Behr zum Dank für treue Dienste.Dessen Söhne verkauften das Land 1329 an den Deutschen Orden. Die erste Erwähnung eines Pfarramtes stammt aus dem Jahr 1335. Am 12. Juli 1346 verlieh der Hochmeister des Deutschen Ordens, Heinrich Dusemer, Bütow das Kulmer Stadtrecht.Die Stadt wurde zum westlichen Grenzstützpunkt des Ordens, so dass der Hochmeister Konrad von Jungingen 1398 bis 1409 in Bütow eine Burg errichtete, die bis heute erhalten ist. Die Stadt selbst erhielt jedoch nie Befestigungsanlagen. Während des Krieges zwischen dem Deutschen Orden und Polen, der 1410 mit dem Sieg der Polen in der Schlacht bei Tannenberg endete, war Bütow von den Polen erobert worden. Der polnische König Władysław II. Jagiełło belehnte mit Bütow den pommerschen Herzog Bogislaw VIII., der Polen gegen den Deutschen Orden unterstützt hatte. Schon ein Jahr später aber fiel die Stadt durch den Ersten Thorner Frieden wieder an den Deutschen Orden zurück. Mit dem Zweiten Thorner Frieden von 1466 gelang es Herzog Erich II., die Lande Lauenburg und Bütow und damit auch die Stadt Bütow für Pommern zu gewinnen, zunächst als Pfandbesitz, ab 1526 als Lehen.Im Vertrag von Bromberg von 1657, der zum Abschluss des Schwedisch-Polnischen Krieges 1657 zwischen Polen und Brandenburg geschlossen wurde, erhielt der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm die Lande Lauenburg und Bütow als erbliches Lehen von Polen. Das Lehensverhältnis blieb bis 1773 bestehen, als mit der Ersten Polnischen Teilung unter anderem das Land Bütow endgültig an Preußen kam.1846 wurde Bütow Kreisstadt des Kreises Bütow. 1863 wurde in Bütow für den Regierungsbezirk Köslin ein zweites Evangelisches Schullehrer-Seminar eingerichtet, da das bis dahin einzige Lehrer-Seminar in Köslin nicht mehr ausreichte.Von 1884 bis 1909 wurden Eisenbahnanschlüsse nach Zollbrück, Lauenburg und Rummelsburg geschaffen. Dadurch entwickelte sich ein reges Geschäftsleben und Betriebe der Holz- und Lebensmittelverarbeitung siedelten sich an. Um 1900 gab es in Bütow eine Eisengießerei, metallverarbeitende Betriebe, eine Wollspinnerei, Dampfmahl- und Schneidemühlen, eine Molkerei und eine Bierbrauerei, eine Provinzialsiechenanstalt und ein Amtsgericht. Die Stadt hatte eine evangelische Kirche, eine katholische Kirche und eine Synagoge. Unweit der Stadt entspringt eine Mineralwasser-Quelle.1925 gab es in Bütow auch Fabriken für Dachpappe, Kunststeine und Zement. 1929 hatte Bütow auch eine Schuhfabrik und vier Viehmärkte. Der wirtschaftlich Aufschwung wurde nach dem Ersten Weltkrieg gestoppt, als das Bütower Land infolge der Einrichtung des Polnischen Korridors zur Grenzregion wurde. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Innenstadt zu 60 Prozent zerstört. Die Stadt wurde am 8. März 1945 durch die Rote Armee eingenommen.Noch im Frühjahr 1945 wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann die Zuwanderung von Polen und Ukrainern. Die deutsche Bevölkerung wurde aus ihren Wohnungen gedrängt und aufgrund der Bierut-Dekrete teils vertrieben, teils später ausgesiedelt.
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